Chile Reisebericht 2
ANKE´s Dreiradententour 2011/12
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Chile 2

Reiseroute Chile 2: La Junta, Coihaique, Puerto Río Tanquilo (Carretera Austral/Rn 7) - (Argentinien)
zweite Einreise: 17. bis 20. Januar 2012

Grenze Chile

Unser zweiter Grenzübergang nach Chile setzt bei der Einfuhr einen anderen Schwerpunkt. Hatten sie beim ersten Mal intensivst nach unerlaubtem Essen gesucht, sind sie hier hinter Angeln her, die sofort in ein Desinfektionsfass gesteckt werden. Für besonders schwere Fälle steht zur Not auch noch ein Kärcher bereit.

Zur Ruta 7

Die Pistenverhältnisse sind in Chile für uns nicht immer zum lachen. Bei Villa Santa Lucia erreichen wir die Ruta 7, die berühmte Carretera Austral. Sie hält, was wir uns von ihr versprochen hatten und wir haben das unglaubliche Glück sie im Sonnenschein genießen zu dürfen. P1130336.JPG P1130346.JPG P1130347.JPG P1130362.JPG Der erste Tag endet allerdings anders als geplant. Kurz vor la Junta - heißt wirklich so und ein Pinochet-Denkmal haben sie auch!! - fährt ein Motorradfahrer grüßend an uns vorbei. Im Rückspiegel sehe ich dann nur noch seinen „Eiertanz“ auf der Piste, er bleibt aber senkrecht. Wir drehen, und so lernen wir Jörg aus Hamburg kennen. Beim Grüßen hat er ein Loch übersehen und es hat ihm den Vorderradschlauch zerschlagen (Schlangenbiss). Zum Glück ist er nicht gestürzt.

Jörg ist ein 2 m Mann, trotzdem müssen wir ziemlich würgen bis wir seinen „Stahlefanten“ auf dem Hauptständer haben. Jörg flickt, anschließend darf unsere 32 Jahre alte Fußpumpe den Schlauch befüllen. Jörg und Annette wechseln sich dabei ab. Dann wird 1,5 Stunden Reise geredet. Als wir aufbrechen wollen, steht die Afrika Twin noch auf dem Hauptständer. Jörg witzelt: „Hoffentlich ist noch Luft drin!“ Wir wuchten sie vom Ständer – platt! Partystimmung – die ganze Übung also noch mal, diesmal mit den großen Flicken. Stahlelefant P1130425.JPG Anschließend fahren wir gemeinsam nach La Junta auf den Camp von dem Jörg gekommen war (ca. 1,5 km nördlich von La Junta auf der rechten Seite). Hier lernen wir Heidi und Bernd kennen, von denen uns Simon und Panny schon erzählt hatten. Weitgereiste Leute auf Hochzeitsreise mit ihren KTM`s. Diesmal sind sie über Russland und Japan nach Südamerika gekommen. www.Welt-tour.com P1130433.JPG Hier unten läuft man sich ja fast zwangsläufig über den weg, da es nur drei Straßen nach unten bzw. oben gibt. Der Camp (1,5 km nördlich von La Junta) ist entsprechend ein echter Reisecampingplatz. Außer uns ist noch ein Chilene mit seiner Yamaha und 10!! Radfahrer da. Zwei Niederländer radeln seit Alaska auf Bambus-Fahrrädern – ohne Probleme.

Abends wird wie üblich Reise geredet. Am nächsten Morgen löst sich die kleine Gemeinde auf. Suerte!

Jörg hat ein paar Tage später einen Unfall – Schlüsselbeinbruch, zum Glück kann er weiter reisen. Leute macht auf dem Schotter mit euren zwei Rädern langsamer!!

Wir genießen weiter die grandiose Natur entlang der RN 7. Annette mehr als ich – der Schotter und die Löcher beanspruchen meine Aufmerksamkeit! Hier müsste man ein paar Wochen bleiben! Über Coihaique fahren wir weiter nach Puerto Tranquilo am Lago General Carrera, wie der große See auf der chilenischen Seite heißt. Da fehlen uns die Worte – muss man sehen!! P1130474.JPG P1130602.JPG P1130626.JPG P1130646.JPG P1130665.JPG P1130675.JPG

Puerto Tranquilo

Etwa 1 km südlich von Puerto Tranquilo geht ein "Naturweg" zum Camping "El Gaucho", 6000,- chilenisches Pesos für uns beide pro Nacht. Da baut sich wohl gerade ein Pärchen eine Existenz auf. Es ist eine schöne Waldlichtung mit Sitz-, Grill- und Waschgelegenheit. Zwei sehr saubere Toiletten mit Waschbecken und zwei Duschen sind Luxus, solange man alleine ist (insgesamt 4 Kabinen). Die Duschen werden befeuert, sobald man duschen will, das geht in kürzester Zeit. P1130690.JPG P1130713.JPG P1130697.JPG P1130782.JPG P1130798.JPG P1130812.JPG P1130820.JPG P1130838.JPG

Verleihgeschichten in Coihaique

Auf dem Campingplatz treffen wir zwei Radfahrer - frisch habilitierte Doktoren der Physik - die mit einer Kombination aus Tandem und Liegefahrrad unterwegs sind. Als die beiden für die nächsten Tage vorkochen wollen, bieten wir ihnen unseren Benzinkocher an. Als dann auch noch Eier zu kochen sind, schlage ich vor, diese mit unserem Tauchsieder zu kochen. War unser erster Versuch, dieses Gerät zum Kochen einzusetzen. Seitdem ist es fast ständig unser Kochgerät. Leider hat der junge Herr Doktor bei der Rückgabe des Benzinkochers übersehen, dass die Prallplatte fürs Benzin fehlt. Sie liegt jetzt irgendwo auf dem Camping und ich habe mich bei der nächsten Benutzung gewundert, warum unser Optimus nicht brennt. Mittlerweile ist der Kocher mit Draht und einer peruanischen Münze südamerikanisch notdürftig repariert. Trau, schau, wem!