Argentinien Reisebericht 3
ANKE´s Dreiradententour 2011/12
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Argentinien 3

Reiseroute Argentinien 3: Baja Caracoles, Tres Lagos, El Chaltén (Bergmassiv Fitz Roy), Calafate (Gletscher Perito Moreno) - dann dritte Einreise nach Chile zum Nationalpark Torrres del Paine
dritte Einreise: 20. bis 25. Januar 2012

Einreise-Variante

Bis zur Grenze am Paso Rodolfo Roballas bleibt die Landschaft sehr schön, dann hat uns eine überwiegend öde, trockene argentinische Pampa wieder. Öfter mal was Neues, müssen wir bei dieser Einreise nach Argentinien die Nummern des Laptops und der Kamera angeben. Bei der Ausreise interessiert das keinen Menschen mehr - jeder Grenzposten ist halt autonom und setzt seine eigenen Schwerpunkte, aber warum sie wohl Angaben in den Computer machen? Nur ein Mal hat uns ein argentinischer Grenzposten darin wieder gefunden, ansonsten wurde immer die komplette Prozedur der Eingabe abgespult... Helga würde jetzt sagen: "Ein Lineal zu benutzen, heißt noch nicht, gerade Striche zu ziehen :-)". P1130847.JPG P1130883.JPG

Die Entenfütterung geht vor!

Bei Baja Caracoles treffen wir wieder auf die Ruta 40 und auf viele "Emus". Es folgen unspektakuläre Kilometer nach Süden, teils auf Asphalt, teils auf Ripio. Es werden neue Straßen gebaut, teils sind wir neben halbfertiger Asphaltstraße auf Schotter gefahren. Von Heidi und Bernd wissen wir, dass die Tanke in Tres Lagos seit Monaten trocken ist, da der Besitzer kein Geld hat Sprit zu kaufen. Wir fahren also einen 70 km Umweg über Gobernador Gregorges und tanken randvoll. P1130925.JPG P1130929.JPG P1130980.JPG Abends auf dem Weg nach Tres Lagos überholen uns zwei Amerikaner. Als wir nach unserem Camping suchen, treffen wir sie wieder. Sie hatten versucht Sprit zu bekommen – natürlich ohne Erfolg. Da der Camp viel zu teuer ist, ziehen wir zusammen in die Pampa und zelten. Die beiden haben nur ein Ziel: nach Ushuaia und dann nach Buenos Aires. Sie sind schnell unterwegs und fahren an allem Schönen - wie wir es definieren - einfach vorbei. Die Reisemotivationen unterscheiden sich!
Wir geben ihnen Sprit aus unserem Reservekanister – hoffentlich hat es gelangt!? P1130989.JPG Für uns folgt nun das touristische Dreigestirn: Fitz Roy, Perito Moreno in Argentinien und Torres del Paine in Chile. Alles sehr touristisch und die letzten beiden für uns auch richtig teuer.

Mt. Fitz Roy

Zum Mt. Fitz Roy (3405 m) fahren wir am schönen Lago Viedma entlang und sehen ihn während der Fahrt immer größer werden. El Chaltén an seinem Fuß ist aus unserer Sicht fürchterlich, da sehr Touristen-überlaufen und damit sehr teuer. Einer der Reiseführer teilt unsere Einschätzung, ein anderer findet den Ort bezaubernd!!
Wir flüchten auf jeden Fall nach dem Einkauf auf den außerhalb gelegenen Campingplatz Bonanza (60,- Pesos) im kostenlosen! National Park. P1140062.JPG Zum Glück liest Annette nachmittags in den Reiseführern und so klärt sich auch meine Verwunderung über das Aussehen des Fitz Roy. Ich hatte ihn mit Torres del Paine gleichgesetzt (peinlich).

Das Beste an El Chaltén ist der Laden von Mountain Repair - schräg gegenüber der Tankstelle an der Hauptstraße. Sie ersetzen unsere defekten Zipper am Innenzelt sofort und zu einem fairen Preis. Wir zahlen 120,- Pesos. P1140164.JPG

Anmerkung zu Zippern und Markenartikeln

Die Zipper des Vaude Zeltes sind nach ca. 8 Wochen normalem Gebrauch funktionslos, d.h. das Zelt lässt sich auf beiden Seiten nicht mehr schließen (vgl. auch unseren Australien/Melborne Bericht, da war das gleiche passiert). Der Zipper von Annettes neuer BMW-Jacke ist kaputt und ein Reißverschluss an meiner Haglöfs Hose ist auch hin. Und wir sind nicht alleine! Fast alle, die wir getroffen haben, haben ähnliche Probleme – auch die Hilleberg´s. Allen gemeinsam ist: Der Zipperhersteller ist IKK. Bei preiswerten Produkten mit Noname-Zippern treten diese Probleme komischerweise viel weniger häufig auf!
Vielleicht sollten die namhaften Hersteller mehr Druck auf ihren Zulieferer ausüben, als ihre Kunden mit mangelhaften Produkten in die Welt reisen zu lassen. In Südamerika hilft mir die Garantie nicht wirklich weiter. Wir jedenfalls werden vermutlich kein teures Markenzelt mehr kaufen, sondern eines vom Discounter. Mit so einem Zelt waren wir 6 Wochen unterwegs und haben es dann voll funktionsfähig verschenkt – wahrscheinlich funktioniert es heute noch. Für die Reparaturkosten der Zipper hätten wir hier auch ein neues Zelt kaufen können. Alle 6 Wochen ein neues Zelt ist günstiger, als ein Markenzelt!! Wir sind gespannt wie Vaude und BMW nach unserer Rückkehr reagieren werden.

Nach der Reparatur verlassen wir El Chalten in Richtung El Calafate. An der Tankstelle am Ortsausgang steht eine lange Schlange und wartet auf den Tankwagen. Zum Glück konnten wir gestern schon tanken, als gerade Motorradfahrer den Besitzer beschwatzt hatten, ihnen vom rar werden Sprit noch was abzugeben. Wir kamen gerade zur richtigen Zeit an und konnten von der "Vorarbeit" der anderen Motorradfahrer profitieren :-) Hier an der privaten Tankstelle ist der Sprit übrigens fast doppelt so teuer wie üblich: Angebot und Nachfrage!

El Calafate

Auf dem Weg nach El Calafate bekommen wir zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf den patagonischen Wind. Zum Glück meist von schräg hinten. El Calafate ist ein größerer Ort, deshalb aber nicht schöner oder gar preiswerter. Im Supermarkt gibt es zum ersten mal kein Obst und Gemüse und wir suchen eine Weile bis wir einen Obst- und Gemüse-Laden finden. P1140190.JPG Als wir am nächsten Morgen zum etwa 80 km entfernten Gletscher wollen, sehen wir Oli´s 70er Honda am Supermarkt stehen. Großes Hallo zur Begrüßung und so fahren wir gemeinsam in den Park. Nach der Zahlstation wurden wir auf einen großen Parkplatz eingewiesen und gebeten, in die kleinen kostenlosen Shuttel-Busse zum Gletscher zu wechseln.
Eintritt in den Parque Nacional los Glaciares: 100,- Pesos pro Person. P1140221.JPG Es herrscht richtig Betrieb, aber der Gletscher IST auch bemerkenswert! Der Perito Moreno ist einer der wenigen Gletscher - außerhalb der Antarktis und Grönlands - die auch heute noch wachsen. Pro Tag schiebt er sich ungefähr einen Meter vorwärts und dabei brechen regelmäßig Teile in den Lago Argentino ab.

Die relativ teuren Bootstouren starten sehr weit weg vom Gletscher und sehr viel dichter heran an den Perito Moreno, als wir zu Fuß kommen, können sie mit den Booten auch nicht. Es sind sehr ordentliche Holzstege angelegt, auf denen man ca. 4 km entlang der Gletschervorderseite in unterschiedlichen Höhen laufen kann. Die abbrechenden Eisstücke wirken aus der Entfernung sehr klein, das Geräusch, das sie beim Aufschlagen auf die Wasseroberfläche erzeugen, lässt aber ihre wahre Größe erahnen. P1140255.JPG P1140261.JPG P1140271.JPG Wir haben an diesem Nachmittag keine existenzielle Erfahrung gemacht (Reiseführer), aber eine sehr schöne und beeindruckende. Am Nachmittag trennen sich Oli und wir wieder. Er will am Lago Roca campen, wir fahren zurück nach El Calafate auf unseren Camping Policial (50,- Pesos) . Wir sehen uns bestimmt wieder!

Auf dem Weg von El Calafate über die RN 40 nach Süden zur chilenischen Grenze gibt es zwei Tankmöglichkeiten. Tapi Aike (Mittagspause 12.30 – 14.00 Uhr) und 28 de Noviembre kurz vor der Grenze.