Uruguay Reisebericht
ANKE´s Dreiradententour 2011/12

Uruguay

Punta del Diabolo - Fort Santa Theressa - Punta del Este - Montevideo - Nueva Helvecia - Colonia del Sacramento - Fähre nach BA 28.04 - 06.05.2012

Uruguay ist anders! Im Reiseführer wird es als die "Schweiz Südamerikas" bezeichnet. Außerdem beherbergt das Land die einst teuerste Stadt Südamerikas: Punta del Este. P1170775.JPG Wir haben nur die Küste gesehen, den sonst quirligsten Teil der Länder. Hier ist es anders! Völlig ruhige, entspannte Atmosphäre! Irgendwie überhaupt nicht SA!

Panny und Simon waren im Sommer in Punta del Diabolo und hatten davon geschwärmt. Wir kommen im Herbst hierher. Der Ort, besser das Örtchen hat den Ruf eines "Hippie Paradieses" (LP).
Da wir aus beschriebenen Gründen nicht mehr Zelten wollen und das Wetter nicht wirklich der Hit ist, suchen wir uns eine Bleibe. Am Ortseingang gibt s ordentliche Cabanas zu einem angemessenen Nebensaisonpreis zu mieten. Wir ziehen trotzdem zunächst weiter. Wir wollen an den angeblichen Pulsschlag.
Also in den Ort. Obwohl der "Touristen leer" ist, wir die meisten Vermieter suchen müssen und die Hütten alle schon verschlossen sind, verlangen sie wie abgesprochen horrende Preise. Leute wir wollen die Hütte nicht kaufen sondern nur übernachten! Dann verdient ihr halt kein Geld! P1170837.JPG P1170851.JPG Ziemlich entnervt fahren wir wieder zu unserem Startpunkt zurück und landen im nachhinein einen Volltreffer! Der ort ist in "Laufnähe", der Preis ist in Ordnung, voll ausgestattete Küche und eine Terasse. Was zum perfekten Glück fehlt ist eine Heizung oder Ofen. Aber wir sind ja Mopedfahrer und haben für die Nacht ja zur Not unsere "Schlaftüten".
Der Ort ist ein gutes Beispiel dafür, das Aussagen immer in Abstimmung mit der Jahreszeit relativiert werden müssen. Uns ist es so viel lieber. Wir verbringen hier ruhige "pseudo Hippie" freie Tage. Wir erkunden den Ort per Pedes. Hier leben sicher einige Leute, die einen anderen Lebensstill pflegen. Manche Häuschen sprechen "Bände". P1170850.JPG P1170856.JPG Wir haben den Eindruck, dass auch sie froh sind, dass die Saison vorbei ist. Der Rest des Ortes versucht ausschließlich am Image zu verdienen. Es gibt hier deutlich mehr Ferienwohnungen und Hütten als Wohnhäuser. Aus den leeren Bars am Strand erklingt Reggae Musik, so wie überall in der "Freien Welt". Wieso muss immer Bob herhalten? Die Typen nerven: No woman no cry! P1170833.JPG Am sehr schönen Strand entdecken wir eine Stelle mit extrem viel "Schaum" auf dem Wasser. Was ist -bzw. woher kommt das? Sieht nicht sehr einladend aus. Aber es ist ja eh kein Badewetter. P1170858.JPG P1170860.JPG P1170862.JPG P1170890.JPG Wir besuchen zwei Forts in der näheren Umgebung. Es muss hier mal "heiß" hergegangen sein. Wir bezahlen brav den geforderten, akzeptablen Eintrittspreis und machen eine kleine Zeitreise. P1170781.JPG P1170809.JPG P1170805.JPG Man scheint auch damals schon Wert auf Kommunikation in jeder Situation gelegt haben. Ich könnte da nicht ……..! P1170812.JPG Zweihundert Jahre alte "Sicherheitsschlösser". Ob der Schmied der diese "Kunstwerke" hergestellt hat, der Firmengründer von BKS war? P1170820.JPG P1170822.JPG Wahrscheinlich das einzige Militär - Museum, das einen Farbigen würdigt. Schon deshalb hat der Besuch gelohnt. P1170792.JPG P1170794.JPG Militärisches ist sonst gar nicht unser Fall!

Natürlich haben wir auch den einzigen Nationalpark des Landes besucht. Ist aber eher ein für Touristen angelegter Park, als Natur belassen. P1170865.JPG P1170867.JPG P1170878.JPG P1170883.JPG Nach dem langen "1sten Die Mai Wochenende" fahren wir in Richtung Montevideo. Immer der Küste folgend. Sehr entspannt, parkartig. Menschen sind freundlich, alles wirkt irgendwie gepflegt. Zu mindestes für ihre Möglichkeiten. P1170897.JPG P1170898.JPG P1170904.JPG P1170907.JPG Die in anderen Ländern oft drastischen sichtbaren sozialen Unterschiede scheinen hier eher fließend ineinander über zugehen.
Hier auf dem Land gibt es wie bei uns einen "Rollenden Supermarkt". Annette testet natürlich das Sortiment! P1170908.JPG Wir machen natürlich einen Abstecher nach Punta del Este. Der Treffpunkt der Reichen Südamerikas. Haut uns jetzt nicht wirklich vom Hocker. Wir betrachten die Sache lieber von "außen". P1170918.JPG P1170992.JPG Uruguay ist auch für seine Oldtimer bekannt. Im Straßenbild sind uns schon einige Fahrzeuge der 50er / 60er Jahre aufgefallen. Das waren aber für ihre Besitzer keine Oldtimer, sondern die normalen Alltagsfahrzeuge, da kein Geld für etwas Neueres da ist. P1170801.JPG P1170921.JPG P1170955.JPG Kurz vor Montevideo entdecken wir dann den ersten "Schrottplatz" der die Herzen der Oldtimer Liebhaber höher schlagen lässt! So was steht hier einfach auf der Wiese! P1180003.JPG P1180006.JPG P1180010.JPG Die schon "bearbeiteten" Objekte dürfen ins Trockene. Leider ist niemand da und so muss der Blick durch den Türspalt reichen. P1180011.JPG P1180020.JPG Unser timing in eine große Stadt zu fahren geht wieder auf! Die Straßen sind wie leergefegt. P1180046.JPG Nur eine kleine Truppe zieht noch mit Transparenten über die Straße. Haben die die Hauptdemo verpennt? Jetzt sieht und hört sie doch kaum einer mehr. P1180045.JPG Unser angesteuertes Hostal ist in einem alten Haus in der Nähe der Innenstadt. Hier gibt er Marmor Fußböden und 4-5 m hohe Decken. Wir haben an unserem Zimmer sogar einen ganz kleinen Balkon: Für den Raucher! P1180140.JPG P1180144.JPG P1180143.JPG Ein paar hundert Meter weiter finden wir beim 2ten Versuch auch einen bezahlbaren, sicheren Platz für die Ente. Ist ja bei Stadtbesuchen immer meine größte Sorge!
Am nächsten morgen geht es zum Frühstück auf die groß, rotbraun lackierte Dachterrasse. Der eigentliche Frühstücksraum ist herrlich, südamerikanisch improvisiert: Sperrholz, Blech und Plastikfolie. Der Kaffee (warum nennen sie das Zeug so??) ist …….! Das Brot verdient wieder einmal seinen Namen nicht! Wenigstens gibt es für Annette etwas Obst.
Auf Montevideo hat sich Annette ziemlich gefreut, also ziehen wir los die Stadt zu entdecken. Auch Montevideo ist ..Na was kommt jetzt? Klaro!: nett und entspannt. Trotz des Großstadtverkehrs in der Innenstadt. Kein Gehupe! Tranqillo!
Das historische Stadtzentrum ist eine bunte Mischung aus gut erhaltenen, schönen Kolonialbauten und modernen Hochhäusern. Tourismus und Normalität nebeneinander. P1180048.JPG P1180061.JPG P1180058.JPG P1180068.JPG P1180055.JPG P1180052.JPG P1180136.JPG
Das in den Reiseführern hoch gelobte Hafenviertel mit dem Markt, hat mit dem was es einmal gewesen ist, außer der Lage am Hafen, nichts mehr zu tun. In den schönen alten Markthallen befindet sich kein Markt mehr, sondern eine "Fleischabfütterungsanstalt" für Touristen. Solche Fleischberge habe ich vorher noch nicht gesehen. Wer`s mag!

Der Botanische Garten ist wohl auch jahreszeitlich bedingt eine eher Enttäuschung. Dafür wird Annette im Japanischen Garten wieder versöhnt. P1180109.JPG P1180120.JPG P1180118.JPG Auch einige Museen fallen uns zum Opfer - insgesamt nicht so unser Fall. Wir fahren viel mit dem Bus, eigentlich immer eine preiswerte Art eine Großstadt zu erkunden. P1180060.JPG Wenn man die Augen offen hält kann man deutlich erkennen, dass hinter der schönen Fassade an manchen Stellen der Putz schon ordentlich bröckelt. Der wirtschaftliche Zenith der Stadt ist wohl schon länger überschritten. P1180077.JPG P1180083.JPG P1180085.JPG P1180093.JPG P1180155.JPG P1180164.JPG Nach einigen Tagen geht es Richtung Colonia del Sacramento weiter. Dort soll es Kopfsteinpflaster, Kolonialbauten und viele Oldtimer geben. Alles Dinge die Annette liebt. P1180179.JPG Kurz vor Colonia machen wir einen kurzen Abstecher nach Nueva Helvecia. Dort versucht man ähnlich wie in Blumenau die Herkunft zu kommerzialisieren. P1180193.JPG P1180190.JPG Man kann überall schweizerische Spuren erkennen, ob Schweizer Käse oder schweizerisch anmutende Kleidung in Geschäften oder schweizerische Kantonsplaketten, überall atmet hier das schweiz-stämmige der Einwohner. P1180208.JPG In Colonia haben wir Glück - es ist Freitag und es sind schon viele Touristen in der Stadt - ein neues kleines Hostal zu finden, deren Besitzer so flexibel sind uns ein 6er-Dormitorium ( Schlafsaal) für den Preis eines Doppelzimmers zu vermieten, denn alle Doppelzimmer sind belegt. Die Ente parkt direkt vor unserem Fenster. Die Besitzer sind ausgesprochen freundlich und um uns bemüht. Alles ist sauber, modern, mit Küche, Frühstücksraum und kleinem Hof/Garten. Außerdem funktionierendes WiFi. Perfekt! P1180299.JPG Und wen sehen wir bei unserem ersten Weg in die Stadt? Andrea und Michael! Jetzt zum dritten Mal. Auch sie finden auf Anhieb eine Unterkunft und wir verabreden uns auf ein Bierchen für den Abend. Die beiden wollen mit der Fähre von Colonia aus nach Buenos Aires übersetzen. Dort geht am 14. Mai ihr Flieger nach Frankfurt. Eigentlich wollten wir nicht mit der Fähre, sondern über die Brücke bei Fray Bentos nach Argentinien wechseln. Aber je länger wir reden, desto mehr reift in uns der Plan, ebenfalls schon am Sonntag, dem 6. Mai, mit Andrea und Michael zusammen nach Buenos Aires überzusetzen. Das hätte den Vorteil nicht durch sämtliche Vororte der über 15 Millionen Einwohner!! großen Stadt zu müssen und zudem am relativ verkehrsruhigen Sonntag einzutreffen. Wenn man den Fährpreis gegen die Spritkosten hochrechnet tut sich das nicht wirklich was!
Jetzt ist mal wieder Annettes Spürnase im Internet gefragt! Und sie hat eine!!
Am nächsten Mittag hat sie das Hostal in BA gebucht. Bezahlbar, günstig gelegen und mit sicherem Parkplatz. Ist in BA ein echter Kostenfaktor. Die rufen für die Ente einen Autoparkplatz auf und der kostet 10-15€ am Tag, wenn das Tier nicht bewegt wird, sprich in irgendeine Ecke geklemmt wird.

Anschließend ziehen wir in die "Old City". Wirklich sehr schön und wirklich alt. Außerdem haben wir Kaiserwetter, Mensch was willst du mehr. P1180243.JPG P1180248.JPG P1180250.JPG P1180278.JPG Es wird ein Klaro: netter, entspannter Nachmittag. Es gibt ein paar nette Details zu entdecken. P1180246.JPG P1180245.JPG P1180280.JPG P1180282.JPG P1180285.JPG Sie haben auch einen Leuchtturm, den man besteigen kann. So etwas lässt sich Annette natürlich nicht entgehen. P1180271.JPG P1180264.JPG P1180268.JPG P1180274.JPG Die Oldtimer Szene macht an diesem Wochenende entweder einen Ausflug, oder es wird wie so oft von den "Schreiberlingen" übertrieben. Unsere Ausbeute ist mager. P1180251.JPG Am nächsten Morgen sind wir relativ früh am Fährterminal Wir müssen ja noch buchen. Die Halle ist völlig überdimensioniert, vielleicht wollen sie hier einmal später Tanker bauen?

Beim Ticketkauf unbedingt nach dem Preis in den beiden Währungen Fragen!! Andrea und Michael haben in arg. Pesos umgerechnet 137€ für sich und ihr Motorrad bezahlt. Wir haben in urg. Pesos 103€ mit der Ente bezahlt!!

So verlassen wir Sonntag morgens völlig entspannt, aber leider ohne Maggie - Museums Besuch dieses nette Land! (musste noch mal sein)