Argentinien Reisebericht 6
ANKE´s Dreiradententour 2011/12
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Argentinien 6

sechste Einreise: Posadas - Puerto Iguazu 13.04 - 16.04.2012

Bei der Ausreise aus Paraguay dauert es diesmal etwas länger, denn irgend ein Herr Wichtig will tatsächlich in die Kisten der Ente schauen. Nur ist er leider momentan nicht abkömmlich. Irgend etwas Wichtiges läuft im Fernsehen!
Alles in allem geht es aber unkompliziert über die Bühne / Brücke. Bald rollen wir - nachdem wir den Weg aus der Stadt gefunden haben - auf der Rn12 in Richtung Puerto Iguazu.
Wir passieren San Ignazio Mini (heißt so!), eine weitere UNESCO Jesuiten Kulturstädte. Komischerweise zieht es uns dort überhaupt nicht hin.
Das hier kennt man(n) schon!! Gähn!! P1160791.JPG Kurz vor P. Iguazu stehen wir im Stau! Hatten wir glaube ich auf der gesamten Reise noch nicht? Lösung: Eine Polizeikontrolle.
Es dämmert schon als wir uns der Stadtgrenze nähern. Wir haben unterwegs die Koordinaten eines "alternativen und günstigen" Campingplatz bekommen. Nach längerer Sucherei, wir fahren mindestens zweimal an dem Grundstück vorbei, erkennen wir das Grundstück. Ein verwahrloster, verrammelter Garten. Wahrscheinlich nur zur Hauptsaison in Betrieb oder pleite?
Also doch auf den "Americano". Groß, mit Schwimmbad und Supermarkt, aufwändiger Anmeldung, teuer und zum Zelten eigentlich nicht gut.
Auf dem Gelände lassen sich die "Wasserläufe" der letzten Regenfälle noch gut erkennen. Aber da gibt es ja ein paar "Grillhäuschen". Wir sind frech und besetzen eines mit unserem Zelt.
Todo bien - denken wir, jetzt kann es ruhig regnen. Tut es dann auch - und wie! Leider haben wir die Rechnung ohne die argentinischen Wasserwaagen gemacht. Die haben offensichtlich alle einen Knick. So läuft das Wasser, das vom Dach kommt nicht nach draußen und versickert, sondern ins Häuschen und bildet auf dem Betonboden einen wunderbaren tiefer werdenden See. Mitten drin unser Zelt. So etwas nennt man glaube ich: geniales Eigentor. P1160792.JPG P1160793.JPG Hey die haben auch ein Kernkraftwerk gebaut - hoffentlich ist es da besser!
Den nächsten Tag verbringen wir nicht wie geplant an den Katarakten sondern damit die Wasser und Flurschäden zu beseitigen. Die "Wiese" um das Häuschen ist eine Schlammgrube, und Strom gibt es auch keinen mehr.
Die nächste Nacht mein Petrus es gut mit uns und so fahren wir trocken am nächsten Morgen mit dem ersten Bus zu den berühmten Wasserfällen.
Die knapp 50€ sind happig, aber DAS muss man anschauen! P1160796.JPG P1160812.JPG Mit einer "Bimmelbahn" geht es vom Eingang zu den eigentlichen Fällen. Wir gehören zu den wenigen ersten Besuchern, so ist es anfangs angenehm leer. Und es gibt schon während der Fahrt nettes zu bestaunen! P1160803.JPG P1160994.JPG P1160809.JPG P1160999.JPG Was wir dann den Tag über sehen ist schon sehr "eindrücklich" und für mich kaum in Worte zu fassen. Der amerikanische Präsident Roosevelt soll bei dem Anblick "poor Niagara" gesagt haben. P1160821.JPG P1160835.JPG P1160859.JPG P1160864.JPG P1160865.JPG Es handelt sich ja auch nicht um einen Wasserfall wie sonst üblich, sondern um ein großes Areal mit dutzenden von Wasserfällen. Man braucht wirklich Zeit zum Staunen.
Leider fehlt uns wohl beiden das fotografische Können um dieses Szenario wirklich einzufangen.

Auf dem Weg zum "Diabolo" wundern wir uns über eine Menge Leitern, die an der Rückseite des Geländers angekettet sind. P1160868.JPG Als wir den spektakulären Aussichtspunkt erreichen löst sich diese Rätsel auf: Es sind die "Arbeitsgeräte" der vielen Fotografen, die so Ihre zahlungswillige Kundschaft aus einer spektakulären Perspektive vor den Wassermassen ablichten. Aber es gibt hier noch Mehr, die sich die Touristenmassen zu Nutzen machen. Die Nasenbären: Sie haben scheinbar vor nichts Angst und springen über Tische und Bänke. Sie haben auch keine Skrupell sich einer geöffneten Umhängetasche "anzunehmen" und in aller Seelenruhe eine "Inspektion" durch zuführen. P1160904.JPG Ob sie eine Kamera von etwas Essbarem unterscheiden können, wissen wir nicht! P1160918.JPG Alle Beteiligten haben auf jeden Fall ihren Spaß! Sie sind ja so süüüüßß! Ob sich die "Damen und Herren" dabei artgerecht ernähren darf bezweifelt werden. Nachwuchs haben sie auf jeden Fall bei der "Futterlage" reichlich. P1160982.JPG Irgendwann am Nachmittag reicht es uns. Es ist mittlerweile auch recht voll (was ist hier in der Saison los?). Außerdem findet mein Rücken das Treppauf - und - ab nicht wirklich toll. P1160943.JPG P1160963.JPG P1160967.JPG P1160973.JPG P1160995.JPG Anfänglich hatten wir gezweifelt ob wir den Eintritt auf der brasilianischen Seite noch einmal bezahlen.
Jetzt ist klar: Das wollen wir noch einmal sehen!

Mit dem Bus geht es bequem zurück zum Camping. Wir wollen eigentlich noch einkaufen fahren und werfen uns in "Schale". Druck auf den Starterknopf: müdes Echo vom Starter! Klasse! Batterie platt!!
Erinnerungen an die erste Reise werden unsanft geweckt. Damals hatten zwei Reglerschäden die Gel-Batterien in den Flieshimmel befördert. Als Konsequenz wurde der Regler in Gummi gelagert und so positioniert, das er immer ausreichen Fahrtwind abbekommt. Außerdem ist eine 150€!!! teure, Ralley erprobte, extra Metallgitter verstärkte Hawker Batterie verbaut. Und nun nach 8 Monaten und knapp 30.000 km das. Ich könnte ……! Zu allem Überfluss habe ich auch das Multimeter zu Hause gelassen. Wird schon Was gehen!
Zum Glück haben wir unsere bewährten Starthilfekabel nebst Steckdose dabei. Die Argentinier sind hilfsbereit und so steht schnell ein "Energiespender" neben uns!

Statt einkaufen zu fahren versuchen wir die Batterie "aufzupumpen". Ob wir uns immer an die Tempolimits gehalten haben weiß ich nicht. Wir brauchen ja Drehzahlen!! Ob es langt? Morgen früh sind wir klüger.

Am nächsten Morgen packen wir ziemlich früh unsere (1)7 Sachen zusammen! Starterknopf. Klaro! NIX!!
Kabel raus - Gracias - Ente tuckert.

Die Grenze will ich mir so nicht geben. Die Brasilianer sind angeblich bei der Einfuhr von Fahrzeugen sehr kleinlich. Wer weiß wie oft wir anhalten bzw. starten müssen. Also müssen wir im teuren Argentinien eine Batterie auftreiben. Ab in die Stadt Batteriebude suchen. Wenn es geht eine, die uns ein Multimeter leiht damit ich den Rückstrom messen kann! Irgendwie ist zunächst nicht unser Tag - wir finden nichts. Also halten wir neben einem Polizeiwagen an, die sollten Ihre Stadt kennen. Sie eskortieren uns dann auch zu einem "Fahrzeug - Elektriker". Muchas Gracias!

Motorrad Batterien hat er keine. Klaro! Also eine kleine, bezahlbare (52% Zoll) Autobatterie. Hat er. Jetzt noch Polklemmen. Nach längerem Kramen kann er auch damit dienen. Als ich ihn nach einem Messgerät frage, hält er mir stolz ein Multimeter vor die Nase. Das bräuchte ich aber nicht, die Batterie sei doch neu und gerade frisch geladen. Zum Beweis misst er die Batteriespannung: 12,8 V. Ist doch in Ordnung!
Jetzt versuche ich ihm zu erklären, was ich eigentlich messen will. Als ich auf die Ampere Buchse zeige wird er unruhig und lässt das Gerät nicht mehr aus den Augen - lässt mich aber machen. Bei der Ente schaut er mir recht argwöhnisch bei meinem "Hexenwerk" zu. Ich glaube er versteht nicht im Ansatz was ich tue. Ist auch egal. Alles in Ordnung, nur die Batterie!
Die Neue wandert mit zwei Spanngurten und Tape in den Fußraum vom Seitenwagen und wird mit der bewährten "Überspielkabel - Technik" angeschlossen. Hat auch dieses Mal bis nach Hause funktioniert.

Also weiter! Das Navi im Seitenwagen ist mal wieder in Hochform und so stehen wir bald an der Grenze.