Argentinien 3
Reiseroute Argentinien 3: Baja Caracoles, Tres Lagos, El Chaltén (Bergmassiv Fitz Roy),
Calafate (Gletscher Perito Moreno) - dann dritte Einreise nach Chile zum Nationalpark Torrres del Paine
dritte Einreise: 20. bis 25. Januar 2012
Einreise-Variante
Bis zur Grenze am Paso Rodolfo Roballas bleibt die Landschaft sehr schön, dann hat
uns eine überwiegend öde, trockene argentinische Pampa wieder. Öfter mal was Neues,
müssen wir bei dieser Einreise nach Argentinien die Nummern des Laptops und der Kamera
angeben. Bei der Ausreise interessiert das keinen Menschen mehr - jeder Grenzposten
ist halt autonom und setzt seine eigenen Schwerpunkte, aber warum sie wohl Angaben
in den Computer machen? Nur ein Mal hat uns ein argentinischer Grenzposten darin
wieder gefunden, ansonsten wurde immer die komplette Prozedur der Eingabe abgespult...
Helga würde jetzt sagen: "Ein Lineal zu benutzen, heißt noch nicht, gerade Striche zu ziehen :-)".
Die Entenfütterung geht vor!
Bei Baja Caracoles treffen wir wieder auf die Ruta 40 und auf viele "Emus".
Es folgen unspektakuläre Kilometer nach Süden, teils auf Asphalt, teils auf Ripio.
Es werden neue Straßen gebaut, teils sind wir neben halbfertiger Asphaltstraße auf
Schotter gefahren. Von Heidi und Bernd wissen wir, dass die Tanke in Tres Lagos seit
Monaten trocken ist, da der Besitzer kein Geld hat Sprit zu kaufen. Wir fahren
also einen 70 km Umweg über Gobernador Gregorges und tanken randvoll.
Abends auf dem Weg nach Tres Lagos überholen uns zwei Amerikaner.
Als wir nach unserem Camping suchen, treffen wir sie wieder. Sie hatten
versucht Sprit zu bekommen – natürlich ohne Erfolg. Da der Camp viel zu
teuer ist, ziehen wir zusammen in die Pampa und zelten. Die beiden haben
nur ein Ziel: nach Ushuaia und dann nach Buenos Aires. Sie sind schnell
unterwegs und fahren an allem Schönen - wie wir es definieren - einfach vorbei.
Die Reisemotivationen unterscheiden sich!
Wir geben ihnen Sprit aus unserem Reservekanister – hoffentlich hat es gelangt!?
Für uns folgt nun das touristische Dreigestirn: Fitz Roy, Perito Moreno in Argentinien
und Torres del Paine in Chile. Alles sehr touristisch und die letzten beiden für
uns auch richtig teuer.
Mt. Fitz Roy
Zum Mt. Fitz Roy (3405 m) fahren wir am schönen Lago Viedma entlang und sehen ihn
während der Fahrt immer größer werden. El Chaltén an seinem Fuß ist aus unserer
Sicht fürchterlich, da sehr Touristen-überlaufen und damit sehr teuer. Einer der
Reiseführer teilt unsere Einschätzung, ein anderer findet den Ort bezaubernd!!
Wir flüchten auf jeden Fall nach dem Einkauf auf den außerhalb gelegenen
Campingplatz Bonanza (60,- Pesos) im
kostenlosen! National Park.
Zum Glück liest Annette nachmittags in den Reiseführern und so klärt sich auch
meine Verwunderung über das Aussehen des Fitz Roy. Ich hatte ihn
mit Torres del Paine gleichgesetzt (peinlich).
Das Beste an El Chaltén ist der Laden von Mountain Repair - schräg gegenüber
der Tankstelle an der Hauptstraße. Sie ersetzen unsere defekten Zipper
am Innenzelt sofort und zu einem fairen Preis. Wir zahlen 120,- Pesos.
Anmerkung zu Zippern und Markenartikeln
Die Zipper des Vaude Zeltes sind nach ca. 8 Wochen normalem Gebrauch funktionslos,
d.h. das Zelt lässt sich auf beiden Seiten nicht mehr schließen (vgl. auch
unseren Australien/Melborne Bericht, da war das gleiche passiert). Der Zipper
von Annettes neuer BMW-Jacke ist kaputt und ein Reißverschluss an meiner Haglöfs Hose
ist auch hin. Und wir sind nicht alleine! Fast alle, die wir getroffen haben,
haben ähnliche Probleme – auch die Hilleberg´s. Allen gemeinsam ist:
Der Zipperhersteller ist IKK. Bei preiswerten Produkten mit Noname-Zippern
treten diese Probleme komischerweise viel weniger häufig auf!
Vielleicht sollten die namhaften Hersteller mehr Druck auf ihren Zulieferer ausüben,
als ihre Kunden mit mangelhaften Produkten in die Welt reisen zu lassen.
In Südamerika hilft mir die Garantie nicht wirklich weiter. Wir jedenfalls
werden vermutlich kein teures Markenzelt mehr kaufen, sondern eines vom
Discounter. Mit so einem Zelt waren wir 6 Wochen unterwegs und haben es
dann voll funktionsfähig verschenkt – wahrscheinlich funktioniert es heute noch.
Für die Reparaturkosten der Zipper hätten wir hier auch ein neues Zelt kaufen können.
Alle 6 Wochen ein neues Zelt ist günstiger, als ein Markenzelt!! Wir sind
gespannt wie Vaude und BMW nach unserer Rückkehr reagieren werden.
Nach der Reparatur verlassen wir El Chalten in Richtung El Calafate. An der
Tankstelle am Ortsausgang steht eine lange Schlange und wartet auf den Tankwagen.
Zum Glück konnten wir gestern schon tanken, als gerade Motorradfahrer den Besitzer
beschwatzt hatten, ihnen vom rar werden Sprit noch was abzugeben. Wir kamen gerade
zur richtigen Zeit an und konnten von der "Vorarbeit" der anderen Motorradfahrer
profitieren :-) Hier an der privaten Tankstelle ist der Sprit übrigens fast
doppelt so teuer wie üblich: Angebot und Nachfrage!
El Calafate
Auf dem Weg nach El Calafate bekommen wir zum ersten Mal einen Vorgeschmack
auf den patagonischen Wind. Zum Glück meist von schräg hinten. El Calafate ist
ein größerer Ort, deshalb aber nicht schöner oder gar preiswerter. Im Supermarkt
gibt es zum ersten mal kein Obst und Gemüse und wir suchen eine Weile bis wir
einen Obst- und Gemüse-Laden finden.
Als wir am nächsten Morgen zum etwa 80 km entfernten Gletscher wollen, sehen
wir Oli´s 70er Honda am Supermarkt stehen. Großes Hallo zur Begrüßung und so
fahren wir gemeinsam in den Park. Nach der Zahlstation wurden wir auf einen
großen Parkplatz eingewiesen und gebeten, in die kleinen kostenlosen Shuttel-Busse
zum Gletscher zu wechseln.
Eintritt in den Parque Nacional los Glaciares: 100,- Pesos pro Person.
Es herrscht richtig Betrieb, aber der Gletscher IST auch bemerkenswert!
Der Perito Moreno ist einer der wenigen Gletscher - außerhalb der Antarktis
und Grönlands - die auch heute noch wachsen. Pro Tag schiebt er sich ungefähr
einen Meter vorwärts und dabei brechen regelmäßig Teile in den Lago Argentino ab.
Die relativ teuren Bootstouren starten sehr weit weg vom Gletscher und sehr viel dichter
heran an den Perito Moreno, als wir zu Fuß kommen, können sie mit den Booten auch nicht.
Es sind sehr ordentliche Holzstege angelegt, auf denen man ca. 4 km entlang der
Gletschervorderseite in unterschiedlichen Höhen laufen kann. Die abbrechenden
Eisstücke wirken aus der Entfernung sehr klein, das Geräusch, das sie beim Aufschlagen
auf die Wasseroberfläche erzeugen, lässt aber ihre wahre Größe erahnen.
Wir haben an diesem Nachmittag keine existenzielle Erfahrung gemacht (Reiseführer),
aber eine sehr schöne und beeindruckende. Am Nachmittag trennen sich Oli und wir
wieder. Er will am Lago Roca campen, wir fahren zurück nach El Calafate auf unseren
Camping Policial (50,- Pesos) . Wir sehen uns bestimmt wieder!
Auf dem Weg von El Calafate über die RN 40 nach Süden zur chilenischen Grenze gibt es
zwei Tankmöglichkeiten. Tapi Aike (Mittagspause 12.30 – 14.00 Uhr) und
28 de Noviembre kurz vor der Grenze.