Argentinien 5
Reiseroute Argentinien 5: Río Gallegos, Puerto San Julián, Rada Tilly, Camarones (Pinguin-Kolonie), Puerto Madryn, Puerto Pirámides (Halbinsel Valdés), Las Grutas, Balneario El Condor, Monte Hermoso,
Azul (Posta del viajero en motocicleta, Jorge), Necochea (Motorradtreffen),
Villa Gesell (abgesoffen :-), Punta Lara, San Antonio de Areco, Figuiera,
Diamante, Goya, Resistencia, Ituzaingo (Wasserkraftwerk Yacyretá) - dann Einreise nach Paraguay
fünfte Einreise: 11. Februar bis 25. März 2012
Den viel beschriebenen und gelobten Nautic-Club in Rio Gallegos gibt es leider seit
2012 nicht mehr. Die Stadt ist recht groß, es gibt diverse Motorradläden. Auf dem
Campingplatz in der Stadt ist „Asado“ und Wochenendbetrieb angesagt. Laute Musik
schallt uns entgegen. Südlich der Stadt findet man Plätze zum Wild-Campen. Wir haben
allerdings den Fehler gemacht, in der Nähe eines Kraftwerkes zu zelten, nachts drehte
der Wind und es wurde ziemlich laut. Nebenan war mal ein Campingplatz,
wir wissen jetzt, warum er geschlossen hat.
Dreihundert Kilometer weiter geradeaus bei permanentem Seitenwind kommen wir nach
Puerto San Julian. Ein kleiner ruhiger und weitläufiger Ort. Im Hafen liegt der
Nachbau des Segelschiffes Victoria. (Horst, gefällt sie dir?)
Es ist eines der fünf Schiffe des Ferdinand Magellan, der auf seinem Weg zu den Gewürzinseln,
1520 in Puerto San Julian mit seiner Flotte überwintern musste. Dabei kam es zur
ersten Meuterei, in deren Verlauf die Victoria geentert und zurück erobert wurde.
Der Kapitän wurde hingerichtet. Während dieser Reise entdeckte Magellan die später
so benannte „Magellan-Straße“. Magellan selbst nannte den Pazifik „Stiller Ozean“,
weil bei der Durchfahrt durch die Magellan-Straße vom Atlantik zum Pazifik die Winde
dort aufhörten. Allein die Viktoria kehrt nach 2 Jahren zurück, mit einem Kapitän, der
als einfacher Bootsmann gestartet war. Magellan starb schon im Pazifik.
Über 40 Seeleute segelten auf so einem kleinen Schiff.
Das Betreten im Hier und Heute kostet natürlich.
Auf dem sehr gepflegten Camping Municipal treffen wir Petra und Bernd. Sie reisen
seit drei Jahren mit ihrem Ford-Transit-Wohnmobil und Hund Bosko durch die Amerikas.
Wie sich im Gespräch herausstellt, reisen sie ebenfalls mit der Grande America
am 13. Mai nach Hause. Schöne Aussichten! Und genau wie wir wollen sie noch zu den
Iguazu-Wasserfällen. Vielleicht treffen wir uns ja vor der Seereise noch einmal.
Mein persönlicher Höhepunkt des Ortes ist der kleine Laden, in dem ich am nächsten Morgen
nach Tabak frage. Sie haben welchen und so wandern 250 Gramm Richmond ins Top Case.
Mehr hatten sie leider nicht.
Auf der Fahrt nach Rada Tilly lassen wir das Monumento Natural Bosque Petrificados
links liegen. Die Piste soll übel sein und wir hätten Gegenwind. Die Landschaft ist
immer noch Pampa, die Straße ist immer noch fast kerzengerade und der Wind bläst.
Irgendwann am Nachmittag will ich mal wieder meine Rauchersucht befriedigen und biege
auf einen geschotterten Platz am Meer ab. Als wir ans Meer heran rollen, sehen wir
eine Gruppe Leute – da gibt’s was umsonst?! Bingo, am Strand und auf den Felsen
am Meer liegen Seelöwen gemütlich in der Sonne und lassen den lieben Gott einen
guten Mann sein. Sie scheinen Menschen gewöhnt zu sein, denn die Argentinier stellen
sich fürs Foto direkt zwischen sie. Dass sie ihre kleinen Kinder nicht direkt auf die
Seelöwen setzen, wundert uns. Schön – friedlich – und umsonst! Später auf Valdés
müssen wir solche Ausblicke teuer bezahlen.
Rada Tilly ist eigentlich ein Badeort, aber die Saison ist vorbei, so dass
kaum Leute im Ort sind. Auf dem Municipal wohnen die "Baywatchers" in zwei
Containern neben uns. Sie heuern für drei Monate bei der Gemeinde an und suchen
dann einen neuen Job. Einer von ihnen war schon einige Male als Baywatcher
in Europa und kann ein wenig Englisch, so dass eine kurze Unterhaltung möglich ist.
Auch ihm ist es hier zu windig und das Wasser zu kalt.
Der Ort an sich ist eine krasse Mischung aus sehr teuren Villen an der
Strandpromenade und recht ärmlichen Behausungen der Einheimischen. Überhaupt
fällt uns im Osten Argentiniens mehr als im Westen auf, dass ein Graben durch
die Gesellschaft zu gehen scheint. Auf der einen Seite die Gewinner mit
nagelneuen 4x4-Fahrzeugen und tollen Häusern, auf der anderen Seite viele Fahrzeuge,
die nur mit viel Improvisationsgeschick am Leben bzw. Fahren gehalten werden.
Die Campingplätze sind meist riesig, werden aber nicht instand gehalten. So modern
die meisten Sanitäranlagen – seit 20 Jahren ? – vor sich hin. Erneuert wird kaum
etwas. Wie auch, die Preise steigen ständig und die Inflation wächst. Für den
normalen Argentinier herrschen zur Zeit keine guten Zustände: Hochinflationszeit!
Auch wir merken es in unserer Reisekasse. Die Zeiten, in denen Argentinien ein
preiswertes Reiseland war, sind wohl vorbei. Über kurz oder lang wird es "knallen".
Überall in dieser Gegend sieht man die Bemühungen vom teuren internationalen Erdöl
los zu kommen.
Weiter geht es durch die Pampa Salamanca, hier gibt es sogar ein paar Hügel auf dem
Weg nach Camarones.
Noch verschlafener als die Orte vorher, nicht wirklich schön, aber mit einem sauberen Camping am Meer.
Achtung: ganz argentinien-untypisch: Der kleine "Supermarkt" schließt von Samstagmittag bis Montag! Aber auch die Tankstelle bietet einige kleinere Dinge zum Verkauf.
Zwanzig Kilometer neben Camarones liegt das Reservat Cabo de Bahias. Sehr schön - und wieder argentinien-untypisch: umsonst! Hier lebt eine Pinguin-Kolonie. Ein angelegter Weg führt mitten hindurch. Die Gegend ist über sät mit kleinen Erdhöhlen, in denen teilweise noch gebrütet wird.
Der Rest der Kolonie steht oder liegt in der Nähe der Bretterpfade.
Drollige Zeitgenossen und überhaupt nicht ängstlich. Wusste jemand, dass sie mit Federn zur Welt kommen. Erst wenn sie die "los sind" geht es ins Wasser.
Als wir sie besuchen, werden gerade die Neugeborenen auf das Leben im Meer vorbereitet. Die kleinen und großen Kerle haben teilweise einen recht weiten Weg bis ins Wasser und "gehen" ist ja nicht unbedingt ihre starke Disziplin.
So können wir sie in aller Ruhe und aus nächster Nähe beobachten.
Schön! - Natur pur! ...allerdings auch das Aroma, das ca. 2000 verdauende Pinguine hinterlassen. Wer sich die Pinguine ansehen möchte, dem sei Camarones empfohlen.
Nach so viel langweiligem Asphalt gönnen wir uns bis Trelew die Ruta 1, eine anfangs ziemlich gute Schotterpiste.
Beim Cabo Raso soll es einen alten Leuchtturm geben. Alt - ja, Leucht - wahrscheinlich auch, aber Turm?
Es tut gut, wieder frei zu fahren - ohne LKWs und anderen Verkehr.
In Punta Tombo gibt es eine der größten Pinguin-Kolonien, also fahren wir den etwa 25 km Abstecher bis zum Reservat. Riesiger, voller Parkplatz mit Einweiserin und natürlich ein Kassenhäuschen. Die Touristen werden mit Shuttle-Bussen zu den Tieren gefahren. Das Geld und diesen Rummel ersparen wir uns - schön, dass wir in Camarones waren.
Vor Rawson wird die Piste deutlich schlechter, Wellblech und mehr Verkehr. Dann hat uns die Ruta 3 wieder.
Da es spät geworden ist, kommen wir nur noch bis Puerto Madryn.
Leute - Kulturschock - es ist Sonntag, die Stadt ist brechend voll und man flaniert
oder cruist auf der Strandpromenade - St. Tropez lässt grüßen.
Der große ACA-Campingplatz am Ende der Stadt ist straff organisiert. Leider ist die
uns zugewiesene Parzelle beparkt. Irgendwo muss der Bootsanhänger unseres Nachbarn schließlich hin. Pragmatische argentinische Lösung des Platzangestellten: er schiebt den Anhänger einfach schräg auf den Zufahrtsweg. Als der Besitzer später auftaucht, schaut er sich das Ganze an, sieht aber keinen Grund, den Hänger auf die Seite zu schieben. Warum auch - geht ja auch so!
Am nächsten Morgen spielen wir wieder das Tankstellen-Spiel: Wer hat Sprit? Ohne Garmin wäre
das eine langwierige Aktion - so ziehen wir von Tanke zu Tanke bis die Ente gefüttert ist.
Was macht man mit Schiffen, die man nicht mehr braucht? Richtig, man "legt" sie ab.
Die Zeit und das Meer sind preiswerte Entsorgungsunternehmen. Und das bei den guten Schrottpreisen!
Wir haben eine ganze Weile in Gedanken damit gespielt, wir wir damit Geld verdienen könnten.
Alternativ zur Ruta 2 kann man ein Stück der Strecke nach Puerto Pirámides auf der Halbinsel Valdés auf einer Schotterpiste am Meer entlang fahren. Sehr schön - mit vielen Campingmöglichkeiten - hätten wir früher wissen müssen.
Dann geht es auf der Rn 2, man ahnt es schon, kerzengerade und windig zum Kassenhäuschen.
Diesmal bekommen wir auf unsere Nachfrage, warum wir den fünffachen Preis eines Argentiniers
bezahlen müssen, die Antwort: "Argentinier bezahlen Steuern hier im Land, Touristen
nicht." - ist doch klar, oder?
Einige Kilometer nach dem Kassenhäuschen steht ein Besucherzentrum, das Istmo Carlos Ameghino,
in dem vielfältige Informationen zu Geschichte, Geographie, Flora und Fauna der Peninsula
Valdés sowohl in Ausstellungsräumen als auch schriftlich oder persönlich erhältlich sind.
Puerto Pirámides ist ein kleiner Touristenort mit etlichen Hostals und Reiseagenturen,
es gibt teure Lebensmittel in kleinen Läden und eine Tankstelle. Die Rundfahrt auf der
Insel ist ca. 260 km lang, mit Hin- und Rückweg zur Ruta 3 sind es knapp über 400 km,
also eventuell direkt schauen, ob die Tankstelle im Ort Sprit hat und nachtanken. Am
nächsten Tag könnte es schon anders sein.
Zum Zelten gibt es zur Zeit nur noch den Municipal, der nicht wirklich einladend ist. Auf dem Gratis-Wohnmobil-Platz direkt am Meer darf nicht gezeltet werden und der Platz bei der Polizei wird so lange nicht betrieben, bis ein neues Sanitärhäuschen gebaut ist.
Valdés ist ein Naturreservat. Praktisch ohne Bäume mit nur niedriger Vegetation. Die meisten Straßen sind auffällig breite geschobene Naturstraßen. So breit wohl deshalb, damit die allgegenwärtige Tierwelt, die sich schnell mal auf der Straße befindet, ausreichend früh gesehen wird, um noch zu bremsen. Überall gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Straßen sind meist so gut, dass schneller gefahren werden könnte, aber wegen der Verletzungs- und Tötungsgefahr für die Tiere - so bitten die Ranger und Naturschützer auf vielen Plakaten - soll darauf verzichtet werden. Zwei Schlangen hatten es sich auf der Straße gemütlich gemacht, einige "Gürteltiere" wechselten eilig die Straßenseite und natürlich fehlten
auch die "Ovejas" (Schafe) nicht.
Unser erstes Ziel ist der Punta Norte. Zur Zeit unseres Besuches ist auch bei den Robben und Seelöwen Schwimmen-lern-Saison - d.h. die Kleinen werden auf das Leben im Meer vorbereitet. Orkas mögen kleine Robben. So kann man am Punta Norte mit etwas Glück dieses blutige Schauspiel beobachten. Etwa ab 10:30 Uhr setzt die Flut ein und die großen und kleinen Robben tummeln sich vermehrt im Meer. Leichtes Spiel für die Orkas.
Wir hatten das Glück und gleichzeitig Pech, keine Orkas zu sehen. Statt dessen freuten wir uns an den Tieren, die in getrennten Gruppen am Strand lagen. Zwischen ihnen scheint es eine Art Jugendaustausch zu geben. Die kleinen Kerls "wandern" am Strand hin und her. Treffen zwei Wandergruppen aufeinander,
scheint eine Art Diskussion statt zu finden. Leider verstehen wir kein robbisch.
Weiter geht es vom Punta Norte Richtung Caleta Valdés auf der Rn 47. Hier ist die Straße teils eng, uneben und lehmig. Bei Regen sollte überprüft werden, ob das eigene Fahrzeug für diese Strecke geeignet ist. Am nächsten Aussichtspunkt am Strand gibt es Pinguine zu sehen, aber ein Gürteltier stiehlt ihnen ganz klar die Show. Es stochert völlig unbeeindruckt von uns Menschen mit dem Rüssel im Staub herum auf der Suche nach Nahrung. Warum man die Tiere Gürteltier getauft hat, kann ich nicht erkennen. Ihr Panzer sieht für mich mehr aus wie ein Ringelpullover.
An der nächsten Station - am Punta Delgada (Hotel) gibt es einen schön gemachten Lehrpfad. Auf großen bebilderten Tafeln werden Flora und Fauna der Insel sehr anschaulich auch auf englisch erläutert. Die wenigen See-Elefanten, die zu sehen sind, liegen leider in sehr weiter Ferne. Dafür finden wir unter einem Weggitter eine Mini- oder Babyschlange gefangen und sagen den Rangern Bescheid.
Der letzte Anlaufpunkt ist eine See-Elefanten-Kolonie. Leider sind nur ein paar weibliche Tiere am Strand zu sehen. Auf einer Info-Tafel finden wir dann die Erklärung: es ist nicht ihre Zeit. Jetzt versteht man auch, warum die Argentinier häufiger kommen "müssen".
Als wir abends zum Campingplatz zurück kommen, ist der Platz fast leer gefegt. Die Argentinier schauen offenbar sehr genau auf den Wetterbericht, denn am nächsten Morgen ist Dreckwetter. Dunkel, kalt, richtig Wind und noch mehr Regen. Da macht Zelt abbauen und losfahren richtig Spaß. Der Regen hört zum Glück nach ein paar Stunden auf, aber dafür bläst ein unlustig Windelein!! Richtig heftig wird es immer dann, wenn LKWs entgegen kommen und es kommen viele. Wir sind einen kurzen Moment im Windschatten, um danach die volle Breitseite abzubekommen. Da reicht der Ente kaum die Straßenbreite.
Mit dem Motorrad - oder schlimmer: mit dem Fahrrad - ist das richtig gefährlich. Mit dem Gespann ist es richtig Arbeit.
Auf der Rn 3 passieren wir
Sierra Grande, hier ist die Subventionsgrenze für Patagonien, d.h. der letzte preiswerte Sprit. Von nun an wird es nach Norden immer teurer!
Kurz vor Viedma kommt dann die Erlösung für die Sinne. Die Landschaft ändert sich recht schlagartig, von der Pampa zur grünen Kulturlandschaft mit Feldern und Bäumen. Tut dem Auge richtig gut, ohne das es im Ansatz schön oder gar spektakulär wäre. Was bleibt, ist der Wind!
Über Las Grutas, Balneario el Condor und Hermoso folgen wir der Atlantikküste. Wenig aufregend! Relativ ungemütliches Wetter und entsprechend leere Campingplätze.
Dann biegen wir ein Stück ins Landesinnere ab. Nach Azul, in die Posta de la viaje???? von Jorge und Claudia. Wahrscheinlich der berühmteste Motorradreisetreffpunkt in SA?! Die beiden stellen ihren sehr gepflegten Garten zum Zelten zur Verfügung. Es gibt eine Küche mit Aufenthaltsraum, eine saubere Dusche und Klo. Weiterhin besteht die Möglichkeit die kleine Werkstatt zu benutzen. Seit 2012 arbeiten sie nicht mehr auf "Spendenbasis", sondern nehmen faire 30 As pro Person / Nacht.
Der Empfang durch Jorge ist herzlich, er freut sich offensichtlich immer noch über jeden Motorradreisenden, der an sein Tor klopft.
Im Garten steht schon das Zelt und die 1000G/S von Graham. Er ist seit fast 4 Jahren auf seiner RTW Tour.
Jetzt geht er mit der Grimaldi zurück nach England, renoviert dort sein vermietetes Haus und setzt dann die Reise fort. Auch er ist ziemlich böse gestürzt und hat immer noch Probleme mit der Schulter und dem rechten Arm. Er schwärmt fast liebevoll von Neuseeland. Er muss dort eine tolle Zeit verbracht haben. Leider geht es schon am nächsten Tag weiter nach BA. Suerte!!
Es gibt zwei Besonderheiten / Rituale in der La Posta: Zum einen die Wände des Aufenthaltsraumes und zunehmend auch des Außenbereichs. Sie sind übersät mit den Sprüchen und "Markenzeichen" der "Hier Gewesenen". Man kann stundenlang lesen, staunen und schmunzeln. Die meisten Leute von denen man vorher gelesen oder gehört hatte finden sich hier verewigt. Im Internet hatte ich ein Bild von Dian und Haydens "Duftmarke" gesehen (Australien Asien 2006/07). Trotz intensiven Suchens habe ich sie leider nicht gefunden. Wahrscheinlich steht der "neue" Kühlschrank davor. Auch die "Ente" hat jetzt ihr Plätzchen in der Küche. Daneben gibt es auch kleine Kunstwerke.
Als wir hier ankommen ist Freitag und da findet das zweite Ritual statt. Jorge empfängt seine Freunde und Gäste zum Asado! Auch davon hatten wir gelesen. Obwohl die "Rückenwürmer" gerade wieder einmal "feiern" und ich kaum richtig laufen kann, gehe ich mit Jorge einkaufen. Denke mir erst einmal nichts dabei. der kleine Supermarkt ein paar Straßen weiter ist so Etwas wie der "Viertel Treffpunkt". Man kennt sich! Ich soll mich um Wasser und "Brot" kümmern. Jorge stellt sich derweil an der Fleischtheke an. Als ich zu ihm stoße wird er gerade bedient. Ungläubig schaue ich auf die Zahlen der digitalen Waage: 7,3 kg!! Auf der Wage liegt ein Klumpen Fleisch! Jorge ist zufrieden und das Ganze wandert in zwei ineinander gesteckte Plastiktüten - das Gewicht. Was bitte geht da heute Abend ab?
Heute Abend werde ich meinen "Vegetarier" nach über 25 Jahren an der Garderobe abgeben. Ich bin gespannt. Jorge macht auf dem Grill in der Werkstatt ein ordentliches Feuer um dann den gesamten Klumpen ungeteilt und ungewürzt darauf zu legen. So was hatte ich von früher anders in Erinnerung.
Ab und an wendet er den Brocken und bestreicht ihn mit Wasser. Später kommen dann fünf seiner Freunde vorbei. Großes Hallo, ein Gespann ist auch hier selten. Jeder von ihnen hat etwas Flüssiges mitgebracht und: Sein eigenes "Fleischmesser". Schon fast Kunstwerke! Als der Abend ausklingt ist vom Fleisch nichts übrig. 7,3 kg!! Meinen Konsum darf man eigentlich nicht rechnen. Anmerkung: Fleisch ist wie eigentlich nichts in Argentinien preiswert. Dieses Freitags Asado kostet Jorge richtig Geld!
Jorge scheint sich auf die "neue Generation" von Reisenden einstellen zu wollen. Morgens, wenn wir noch schlafen, geht er seiner geregelten Arbeit nach. Am frühen Nachmittag ist er wieder da und baut bis es dunkel wird an zwei Gästehäusern. Er macht alles selber! Das erste Haus ist schon im Werden, das zweite will er im hinteren Teil des Gartens errichten. Dafür braucht er die Baubehörde, die ihm das Fundament abnimmt. - wie sich die Dinge auf der ganzen Welt gleichen. Umsonst ist die Abnahme sicher nicht.
Samstags erhole ich mich vom Vorabend. Sonntags wollen wir ein Fest in der Nähe besuchen, dessen Musik uns morgens geweckt hatte. Sie wollen Eintritt haben - sollen sie alleine feiern. Wir tuckern ziellos durch die Stadt. In einem kleinen Park entdecken wir einige alte Motorräder und stoppen. Der hiesige Club trifft sich Sonntags hier. Wir werden zu einem Treffen in Necochea am kommenden Wochenende eingeladen. Solange wollten wir eigentlich nicht hier bleiben. Schauen wir mal.
Azul ist relativ groß so versuchen wir wieder einmal "Entenschuhe" auf zutreiben. Wie immer recht mühsam. Irgendwann bekommen wir bei einem Händler einen Metzeler Sahara 3, zu einem vertretbaren Preis angeboten. Wir hätten es von Panny und Simon wissen müssen! Finger weg von dem Dreck. Zu mindestens in SA!?!?
Außerdem brauchen wir einen Ersatz für die Kamera. Sie macht hör und fühlbar unangenehm auf sich aufmerksam. das ausfahrende Objektiv hat offensichtlich zu viel Staub konsumiert. Die preiswerteste "Dalli Klick" Kamera die wir auftun, kostet hier soviel wie unsere recht tolle Lumix. Keine Option! Vielleicht kann man sie je reparieren. Also lernen wir diverse Fotoläden der Stadt kennen. Leider zunächst erfolglos. Dann bekommen wir den Tipp von einem Privatmann in Tandil. Knapp 100km von hier und in Richtung Necochea. Versuch macht kluch!
Donnerstag Mittag stehen wir vor dem Haus unseres vermeidlichen Retters. Nach mehrfachem Klingeln öffnet eine ältere Dame! Annette verschwindet mit ihr im Haus. Nach einer gefühlten Stunde kommt sie und der "Retter" wieder heraus. Er hat viel zu tun. Er versteht unsere Situation. Für uns: Samstag Mittag bis um 14 Uhr. Danach fährt er weg. Also Plan B. Zwei Stunden später stehen wir wieder in der "La Posta". Wir bekommen eine Email mit Fotos vom "Innenleben" unserer Kamera - Dreck ist die Ursache! Klaro!
Als wir das gute Stück am Samstag Mittag abholen müssen wir beim Preis erst einmal tief durchatmen. Er kennt halt die Preise einer "Neuen" und hat unsere Situation professionell voll ausgereizt. Um es vorweg zu nehmen: Die Reparatur war nicht wirklich erfolgreich, aber den Rest der Reise hat sie durchgehalten.
Dieses Problem ist ein generelles Problem von Kameras mit ausfahrendem Objektiv. Aber will auf den Zoom verzichten? Bei uns kommt noch erschwerend hinzu, das Annette sehr viel beim Fahren, auch im größten Dreck, fotografiert. Wenn jemand ein Lösung hat - bitte melden!
Weiter geht es zum Motorradtreffen. Der Weg führt durch die Sierra des Tandil. Höchste Erhebung 420m!! (unser Petersberg lässt grüßen) Die Straße weist sogar ein Paar Kurven auf, die von der Argentiniern, wie bei uns der Odenwald, gefeiert werden. Wenn die wüssten (oder das Geld hätten), welch phantastischen Motorradstrecken es in ihrem Land gibt.
Motorradtreffen mögen wir eigentlich beide schon in Deutschland nicht besonders. Aber was hier abgeht ist der Hammer. Vor dem Eingang zum Camping, wo das Treffen stattfindet, umringt uns sofort eine Menschenmenge: Woher, wieso, wie viele Kilometer?
Dann mache ich einen entscheidenden Fehler: Ich fahre bzw. rolle mit schleifender Kupplung auf den Platz. Der ist schmal und lang gestreckt. Am Rand steht Moped an Moped incl. Besitzer Spalier. Ich komme mir vor wie beim Einlauf der Gladiatoren. Wenn der Platz für die Ente nicht langt wird gerückt und geschoben, ich fahre schon Spitz auf Knopf! Irgendwann ist Annette aus dem Seitenwagen verschwunden - Schnauze voll! Ich muss weiter, denn der Weg ist eine Sackgasse. Am Ende eine Bühne. Wir werden per Mikro vorgestellt und bekommen Szenenapplaus!?
Dann kommt der Orga -Chef mit zwei Bier. Eigentlich sehr nett, doch eigentlich haben wir nur Platzangst und wollen hier wieder raus!!! - ACDC donnert aus den knapp 5 m entfernten Boxen - Das versteht er nicht. hilft aber die Ente zu drehen. Gar nicht so einfach. Dann das Ganze retour und die Ente draußen geparkt. Wieder Menschenmenge.
Gott sei Dank (oder wem auch immer) stehlen uns die Jungs mit ihrem "Projekt" auf einem Hänger die Show. Sie haben einen alten Stationärmotor in einen R25 Rahmen implantiert. Damit das passt haben sie den Rahmen auf geflext und mit "argentinischen Wasserrohren" angepasst. Und er läuft!! mit geilem Sound. Zum Leben wird er mittels "Seilzugstarter" erweckt. Findet der Tüv alles super geil!! Ob das Ganze nachher hält? Wenn kümmert´s - Spaß muss sein!!
Beim Anschließenden Besuch des Platzes per Pedes haben wir mehr Ruhe. Es gibt einiges zu bestaunen. Die Jungs haben erstaunliche Ideen, handwerkliches Geschick und noch mehr Improvisationstalent. Hier regiert nicht der Geldbeutel das Ergebnis sondern das Können! Klasse und Hut ab! (bei uns zählt ja nur noch der §19.2 mit EU Zulassung - diese A...........)
Am Eingang treffen wir unseren "Einlader" aus Azul wieder. Klar Quilnes!
Annette hat einige Mühe zu erklären warum wir die Nacht nicht hier verbringen wollen. Sie trifft nur auf Verständnislosigkeit. Die Argentinier scheinen direkt von der "Dosenölsardine" abzustammen.
Wir gehen auf einen CP am Meer und bauen unser Zelt auf - dann zurück in den Ort Einkaufen. der erste Super Mercado hat zu, so haben wir das Glück die Leute in einem zweiten seht kleinen Markt kennen zu lernen. Die beiden Frauen im Markt sind sehr an uns interessiert! (Leute lernt vorher soviel Spanisch wie möglich!!!) Während des Gesprächs wird mir wieder einmal!! bewusst, was für ein fauler Idiot ich in Deutschland in Bezug auf das "Spanisch lernen" gewesen bin. Hier gab es Informationen aus erster Hand und wir konnten sie nicht wirklich interpretieren.
Führt ESPERANTO für die kommenden Generationen ein!! Die Welt würde kleiner und besser werden!!
Der weitere Weg wird nicht spannender.
Polizeifahrzeug im Einsatz vor einem Supermarkt!
Unsere Informationslage ist relativ vage. Wann unser Schiff in BA ankommt wissen wir nicht - ist halt keine Zugfahrt mit der DB!
Ich mag große, teuere Städte nicht (15.000.000 !!). Vor allem nicht mit dem besten Reisepartner - sie will dann immer ALLES sehen.
Unser Plan: Wir suchen uns ein "Versteck" in einem Vorort und erkunden die Hauptstadt per Bus und Bahn. Also fahren wir über Villa Gesell Richtung Norden. Hier verbringen wir nach starkem Regen und ca. 10cm hohem Wasser im !!! Zelt den Rest der Nacht auf dem Klo!
La Plata ist ein südlicher Vorort von BA. Dieser "Vorort" hat die Größe von Düsseldorf.
Also weiter ans Meer.
Der Camp im schlummernden Punta Lara bietet eigentlich fast Alles was wir brauchen:
Wir sind, lässt man die Hunde mal außer Acht, alleine. Wir haben ein Dach über dem Zelt und nur am Wochenende tobt das "Bärchen"!
Naja der Sanitärbereich ist wie üblich nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
Dafür ist es wirklich ruhig und friedlich um diese Zeit.
Aber: Im ganzen Ort kein Internet! Wie erfahren wir unseren Abfahrtstermin? Einkaufsmöglichkeiten beschränkt und recht teuer! Wenn wir warten müssen.... . Es ist recht umständlich und vor allem zeitintensiv von hier mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die "Stadt" zu kommen.
Also suchen wir in La Plata selbst nach einem geeigneten Quartier. Nicht wirklich erfolgreich. Die Ente ist auch so ein Problem, die soll fast das Gleiche kosten wie wir! No way!
Naturheilkundliche und Homöopathie-Apotheke im nächst größeren Ort neben Punta Lara -
Adresse nennen.
Also verschieben wir das "Problem" auf später. Man kann sich den Kopf zerbrechen wenn man muss. Erfahrungsgemäß gibt es immer eine Lösung!
Also geht es weiter. Paraguay, Iguazu, Brasilien und Uruguay stehen ja noch auf dem Zettel. Bei dem Versuch BA zu umfahren, schaue ich bei der Speicherung der "Kacheln" nicht richtig hin. Das größte Manko des C276 ist der Speicherplatz.
Der Weg den der Garmin uns weist ist deutlich zu lang. Auf der Papierkarte sind es nur knapp 170 km bis zu unserem Ziel. Ich habe eine "Kachel" vergessen und der Garmin navigiert uns um die "fehlenden Daten" herum. Klaro! Technik ist nur so gut wie der Bediener -Idiot! Also fahren wir ein Stück zurück - geht doch!
Die Gegend ist unaufregend und nicht unbedingt das, was sich ein Motorradfahrer wünscht.
Also werden "Highlights" gesucht. Auch das ist hier nicht unbedingt einfach. z.B.: der Dom von Mercedes
Oder das Städtchen San Antonio de Areco
Bei Rosario wollen wir über den Rio Parana. Es gibt dort eine mautpflichtige Brücke. Zugegeben sie ist ziemlich lang und mir eigentlich viel zu hoch! Irgendwie müssen die Baukosten ja zurückfließen!
Ich kenne den besten "Reisepartner der Welt" schon 3 Jahrzehnte, aber was jetzt kommt ist besser als die "Brückengeschichte in Malaysia" oder die "Taschengeschichte an der iranischen Grenze":
Wir überqueren also die Brücke (wo mein Adrenalinspiegel steht ist klar!?). Kassenhäuschen. Es gibt Preise für Motorräder, Pkw, Pkw mit Anhänger, Lkw, Bus. wir sind also ein Motorrad. Die junge Frau im Glaskasten sieht das anders und verlangt den Pkw Preis. Die Differenz beträgt weniger als einen €. Ich weiß nicht warum Annette auf stur schaltet - aber sie tut es - total! Diskussion. Zum Glück ist nicht viel Verkehr. Ein Lkw und ein Reisebus stehen hinter uns. Der Bus beginnt schon rückwärts auf eine andere Spur zu wechseln. Im Glashäuschen wird zum Telefon gegriffen. Ein Wachmann mit Maschinenpistole baut sich neben uns auf. Lässt Annette völlig kalt! Sie will den Chef sprechen. Der taucht dann tatsächlich nach einiger Zeit auf, die Fahrspur bleibt weiterhin blockiert. Wo das steht, das wir ein Pkw sind will sie wissen und zeigt ihm unsere Fahrzeugpapiere: hier steht Motorrad! Ihr habt aber zwei Achsen! Hä? Annette will das schwarz auf weiß sehen! Ok, aber wenigstens die Fahrbahn freimachen. Ich schiebe die Ente unter den strengen Blicken des Wachmannes ein wenig zur Seite. Der Schefe und Annette verschwinden im Bürogebäude. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen sie wieder heraus. Ihr habt zwei Achsen - Ende! Jetzt liefere ich Blödmann ihm noch eine Vorlage, die er aber nicht versteht. Wir haben nicht zwei sondern drei Achsen! Ich zeige sie ihm. demnach sind wir ein Pkw mit Anhänger. Das will er jetzt aber auch nicht glauben! Ihr habt einen Pkw. Wer Annette kennt weiß: Er hat keine Chance! Sie bietet ihm an das wir unser Zelt schon mal an Ort und Stelle aufbauen, er kann sich´s ja überlegen. Ob ihm das den Rest gegeben hat oder eine Fußball Übertragung beginnt? Er gibt tatsächlich auf! - Wir zahlen den Motorrad Tarif und verlassen ca. 45 Minuten später die Mautstation. Immerhin um fast einen € reicher und mit einer weiteren Kerbe im Lenker.
Seit Wochen haben wir Regenschauer. Die Frequenz und Intensität nimmt aber mit fortschreiten des Jahres und jedem Kilometer weiter nördlich deutlich zu. Hier tragen sogar die Kühe Gummistiefel, da die Wassermengen nicht so schnell versickern können.
Ursprünglich hatten wir vor den Nationalpark del Ibera zu besuchen. Es soll gute Campmöglichkeiten geben und nur Naturstraßen. Eigentlich genau unser Ding. Auf der R12 Richtung Goya will ich am Straßenrand anhalten. Nach dem Verlassen des Asphaltes ändert sich das Fahrverhalten der Ente schlagartig.
Nach knapp 20m sind wir wieder auf der Straße.
Was für eine Pampe! Der NP ist damit "gestorben": einfach die falsche Zeit, eigentlich schade.
Ein wenig später kapituliert auch die Straße vor den Regenmengen.
In Resistencia sieht der größte Teil des Camps so aus wie der beschriebene Straßenrand. Wir suchen uns einen geeigneten Platz für unser Zelt, einen an dem das Wasser ablaufen kann.. Wir werden aber umgehend vom unfreundlichen Personal von der Stelle vertrieben!??? Auf den kleinen Municipals hatte man uns meist sehr fürsorglich und sehr hilfsbereit behandelt.
Resistencia ist bekannt für seine in der ganzen Stadt verstreut aufgestellten Skulpturen - wir sind wohl Banausen. So bunkern wir im großen Carrefour Lebensmittel und verlassen diesen für uns unangenehmen Ort. Ziel ist Ituzaingo, um am nächsten Tag nach Paraguay zu wechseln. Es kommt wie so oft anders.
Auf dem Weg Richtung Paraguay, immer parallel zum Rio Parana, steigen die Spritpreise kontinuierlich an. Ich glaube es nicht, es muss doch eine preiswertere Tanke geben?! Als die Ente fast trocken ist wechselt dann der Liter für rekordverdächtige 7,70 Pesos (1,45 €) den Besitzer. Training für das Tanken zu Hause!
Da wir nicht in der Grenzstadt Posadas übernachten wollen bleiben wir 70 km westlich in Ituzaingo.
Hier soll es einen schönen Campingplatz geben. Als wir den endlich gefunden haben, außer uns ist niemand auf dem Platz, nimmt uns der kleine, dicke mit einem sehr merkwürdigen Bauchnabel ausgestattete Besitzer in Empfang.
Als wir nach dem Preis fragen, beginnen sich die $-Zeichen in seinen Augen zu drehen. Wir wollen den Platz nicht kaufen - sondern zelten! Er gibt keinen Peso nach - dann verbringt er das Wochenende halt allein.
Die beiden Campingplätze, die es laut Navi geben soll sind Luftschlösser.
Also fangen wir an herum zu fragen. Man schickt uns an den Ortsrand. Die gepflasterte Straße geht in Sandwege
über.
Ja - das ist ein Campingplatz bestätigt uns die Nachbarin. Kein Schild, kein Hinweis, keiner da - wir rufen - klopfen an die Haustür. Hunde, Hühner und Katzen laufen herum - dann kommt ein Quad pilotiert von einer jungen Frau. Sie ist wohl die Besitzerin. Schnell werden wir uns einig. Gut das der Schmierlapp das Geld nicht verdient hat.
Der Platz, das Wohnhaus und die Sanitäranlagen sehr einfach - aber tiptop sauber und gepflegt!!
Am nächsten Tag, Sonntag, fahren wir zum Besucherzentrum des Wasserkraftwerkes Yacyreta, eine kleiner Ausgabe des nördlicheren Itaiou.
Völlig unüblich ist die schon im Ort beginnende Ausschilderung!!. Neues, modernes Gebäude multimedial aufbereitete Informationen incl. 3D-Kino!
Führung und Besichtigung sind kostenlos!! aber heute nicht mehr. Alles voll!! aber Morgen. Wir sollen um 8.00 Uhr dabei sein, wenn wir uns in die Warteliste eintragen. Alles sehr professionell. 8.00 Uhr ist keine gute Zeit! - wir werden es probieren.
Um 14.00 beginnt die Führung. Ich stehe draußen neben dem Bus der zum Kraftwerk fährt und natürlich: ich rauche. Im Bus sitzt auch das argentinische Paar, das uns in der Ausstellung angesprochen hatte. der Bus ist doch gar nicht voll besetzt!
Ich rufe Annette und wir gehen zur freundlichen Dame am Schalter. Wir geben unsere Pässe ab - und sind dabei! Computer sind doof! Wollte oder konnte sie nicht? 12 Besucher sind eher übersichtlich und viel zu tun hat sie nun auch nicht! Scheiß deutsche Denke!!
Im klimatisierten Bus geht es zunächst bis zur Schleuse, in der die Schiffe die Staumauer umfahren. Wir haben Glück, es ist ein Schiff im Schleusenbecken. Die riesigen Stahltore sind beeindruckend, langsam wird das Wasser aus dem Becken abgelassen.
Leider zu langsam, denn vor der Ausfahrt müssen wir zurück in den Bus. Gruppenreisen!
Weiter geht es zur Turbinenhalle, deren Größe beeindruckend ist. Ich weiß nicht mehr wie viele Fußballfelder hinein passen. Leider bekommen wir aber auch nicht mehr zu sehen.
Dafür waren aber die Informationen im Besucherzentrum recht gut aufgearbeitet und teilweise sehr gut visualisiert.
Argentinien ist wie Brasilien eine wirtschaftlich stark wachsende Volkswirtschaft und dementsprechend Energie hungrig.
In der Nähe von Mendoza steht ein AKW - da sind uns die Wasserkraftwerke schon lieber.
Warum sie die Windkraft nicht einsetzen verstehen wir nach unserer Fahrt auf der Ruta 3 nicht wirklich. Die Dinger wären doch im Dauerbetrieb!
Am nächsten Morgen starten wir zur Grenze von Paraguay.