Nepal Reisebericht
ANKE´s Dreiradententour 2007/08

Nepal

Nepal:   Kathmandu – Chitwan-Nationalpark – Pokahara - 12. bis 23. März 2008

NAMASTEE!!!

O.k., es war spannend und hat zum Glück doch noch geklappt! Spät abends am 11. März 2008 kam Kai mit der guten Nachricht von der Shipping Agentur zurück ins Hostel in Bangkok: „Der Flughafen in Kathmandu hat endlich bestätigt. Die Ente kann morgen fliegen, zusammen mit uns im selben Flugzeug!“ Anflug6587.JPG Für den Flug von Bangkok nach Kathmandu hatten wir uns lange die Innenansicht mit den Sitzen des Fliegers im Internet angeschaut. Klar, die rechte Seite sollte es sein und vor allem weg vom Flügel, wir wollen ja die Berge sehen. Leider haben wir die Rechnung ohne die Wolken und den Dunst gemacht, Berge sehen wir keine. Anflug6590.JPG Der Flughafen in Kathmandu erscheint wie in den Filmen der 50er und 60er Jahre: Klein und überschaubar. Ausgestiegen wird über eine an das Flugzeug angeschobene Treppe – die durften wir leider nicht fotografieren!
. Dann wieder Geld einsammeln bei der Visa-Erteilung, alles problemlos. Hier gibt es keine Gepäckkontrolle, Durchleuchten oder ähnliches.

Wir wissen nicht, wie viele Leute in unserem Flieger gesessen haben, aber mindestens so viele Taxifahrer bieten ihre Dienste lautstark vor dem Gebäude an. Wir hatten mit unserem Guesthouse Abholung vereinbart und tatsächlich hält einer ein Schild mit unserem Namen in die Höhe.

Während der Fahrt bekommen wir einen ersten Eindruck von der Stadt und dem Verkehr. Wir versuchen uns die Strecke zu merken – der Garmin ist leider in der Ente – aber nachdem wir von der Ringstraße in das Gassengewirr abgebogen sind, geben wir auf. DEN Weg finden wir alleine nie wieder! Es ist atemberaubend. Die Gassen sind kaum breiter als das Taxi, der Verkehr findet aber in beide Richtungen oder besser in alle Richtungen statt. Es ist alles hoffnungslos verstopft, jeder macht, was er gerade will und trotzdem geht es irgendwie vorwärts ... es wimmelt und hupt und schiebt... Reine Nervensache! Thasi Zi aussen_6955.JPG Unser Zimmer im Tashi Dhargey Inn im Touristenviertel Thamel hatten wir über das Internet gebucht. „Deluxe“ für 20 US Dollar pro Nacht. Die Bilder im Netz sahen auch wirklich gut aus. „Deluxe“ im Sinne der Vermieter bedeutet eine uralte Klimaanlage, die man im März wirklich nicht braucht und das Vorhandensein einer Badewanne, die man bei den hiesigen Sauberkeitszuständen wirklich nicht benutzen will und außerdem ein Fenster zur Sonnenseite, über das tagsüber das Zimmer gut aufgeheizt wird. Thasi Zi innen1_4680.JPG Alles das in einem durchaus schwer in die Jahre gekommenen Hotel, in dem nicht wirklich nachinvestiert wurde. Wir haben uns ernsthaft vergewissert, ob wir wirklich im richtigen Hotel sind. Der Kontrast zwischen Beschreibung im Internet und Wirklichkeit war zu groß. Nach ein paar Verhandlungen gibt es das Zimmer dann für 12 US Dollar minus 15 % Rabatt – also ca. 6,50 Euro pro Nacht. Thasi Ziinnen2_4684.JPG Thasi Bad_6953.JPG Das wirkliche Highlight unseres Zimmers im fünften Stock über den Dächern von Kathmandu ist die Dachterrasse, die wir drei Abende für uns alleine haben. Mann trinkt sein Tuborg, von der Kneipe dröhnt wirklich gute Live-Musik rauf. Die Dieselaggregate brummen, wir schauen über die Stadt und sitzen bei Stones und Green Day rockend in der ersten Reihe... – Klasse! Thasi Terrasse_6956.JPG Thasi Blick_6592.JPG

Nächster Tag: "Entenbefreiung"

Nach allem was wir gelesen hatten, sollte es eine einfache Abwicklung werden. Für uns nicht! Der Tag fängt damit an, dass wir eineinhalb Stunden warten müssen, während etwa zehn UN-gekennzeichnete Wagen auf den Parkplatz fahren, zwei davon mit Blumen geschmückt. Sowohl „Westler“ als auch Nepalesen beiderlei Geschlechts in hochoffizieller Kleidung bis hin zur dekorierten Uniformen und Bewaffnung treffen ein. Ebenso ein Kamerateam. Zunächst vermuten wir eine Geschenkübergabe durch die UN. Statt dessen werden nach Absolvierung einer Zeremonie unter Einspielung klassischer Musik zwei Zinksärge in das Zollgebäude getragen. Anschließend öffnet der Zoll. UNa_4706.JPG Fünfeinhalb Stunden sinnlose Herumrennerei von einem gelangweilten Beamten zum nächsten schließen sich für uns an. Nachdem der Papierkram erledigt ist, können die Herrschaften die Kiste mit der Ente nicht finden. Stehen tut sie dann auf einem 80 Zentimeter hohen Wagen hinter der Zollhalle. Jetzt versuchen sie die Kiste mit dem Gabelstapler vom Wagen zu heben. Ich bin kurz davor meinen ersten Mord zu begehen. Wenn wir nicht dabei gewesen wären, sie hätten die Kiste gerade vom Wagen knallen lassen. Die Kiste wird mitten in einer Traube von Menschen abgesetzt. Genau das, was ich jetzt brauche. Zoll 1_4708.JPG Zoll 2_4715.JPG Zoll 3_4722.JPG In Bangkok hatte ich die Ölwanne extra mit Holzklötzen unterbaut, damit ich den Wagenheber darunter bekomme. Leider hat der Kistenbauer die Klötze weg gelassen! Mit ein bisschen Gestikulieren fassen viele Hände mit an und auch das Problem ist gelöst. Taxi_4723.JPG Eine Dreiviertelstunde später fahren wir aus der Halle zu unserem immer noch wartenden Taxifahrer. Eigentlich wollten wir noch zum Affentempel, aber uns reicht es für heute. Unser Taxifahrer eskortiert uns in Richtung Guesthouse.

Im Gewühle fahre ich einem Mopedfahrer mit dem Seitenwagenrad über den linken Fuß, was stellt er auch beide Füße breit auf die Straße. Er lacht, offensichtlich nicht so schlimm.

Bevor wir das Guesthouse erreichen, müssen wir noch unser Spritproblem lösen.
Diane und Haydn [http://www.wanderlust04.com/], die kurz vor uns auf ihrer BMW durch Nepal fuhren, hatten uns berichtet, dass die „Süd“-Nepalesen sich politisch wohl nicht ausreichend vertreten fühlen („reicher“ Touristen-Norden und armer Landwirtschaft-Süden) und zur Erreichung ihrer Ziele u.a. den Haupthandelsweg zwischen Indien und Nepal blockieren.
Folge: für Benzin muss man zeitweilig bei der Armee Schlange stehen und die Hindus haben kein Holz mehr um ihre Toten zu verbrennen. Verkehr Kath_4730.JPG Letzte Woche hatten die Autofahrer vor den Tankstellen übernachtet, heute soll es angeblich innerhalb von ein paar Stunden gehen, hatte uns unser Taxifahrer erklärt. Er bringt uns zum Army-Depot, davor eine beachtliche Autoschlange. Da unser Taxifahrer jemanden dort kennt, lotst er uns ganz nach vorne. Ich stelle die Ente mitten in den Weg und stelle mich ganz dumm. "Wo bitte bekomme ich Benzin?", frage ich die bewaffneten Soldaten an der Absperrung. Man mustert uns, dann die Ente, das Gitter wird zur Seite geschoben und schon stehen wir an der Zapfsäule. Sie lassen uns sogar den Reservekanister füllen, Glück muss man haben. Bleibt für die Nepalis zu hoffen, dass nach der Wahl im April die Grenzblockaden der Maoisten zu Indien aufhören! Thamel 1_4768.JPG Im Tashi Dhargey Inn kommt die Ente in die Tiefgarage, ein weiterer Pluspunkt – auch wenn diese tagsüber offen und theoretisch für jeden zugänglich ist. Das Guesthouse liegt in Thamel, dem Touristenviertel von Kathmandu. Thamel 3_4777.JPG Sobald wir die Gassen betreten, werden wir angegangen. Kleiderläden, Schneiderein , Internet-Cafes, Reiseagenturen, Läden und Restaurants reihen sich aneinander. Jeder hat das beste und billigste Angebot, jeder das beste Hasch und jedes bettelnde Kind das größte Elend. Speziell abends ähnelt das Betreten der Gassen eher einem Spießrutenlauf. Absolut jeder Ladenbesitzer spricht uns an. Uns ist wirklich nicht klar, woher die Mengen an Kleidung, Schmuck und Kunsthandwerk kommen – irgendjemand muss das ja mal angekauft haben. Kunden sehen wir nicht wirklich viele. So warten die Verkäufer auf den nächsten Tag, vielleicht kommt ja dann ein Kunde... Wie können sie davon existieren? Thamel 4_4764.JPG Nach einem angenehmen ruhigen Abend auf der Dachterrasse ist am nächsten Tag Sightseeing angesagt. Unser Taxifahrer vom Vortag wird uns fahren. Bei der Fahrt durch die Stadt werden wir sehr schnell hellwach. Erinnerungen an Poipet, den kambodschanischen Grenzort, werden wach, aber Kathmandu ist die HAUPTstadt von Nepal. Es scheint fast jede Infrastruktur zu fehlen. Die meisten Strassen sind desolat und zudem völlig verstopft, Trinkwasser in den Randvierteln Fehlanzeige, das Abwasser nimmt seinen oberirdischen Lauf, der Müll bleibt überall liegen oder wird an Ort und Stelle verbrannt und die Kinder spielen dazwischen. Stromplan_6948.JPG Der Strom in ganz Nepal wird mehrmals täglich abgeschaltet und das zu Zeiten, in denen die Menschen eigentlich etwas arbeiten oder produzieren wollen. Reich ist der, der ein Stromaggregat besitzt und den Treibstoff dafür hat.

Das Dröhnen der Aggregate und das ständige Hupen der Fahrzeuge ist eine Grundmusik in Kathmandu.

Mit diesen Bildern und Geräuschen im Kopf steigen wir, nachdem wir das Eintrittsticket gelöst haben, die Stufen zum „Affentempel“, der buddhistischen Swayambhunath Stuba, hinauf. Was für ein mystisches Bild hatten wir von Kathmandu und diesem Tempel im Kopf

! Die Stimmung, die hier oben herrscht, ist schon eine besondere, das Omni Mani Mantra, das die ganze Zeit in der Luft hängt, die tiefe religiöse Andacht der Gläubigen, das Darbringen von Opfern und das permanente Drehen der Gebetsmühlen, so oder ähnlich hatte ich mir das auch vorgestellt. Sicherlich geprägt von schönen Fernsehbilder. Aff Turm_6643.JPG Peace_6625.JPG Aff Treppe 2_6663.JPG Augen6622.JPG Junge bunt_6639.JPG Gebetsmuehlen_6599.JPG Katma Frau.JPG Katma Mann.JPG Oma Kerzen_6659.JPG Opfergruppe_6743.JPG Opferschalen_6688.JPG Hund_6684.JPG Kids_6657.JPG Fahne eisen_6647.JPG Figuren_6645.JPG Tempelanlage_6652.JPG Eisennetz_6674.JPG Kerzne_6675.JPG Budda gold_6680.JPG Frau opfert_6689.JPG pagode_6695.JPG Das, was Fernsehbilder nicht zeigen, ist die gleichzeitige gnadenlose Kommerzialisierung des Ganzen. Eine Verkaufsbude reiht sich an die nächste. Ich kann es den Menschen nicht verübeln, sie wollen ja nur unser „Bestes“ und damit ein Stückchen vom großen Kuchen, aber für mein Empfinden passt die Verkaufsseite hier wirklich nicht hin. Dazu kommt die Zweiklassen-Behandlung bei den Eintrittsgeldern: Inder 30 Rps, Fremde 250 Rps. Hallo? Ein Inder, der nach Nepal reisen kann, ist ein reicher Inder! straßenhaendler_6614.JPG Aff Treppe 1_6623.JPG treppenbude_6632.JPG tempelkomerz_6678.JPG souvenirhaendler_6706.JPG Aff Souvenirs_6739.JPG Aff Opf_6745.JPG Wir verlassen den "Affentempel" (Swayambhunath Stuba) - Affen gibt's hier wirklich jede Menge - und machen uns auf nach Patan (Lalitpur). Auf der Fahrt dahin zeigt uns unser Fahrer bewusst oder unbewusst zwei sehr gegensätzliche Gesichter von Kathmandu:
Zunächst geht es durch ein ausgetrocknetes Flussbett, an dessen Rändern die Menschen unter Pappkartons oder Plastiktüten „leben“ und sich die verwertbaren Reste des Mülls mit den Tieren teilen.
Beobachtung einer Straßenszene: eine Obstverkäuferin wirft eine Tüte voller schwarzer Bananen hinter ihren Stand. Zwei Kühe kümmern sich sofort darum. Das was sie nicht aus der Tüte heraus bekommen nehmen sich anschließend zwei Kinder.

Wo bleibt das ganze Geld der Visa-Gebühren, der Eintrittsgelder und der Trekking-Permits? Bei den Menschen auf der Straße scheint es nicht anzukommen. So etwas macht betroffen.
Dann wird aus dem Fahrweg eine gute Straße, gepflegte Häuser und Gärten. Gibt es hier also auch – wohnen hier vielleicht die Zollbeamten? patan info Tafel_6799.JPG Der Durbar Square in Patan beherbergt eine Anzahl großartiger Tempel, deren Statik aus Holz erstellt ist. Nach dem Ticketkauf wird Annette massiv von drei jungen Männern angegangen, sie müsse doch einen Führer nehmen. Als ihnen mit ruhigen Worten nicht beizukommen ist und sie bei ihrer aggressiven Anspruchshaltung bleiben, wird sie nachdrücklich deutlich und das soll schon etwas heißen. Patan Ticket_6795.JPG Auch bettelnde Kinder sprechen meist sie an und nicht mich. Dafür hat Annette eine verblüffend wirksame Strategie entwickelt: wird sie um Geld angegangen, fängt sie an freundlich mit den Kindern zu diskutieren und gestikulieren und fordert sie auf IHR Geld zu geben. Die Geschichten gehen meist mit staunenden aber lächelnden Kinderaugen aus. Ich habe dafür keine Geduld.

Die Tempel weisen beeindruckende Holzschnitzereien auf. Komisch fühlen wir uns aber doch, schließlich sind die umliegenden Häuser genauso alt und bewohnt. Wir kommen uns ein wenig wie Zoobesucher vor. Wenn die Menschen nicht so arm wären, ihre Häuser sind wunderschön, nur ist halt kein Geld für die Erhaltung vorhanden.

Später kauft Annette bei einem Straßenhändler Obst und Gemüse und wir verlassen wieder einen Ort nachdenklich. 1_6811.JPG 1a_6809.JPG 1b_6810.JPG 1c_6803.JPG 2_6802.JPG 3_6801.JPG 4_6816.JPG 5_6817.JPG 6_6820.JPG 7_6819.JPG 8_6821.JPG 9_6822.JPG 10_6824.JPG 11_6827.JPG 12_6828.JPG 13_6829.JPG 14_6831.JPG 15_6836.JPG 16_6849.JPG 17_6851.JPG 18_6868.JPG 19_6870.JPG 20_6874.JPG 21_6883.JPG 22_6900.JPG Thamel 4_4764.JPG Da wir Varanasi in Indien wegen der vielen Menschen dort nicht besuchen wollen, fahren wir am Nachmittag zum Pashnupatinath-Tempel mit seinen Gaths. Das Übliche: Erst Tickets kaufen; Nein, wir möchten keinen Führer, nein, Bilder und Schmuck brauchen wir auch nicht... . 1Verbr_6906.JPG 2Verbr_6905.JPG ch gehe voraus um den Übergang vom „heiligen“ Wasser zum „normalen“ Wasser zu fotografieren, da höre ich Annette schreien. Eine Junge hat ihr eine Wasserbombe in den Rücken geworfen. Ein Vorgeschmack auf Holi, das Farbenfest. Annette hatte sich furchtbar erschrocken, da sie gerade ebenfalls konzentriert beim Fotografieren war und hat spontan den Jungen „gestövt“. Der ist natürlich entwischt. 3Verbr_6912.JPG 4Verbr_6937.JPG Wir laufen an den Gaths vorbei – hier werden die Toten verbrannt und dann im Fluss beigesetzt. Auch hier geht es nach Stand / „Kaste“ bzw. Wohlstand. Arme Leute werden in der Nähe des Wehrs verbrannt, die Wohlhabenden weiter flussaufwärts. Eine Preisliste, die uns von einem in Texas lebenden Nepali übersetzt wird, informiert über die Kosten. 5Verbr_6921.JPG Zwei Scheiterhaufen brennen und am „Reichen“-Gath kann ich die Zeremonie der Entzündung des Scheiterhaufens beobachten. Klar, bei uns werden die Leichen auch oft verbrannt, nur wenn man dabei steht, ist es schon ein merkwürdiges Gefühl. Ansonsten ähnelt es unseren Beerdigungen. Die Trauernden sind um den Toten versammelt, es wird Musik gespielt, jeder legt zum Abschied ein wenig Reisig auf den Scheiterhaufen, Fotos und Videos werden gemacht und zum Schluss wird das Feuer entzündet. 6Verbr_6916.JPG 7bVerbr_6925.JPG Auf der gegenüberliegenden Seite sitzen bzw. liegen meditierende „Gurus“, die schlagartig „erwachen“, wenn man sich ihnen nähert. Fotografieren kostet! So viel zur meditativen Versenkung.

Auf dem Rückweg kommen bettelnde Kinder und ein Guru, dem ein Fuß fehlt, auf uns zu. Geld geben wir grundsätzlich nicht, aber wir haben noch Mandarinen. Jeder kriegt eine, wir essen alle gemeinsam. Der Guru mault, also gebe ich ihm eine zweite, unsere letzte. Jetzt wird er pampig. Er will Geld, er hätte ja nur einen Fuß. Wir gehen ein wenig ärgerlich weiter, welches Bild haben diese Leute von uns und worauf basiert diese selbstverständliche Anspruchshaltung? Besonders bei Menschen, die doch angeblich allem weltlichen entsagen?

Nepal hat schon seit einigen Jahrzehnten Touristen, die offensichtlich teilweise sehr leichtfertig mit Geld um gehen. Für uns ist es sehr preiswert hier, es macht nichts, wenn wir das „Doppelte“ ausgeben. Doch die Menschen hier lernen, Geld haben wir in Massen, wir können jederzeit egal wie viel ausgeben und behandeln uns nach ihren langen Erfahrungen mit Touristen jetzt ähnlich wie auf zwei Füßen wandelnde Geldautomaten. „Du bist Tourist, verhalte dich entsprechend konsumorientiert.“ Ein zweiter wichtiger Aspekt ist natürlich das Fehlen von Alternativen zum Geldverdienen. So bieten sehr viele immer das Gleiche sehr wenigen potentiellen Käufern an. Und diese sollen dann bitte auch kaufen, Punkt.

Die Kinder oder Frauen mit ihren Babys in Thamel sind „Profibettler“, die davon anscheinend recht gut leben. In dieser Atmosphäre ist es für uns ein wenig schwierig die Stadt zu genießen.

Was jetzt noch fehlt sind die Berge. Außer Dunst haben wir noch nichts gesehen. Der nächste Tag ist dem Neu-Packen der Ente gewidmet. Wir hatten alle schweren Sachen mit im Flieger. Ente Parka_6966.JPG Dann fahren wir endlich aus Kathmandu heraus. Das dauert zwar über eine Stunde, denn Schilder gibt es hier nicht. Wir fahren nach Himmelsrichtung durch undurchdringliches Gewirr von Gassen und stecken dann doch im morgendlichen Stau fest, aber anschließend können wir anfangen zu genießen. VerkehrKath4828.JPG Unser erstes Ziel ist Daman in ca. 2500 m Höhe. Von hier aus soll man den Mount Everest sehen können und überhaupt den schönsten Blick in ganz Nepal über den Himalaya haben. Die kleine kurvige Straße ist in einem passablen Zustand, aber die Kurven sind so eng, dass es die meiste Zeit nur im zweiten und dritten Gang vorwärts geht. Wir passieren viele, viele kleine Bergdörfer, in denen das Leben noch wie „vor 100 Jahren“ abläuft. Nichts von der Hektik und dem Lärm der Stadt. 2Sued_4969.JPG Die Menschen versuchen hier auf unendlich vielen, mühsam angelegten Terrassen dem Land ihren Lebensunterhalt abzuringen. Sie sind freundlich, winken, aber die Fröhlichkeit, wie wir sie z.B. in Laos kennen gelernt haben, bemerken wir nicht. Insgesamt fällt uns bei den Nepalesen – im Kontrast zu den Südostasiaten – ein direkteres, (auf-) forderndes Verhalten auf. 1Sued_6995.JPG Auch wird hier offensichtlich nichts für den Verkauf hergestellt, sondern ausschließlich am täglichen „Reis“ gearbeitet. Alles in Handarbeit. Man sieht viele Frauen auf den Feldern arbeiten, Lasten schleppen, Wäsche waschen und sich um die Kinder kümmern. 3Sued_7192.JPG 4Sued_7281.JPG 5Sued_6617.JPG 6Sued_6984.JPG Die Männer „pflügen“ die Felder oder arbeiten z.B. im Straßenbau. Maschinen scheint es hier nicht oder nur sehr wenig zu geben. Dafür gibt es den Beruf des Splitmachers. Diese Leute sitzen am Straßenrand mit großen Felsstücken oder Flusskieseln und bearbeiten diese mit dem Hammer so lange bis die Körnung entweder für Fundamente oder den Straßenbau geeignet ist. Das machen Frauen und Männer gleichermaßen. Diese Steine kommen dann in Säcken zum Löcherflicker. Der kocht auf einem großen Feuer eine schwarze Masse, die er aus völlig verbeulten und verrosteten Fässern holt. Ist das Ganze flüssig, kommt es in die Schlaglöcher, Split dazu und dann wird es mit dem Holzstampfer glatt geklopft. Damit sind der Splitmacher, der Splitverpacker, der Splittransporteur, der Teerkocher, der Feuermacher, der Teertransporteur, der Teerverteiler, der Spliteinstreuer und der Glattmacher an der Beseitigung eines Schlagloches beteiligt.

Maschinen wären hier Lebensunterhaltsvernichtung im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schreiner stellen ihre Bretter oder Balken aus ganzen Stämmen ohne elektrische Maschinen her. Da bekommt ein Brett wieder einen richtigen Wert. Schlosser zerteilen Flach- und Rundstähle mit Hammer und Meißel. Hier gibt es keine „Flex“. Die einzige Vorrichtung, die überall vorhanden ist, ist der Kompressor des Reifendienstes. Reifenpannen sind hier die Regel nicht die Ausnahme. Könnte an der optimalen Ausnutzung des Reifenaufbaues liegen... Der Verkehr auf der Strecke ist sehr gering, da die LKW´s diese Strecke wegen der Steigung meiden, Privatautos gibt es kaum. 7_Sued_6748.JPG Auf der Hälfte des Weges treffen wir Chris, einen Australier, auf einer edel gemachten alten G/S. Er ist der erste Motorradreisende, den wir seit Sylvie und Mark in Perth treffen. Er ist über Bangladesh und Indien nach Nepal gekommen und hat noch ein volles Programm vor sich. Im Mai will er in England sein und dann über Sibirien nach Alaska. Sein Freund ist in Bangkok schwer erkrankt und so zieht er die Reise alleine durch. In Pokahara wollten wir uns wieder treffen, aber leider haben wir uns dort verpasst.
Enjoy and stay safe, Chris! 8Chris_7003.JPG Mittags erreichen wir Daman, nach 2,5 Stunden für 56 km! Das Wetter ist uns nicht hold, es ist zwar schön kühl, aber außer Dunst und Wolken ist leider nichts zu sehen. Wir hatten uns auf den Ausblick gefreut. Der Ort erscheint uns auch nicht so einladend, dass wir den Nachmittag hier verbringen, geschweige denn hier nächtigen wollen. Es sieht so aus als müssten wir die Ente unten stehen lassen und das Gepäck sehr sehr viele Stufen zum empfohlenen Hotel hoch tragen. 1Daman_4870.JPG Also fahren wir weiter Richtung Süden und übernachten in Hatauda im Motel Avokado. Schöner Garten zum Essen, guter Stellplatz für die Ente, guter Moskitoschutz, das Zimmer... seht selbst. 350 nepalesische Rupien, das sind ca. 3,40 Euro. 2Motel7026.JPG Am nächsten Morgen auf dem Weg ins Tal treffen wir ein polnisches Paar auf ihrer Enfield. Die beiden kommen aus dem heißen Süd-Indiens und frieren offensichtlich ganz ordentlich. 3Biker_4878.JPG Später am Tag erreichen wir den Chitwan National Park. Nicht ohne ein paar Schleifen vor der Zielgeraden gezogen zu haben. Der Park ist zwar weltberühmt, den Nepalesen aber kein Schild wert. Der Park liegt nur ca. 200 bis 300 Meter hoch im Terai und es ist um diese Jahreszeit schon entsprechend heiß. Der Empfehlung von Diane & Haydn folgend suchen wir das River View Hotel und buchen nach zähen Verhandlungen ein Zwei-Tages-Paket für ca. 110,- US Dollar. 4Chit_7045.JPG Annette steht der ganzen Sache eher skeptisch gegenüber: Bushwalk, Elefantenreiten, Volkstanz??? Vielleicht liegt es auch an der Art, wie man hier verhandeln muss. Handeln tun wir ja seit Malaysia. Hier in Nepal haben wir jedoch das Gefühl, dass wir dankbar sein sollten, so wenig zu bezahlen, obwohl wir doch so viel Geld haben. 5Chit_7046.JPG IMG_7179.JPG 6Chit_7038.JPG 7Chit_7036.JPG Apropos handeln. Wir brauchen Bargeld. Im Ort gibt es aber keine Bank sondern nur Geldwechsler, die – so hatten wir gelesen – vernünftige Kurse machen. Also ziehe ich los zum Money-Changer. Beim Ersten ist der Laden auf, aber niemand da. Ok, ich setze mich vor die Tür und warte und schaue mich um. Nichts passiert, aber ich entdecke eine zweite Wechselstube. Diese will aber nur unsere Dollars, nicht aber die Reiseschecks tauschen. Mittlerweile regt sich etwas im ersten Laden. Ok, Traveller Cheques, welcher Kurs: 62 Rupien. „Aber in Kathmandu gibt es 64 Rupien!“ „Ja, in Kathmandu, aber nicht hier.“ Ich schlage 63 vor und ernte nur ein böses „NO“. Ok, ich ziehe ab. Beim Öffnen der Tür sehe ich eine weitere Wechselbude. Mir steht eine nette junge Frau gegenüber. Traveller Cheques, welcher Kurs: 62 Rupien, aber ... Vielleicht 63? 62,5 kommt als Antwort. No, 63. Bei 62,85 werden wir uns einig. Umgerechnet habe ich nur eine Flasche Bier gewonnen, aber die trinke ICH und nicht dieser Handelsresistente von vorhin!

Mit diesem kleinen Sieg im Bauch starten wir in einem Jeep zum Elefantencamp. Am Fluss setzen wir mit einem Einbaum über, ganz schön wackelig! Elefanten hatten wir zwar schon in Thailand und Laos gesehen, beeindrucken tun sich uns aber immer wieder. Eine Kuh hat ein 14 Tage altes Junges, erstaunlich, wie groß Babys sein können. Die Hin- und Rückfahrt geht durch ein Dorf, also im Prinzip durch das Wohnzimmer der Leute und das jeden Tag. Was diese Leute wohl von uns denken, denn von unserem Geld kommt bei ihnen sicherlich nur wenig an. 8Chit_5131.JPG 9Chit_7180.JPG 10Chit_7184.JPG 11aChit_7187.JPG Abends geht es mit gemischten Gefühlen in die Dorfhalle, Volkstanz. Unsere anfängliche Skepsis weicht sehr schnell und wir sind begeistert. Die Jungs sind klasse und sie ernten reichlich Beifall. Die Darbietungen sind einerseits Tänze, andererseits kombinieren sie Angriffs- und Abwehrstrategien mit dem Schlagstock. Entsprechend energisch geht es auf der Bühne zu. 11bChit_4990.JPG 12Chit_4992.JPG Ohne es wirklich zu verstehen, scheint auch Satire ein Rolle zu spielen. Leider nimmt der Abend ein merkwürdiges Ende. Auf dem Höhepunkt der Darbietung – das Publikum ist mittlerweile mit einbezogen - gehen die Türen auf und unsere „Chauffeure“ drängen uns zum Aufbruch. Die meisten Besucher verlassen den Saal. Wir und ein paar andere sehen das nicht ein, Die Stimmung ist so gut, dass Zugaben angesagt wären. Stehend klatschen wir Beifall. Die Akteure auf der Bühne schauen resigniert verärgert und brechen leider ab. Wir klatschen zwar standhaft auffordernd weiter, aber es folgt kein Programm mehr, obwohl die Darsteller auf der Bühne bleiben. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die Darsteller zum Ende hin etwas ausdrücken wollen, das den „Geschäftemachern“ nicht recht ist und sie deshalb die Touries nach der „normalen“ Vorstellung einfach rauslotsen. Schade, kein Durchblick. 13Chit_7082.JPG IMG_5061.JPG Am nächsten Morgen fahren wir im Einbaum den Fluss hinunter. Wie selbstverständlich liegt am Ufer ein Croc. Diese Art wird nur maximal sieben Meter lang und ist nicht gefährlich. Viele wunderschöne Wasservögel, sanfte Mini-Stromschnellen. 14Chit_7092.JPG 18Chit_7170.JPG Nach einer ganzen Weile gehen wir an Land und unsere beiden Führer schauen sich sehr genau um. Wir haben Glück, zwei Rhinos trotten durch den Busch in Richtung Fluss. Was für ein Gefühl, diese ungewöhnlichen Tieren in freier Natur zu sehen! Leider war das schon die Großtierausbeute. Dafür haben wir viele Blüten, Schmetterlinge, Käfer und Vögel gesehen. Man hat uns Baumarten erklärt und sehr positiv Werbung für das Projekt des Nationalparks gemacht. 15Chit_7127.JPG Am Ende des Walks beobachten wir am Fluss das Elefantenbaden. Es ist mir nicht klar geworden, wer mehr Spaß hatte, die Dickhäuter oder die Zuschauer. 19Chit_7178.JPG Am Nachmittag Elefantenausritt. Annette ist das gar nicht recht, sie macht aber trotzdem mit. Wir sitzen jeweils zu viert in einem engen Holzgestell auf dem Rücken eines Jumbos. Bequem ist etwas völlig anderes! Es schaukelt und wackelt, aber es ist faszinierend wie behutsam sich diese großen Tiere bewegen. 1Elef_7198.JPG Dann geht es in den Busch. Auf einer Lichtung drei Rhinos mit ihren Jungen. Wir sind vielleicht 10 Meter entfernt. Extraklasse! Kurz darauf sehen wir Hirsche und zwei Pfauen. Weiter geht es an den Fluss. Wieder Krokodile! Diesmal die kürzeren, potentiell gefährlichen, aber sie sind schläfrig und weit genug weg. 2Elef_7200.JPG 3Elef_7214.JPG 4Elef_7220.JPG 5Elef_7229.JPG 6Elef_7234.JPG Dann geht es die Böschung hinunter durch den Fluss und am anderen Ufer wieder steil hinauf. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl auf so einem Tier, schaukel, wackel, rumpel. Später liefert unser „Fahrer“ uns noch eine Querfeldein-Einlage, auch das beeindruckt unseren Dickhäuter nicht. Im Gegenteil, er versucht sogar Äste, die uns stören könnten, abzuknicken. Klar, antrainiert, aber trotzdem bemerkenswert. Die zweieinhalb Stunden sind viel zu schnell vorbei. Wirklich empfehlenswert!!! Bequemer wird`s mit nur zwei Personen pro Elefant. Annette: Für den Elefanten bestimmt auch!!! IMG_5113.JPG Als wir am nächsten Morgen auf die Hauptroute in Richtung Kathmandu abbiegen, hat der Verkehr uns wieder. Wir kämpfen mit vielen LKW`s und Baustellen. Aber die Fahrt geht durch ein schönes Tal mit vielen schönen Ausblicken. Nach dem Abzweig nach Pokahara wird dann wieder ruhiger. IMG_7358.JPG IMG_5139.JPG Wir finden ein recht teures, aber neues und sauberes Zimmer im Green Peace Resort. Weg vom Touristenrummel. Der Hit: eigene Terrasse mit Blick auf den See, mehr braucht man nicht! Zu unseren Füssen arbeiten die Leute auf ihren Feldern und waschen sich in den Bachläufen... So betrachtet, fühlen wir uns deplatziert wie Voyeure. IMG_5193.JPG IMG_7302.JPG IMG_7283.JPG IMG_7290.JPG Am See erinnern wir uns an ein Kinderheim, dass hier irgendwo stehen muss. Junge Deutsche in Kathmandu hatten uns davon berichtet. Sie haben von Deutschland aus einen älteren Laster voller Kleider überführt, die für dieses Kinderheim gesammelt wurden. Nur – das Kinderheim schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wollte die Sachen überhaupt nicht. Sie haben viel zu viel davon, da sie als „Bedürftige“ in Europa bekannt sind und immer wieder Ladungen erhalten. Auch wollten sich keine Zeit nehmen, die Sachen weiter an die Leute in der Umgebung zu verteilen. Ein anderes Kinderheim, dass wir in der Nähe des Chitwan Nationalparkes gesehen hatten, hätte sich wahrscheinlich gefreut!

Leider sind die Berge wieder in Wolken gehüllt. Pokahara ist wesentlich kleiner als Kathmandu. Entsprechend harmloser geht es auf den Straßen zu. In einem relativ großen Supermarkt treffen wir einen älteren Herrn aus Deutschland, der sich eine Wohnung am See gemietet hat und von einer Haushälterin betreut wird. Er genießt das Wohnen direkt am Wasser, dass er sich so mit seiner kleinen Rente leisten kann. IMG_5186.JPG Auf dem Campingplatz treffen wir ein Schweizer Paar mit ihrem Sohnemann. Sie sind mit ihrem WoMo über Land gekommen und erzählen uns ebenfalls „nette“ Geschichten über Indien. Am gemeinsamen Abend gibt es Pizza beim „Italiener“ (Mamma mia), nicht stilecht, aber wirklich gut. Am nächsten Morgen stehe ich sehr früh auf und fahre auf einen nahen 1500 Meter hohen Aussichtspunkt. Mein erster 8000er! Zwar nur kurz, denn die Wolken kommen früh aus den Tälern, aber selbst aus der Ferne verflucht hoch. Am nächsten Morgen meinen die Wolken es besser mit uns. Mit diesem herrlichen Anblick im Gedächtnis brechen wir nach Tansen auf. IMG_7314.JPG Von hier soll man einen tollen 360 Grad-Blick haben und das Hotel Srinagar soll auch gut sein. Die Straße ist in einem für Nepal-Verhältnisse wirklich guten Zustand. Andere Reisende hatten noch vor einem Jahr im Internet vor dem Straßenzustand gewarnt. Tansen wird im Guidebook als nettes Städtchen beschrieben, wir finden den Zustand eher bemerkenswert. Das Hotel war sicher einmal – vor 30 Jahren? – ein sehr gutes. Die Preisvorstellungen passen dann auch aus unserer Sicht nicht wirklich zu dem Gebotenem. Nach zähen Verhandlungen gewährt man uns 33 % Nachlass, immer noch zu teuer, aber vielleicht sehen wir ja von hier aus morgen früh die Berge. IMG_7376.JPG IMG_7365.JPG IMG_7369.JPG Nachmittags laufen wir ein wenig durch den Ort. Es ist schwer zu beschreiben, was wir denken, vielleicht fassen unsere westlich geprägten Vorstellungen nicht, dass man auch so leben kann. Es ist für mich weniger die Armut, als vielmehr die Gelassenheit des Hinnehmens dieses Zustandes, was mich so irritiert. Man sitzt in oder vor seinem Laden im Dreck und wartet. Worauf? Dieses Phänomen wird uns noch in weiteren Ländern begegnen. Anders als in Deutschland scheinen die Menschen aber nicht unzufrieden zu sein. Es wird gelacht, man winkt uns zu, alles ganz ruhig und friedlich. IMG_5295.JPG IMG_5299.JPG Das einzige Indiz, dass für eine Unzufriedenheit spricht ist die massive Werbung für die maoistische Partei im ganzen Land. Im Süden weht auf fast jedem Haus eine entsprechende Fahne. Ob das einem Land hilft, das zu 30 % vom Tourismus lebt, der gleichzeitig die Natur gnadenlos mit Plastikmüll zusaut? – Wir haben diesen Plastikmüll auf Halden offen schwelen sehen und vor allem gerochen. Auf der anderen Seite holzen die Nepalis ihre Wälder ab um Baumaterial und Feuerholz zu bekommen, so dass weite Teile nur noch aus braunen Bergen bestehen, mit den entsprechenden Erdrutschen im Frühjahr. Aber das sehen ja die meisten Trekkingtouristen nicht, die mal eben mit dem Flieger eingeschneit kommen und mit geführten Touren karawanenartig durch die Berge ziehen.

Am nächsten Morgen haben wir natürlich wieder bewölkten Himmel und so machen wir uns auf den Weg zur Grenze. Vorher noch schnell im Ortskern einkaufen und Post einwerfen. Wir sind sofort von einer Traube Menschen umringt und darunter ist ein Nepalese, der uns auf deutsch (!) „Fröhliche Ostern“ wünscht. Das hatten wir noch gar nicht mitbekommen... Und der nette Gemüsehändler stimmt gerne einem Foto zu. IMG_5293.JPG IMG_5300.JPG IMG_5291.JPG IMG_5313.JPG Einige zig Kilometer weiter ist die Ausreise recht schnell und unproblematisch und so stehen wir dann bei Sunauli vor den Toren Indiens. IMG_5318.JPG