Vorbereitung
ANKE´s Dreiradententour 2007/08

Vorbereitung

Wir machen unsere Reisen während Kai’s Sabbatjahren und hatten vor der ersten Reise drei Jahre Zeit um während der Sommerferien ausgiebig den Osten Europas zu bereisen. Zum einen sind es tolle Reiseländer zum anderen eignen sich die Straßenverhältnisse und die Off Road Möglichkeiten ganz gut um die Ente reisetauglich zu machen. Auf den Motorradreiseseiten werden an dieser Stelle häufig die Modifikationen an den Motorräder beschrieben, das sparen wir uns. Auf den Bildern kann man erkennen, dass wir das Gespann immer wieder an unsere Bedürfnisse angepasst haben. Viele Anregungen und Teile kamen dabei von Peter und Michael Römer www.roemerteam.de der Aufbau erfolgte in Eigenregie.

KuhrischeNehrung2004.jpg

2004: Tschechien, Slovakei, Ungarn, Rumänien, Polen, Litauen
Das Bild rechts hat Jochen zwei Stunden vor unserem “Problem” aufgenommen. Auf der Rückfahrt zur Fähre überholt uns Jochen und fragt, ob ich nicht merke, dass das Seitenwagenrad ganz fürchterlich “eiert”. Ne, hatten wir beide nicht gemerkt!! Von den 40 Speichen waren 24 gebrochen, uns wurde es heiß und kalt. Klasse!! Das hätte auch böse ausgehen können.
Es wurde eine spannende Woche in Klaipeda. In Litauen gibt es keine “Spikies” und der ADAC hat uns völlig hängen lassen. Irgendwie wurden dann alte Harley-Speichen auf- getrieben und das Rad damit “repariert”. Wir sind vorsichts- halber nicht durch Polen zurück nach Hause ge fahren sondern mit der Fähre nach Rostock. Nach ca. 800 km deutscher
Autobahn zum Heimatort waren wieder 8 Speichen hin.


Rotkaeppchen_als_Tigerente.gif

2005: Polen, Litauen, Estland, Lettland
Die Fortsetzung von 2004. Trotz der recht aufwändigen Sitzkonstruktion (Boot verbreitert, Unterteil aus einem VW 181 Kübel und eine Lehne von einem Schalensitz, abnehmbar) ist Annette  nicht überzeugt. Ausserdem erscheint uns der Stauraum nicht ausreichend. Auf den vielen Wellblech- kilometern kommen mir Zweifel an der Haltbarkeit des Hilfsrahmens. Die Reise verläuft aber bis auf einen undichten Benzinhahn anscheinend problemlos. Den Tank hatte ich drei Tage vor der Abfahrt “blind” in Ebay “geschossen” und noch schnell montiert. Auf der Rückfahrt hat mich dann mein Sitzfleisch verwundert. Mir hat der Hintern schon nach 50 km richtig weh getan. Das Alter? Zu Hause stand die Ente dann ein paar Tage in der Einfahrt und wir wunderten uns über den Benzingeruch obwohl nichts zu sehen war. Des Rätsels Lösung offenbarte sich erst beim Abnehmen der Sitzbank. Puh, war die schwer: vollgesogen mit Benzin!! Erklärung: Die alten “Kühe” haben einen Metallrahmen als Sitzbankunterteil und der “schnelle Mechaniker”..... Na ja: shit happens!

Ente2006.jpg

2006: Tschechien, Slowakei, Ukraine,
Moldawien, Transnistrien!!!, Russland

Im Winter 05/06, nach Gesprächen mit Peter Römer und einigen  “Gespannuntersuchungen” (mit den Augen darf man  klauen...:-), ein Neuaufbau. Technische Probleme gab es auf der Reise keine, die Ente fährt sich wie ein Fahrrad. Nur Schlamm kann man beim besten Willen mit den Winterreifen nicht fahren. Einmal musste mich ein ATV bergen (welche Schmach!!!). Geplant war eigentlich eine Umrundung des Schwarzen Meeres, aber die politischen Spannungen zwischen Russland und Georgien machten uns einen Strich durch die Rechnung. Selbst die gebotenen 250 US$ haben die Grenze nicht geöffnet. Also den ganzen Weg zurück. Zieht sich!
Jetzt hoffen wir, dass wir und die Ente für die 1-jährige Reise ab Juli 2007 gerüstet sind .

Allen Reisebegeisterten, die nicht das Glück haben, so viel Zeit wie wir zu haben und in die weite Ferne fahren zu können, seien die oben genannten Länder aller wärmstens empfohlen. Supernette und hilfsbereite Menschen, tolle Landschaften. Und sämtliche Märchen über die Kriminalität müssen von Leuten kommen, die noch NIE da waren! Vielleicht hat unser “Glück” auch daran gelegen, dass wir nicht mit dem modernsten Fahrzeug gereist sind. Wir hatten auf keiner Reise ein Schloss dabei!! Selbst die russische Polizei kriegt man(n) “gehandelt”, wir haben nie für irgendeinen Blödsinn bezahlt. Mit Geduld und Spuke ....

Die Reise 2007/2008
Die eigentlichen Vorbereitungen haben im Herbst 2006 mit einem Besuch bei einem Schifffahrtskontor begonnen. “Kein Problem, Ihr Motorrad nach Cairns zu verschiffen, melden Sie sich 6 Wochen vor der Abfahrt, das klappt.” “Ok, der muss es ja wissen, ist ja sein Job.” Ein paar Wochen später haben wir dann die Flugtickets nach Cairns im Reisebüro geordert und das Visum für Australien beantragt. So weit, so gut. Im Januar 2007 holten wir Angebote für die Verschiffung ein. Auf einmal war alles nicht mehr ganz so einfach... Manche Spediteure wollten keine privaten Güter transportieren, andere haben gar nicht erst geantwortet. Ok, und keiner wollte unsere Ente nach Cairns verschiffen. “Ja, letztes Jahr gab es eine Verbindung Hamburg - Cairns, aber die gibt es nicht mehr.” Toll! Dann also nach Brisbane, wir wollten schon immer mal 1700 km in Australien mit der Eisenbahn fahren! Da sehen wir die volle Küste und können im Landesinneren wieder nach Norden fahren. Hat auch was. Ok, dann das Übliche: überlegen, was muss noch besorgt werden, was muss abbestellt oder gekündigt werden usw.. Hört sich nicht viel an, ist es aber. Am meisten ärgern die Posten die man weiterbezahlen muss, obwohl man sie gar nicht nutzt! Ein echter Kostenfaktor! Mit der Verschiffung haben wir jetzt die Firma In Time Forwarding und Courier e.K.  ojk@intime-ham.com  beauftragt. Der Mail Kontakt war super freundlich und hilfsbereit. Der Lkw ist am vereinbarten Tag und zur angegebenen Zeit bei uns vorgefahren. Wenn der Rest auch so klappt war es ein guter Griff. Wir werden berichten.
Kistenbauer2.jpg
Die Kiste für die Verschiffung der Ente hat uns ein Kollege perfekt gebaut. Er will es nicht hören, aber trotzdem: Vielen Dank !!

Nur schade, dass sie wahrscheinlich in Australien “verschrottet” wird. Für Nachfahrer: Ihr dürft kein Holz verwenden, dann muss die Kiste begast werden, natürlich auf Eure Kosten!!(Kosten 05.2007; 150 €). Wir haben 22er OSB Platten verwendet. Dafür bekommt man eine Non Wood Erklärung, die die Australier hoffentlich anerkennen!?
(Nachtrag: Ja. haben sie getan :-)

Ente verpackt.jpg Es ist das erste Mal, dass wir eine Reise ohne Motorrad beginnen. Wirklich ein komisches Gefühl ...und was man für merkwürdige  Ideen entwickelt! Es ist ein Zustand, den ich überhaupt nicht mag ... meine Geschicke von Anderen bestimmen zu lassen... Den Gedanken an ca. 28 Stunden Flug finden wir beide auch nicht gerade anregend aber noch ist ja genug zu tun!
Wir brauchen noch ein Carnet von meinen “ADAC Freunden” für schlappe 1500 € Kaution und 150 € Bearbeitungsgebühr(für Mitglieder /sonst250€!!).
Außerdem wollen wir versuchen ein Jahresvisum für Indien zu bekommen und vielleicht das ein oder andere Genehmigungsschreiben für das Grenzgebiet zu Myanmar.  Ich habe die Idee durch Myanmar zu reisen noch nicht aufgeben, auch wenn die Chancen wohl momentan nicht all zu gut stehen. Jochen und Cordula haben es mit Ihrem Landy Gespann von der indischen Seite aus geschafft www.auf-weltreise-online.de. Das erspart eine weitere Verschiffung. Die Botschaft von Myanmar in Deutschland war übrigens bei der Beschaffung von Informationen so hilfreich wie ein Stadtplan von Mainz in Bangkok!!!

Die Idee mit der Eisenbahn haben wir am Wochenende aufgegeben und den Anschlussflug nach Brisbane und ein Zimmer via Internet gebucht.
Heute, am 08.06.2007 haben wir unsere Visa für Indien bekommen. Die Stimmung in der Botschaft ist total freundlich, Besucher und Personal lächeln ansteckend. Wir haben uns ein Jahresvisum besorgt um den Papierkram unterwegs zu reduzieren, etwas teurer spart aber Nerven. Der Hit, und das in Deutschland: Sie fangen 20 Minuten vor Arbeitsbeginn an zu arbeiten!!! um die Wartezeit zu verkürzen. Nebenbei haben wir auch noch das Carnet beim ADAC besorgt. Ebenfalls stressfrei, aber teuer. So kann man 310€ schnell versenken. Die „Nebenkosten“ einer solchen Reise sind nicht ohne! Die Rechnung für die Verschiffung ist auch heute gekommen. Teurer Tag!!

Die Firma IN TIME (s. o.) funktioniert bis jetzt völlig reibungslos. Wir haben für die Abholung (ca. 600km), die Verschiffung und eine (nicht erforderliche Versicherung, wir sind halt Warmduscher) 1156€ für 3,97m³ bezahlt. Leider sind dies erst die Kosten in Deutschland!

Eine recht geniale Methode sich “aktuelle” Informationen über einzelne Länder zu besorgen, sind die seit einiger Zeit verfügbaren: GOOGLE Alerts ( www.google.de/alerts) . Man bekommt täglich “alle” verfügbaren Presseartikel per Email!!

Heute 27.06.2007war da zum Iran zulesen, dass Benzin rationiert wird!! 100l pro Monat. Es ist wahrscheinlich nachvollziehbar wie unsere Gesichter ausgesehen haben. Ende der Reise in Indien??? Als wenn der “Krieg” im Irak und Afganistan nicht reichen würde. 100l reichen uns beim besten Willen NICHT!!

Ente ververladen.jpg Erfahrene Reisende merken hier, dass wir schon lange nicht mehr “-on the road-” sind. Zuerst etwas viel Panik. Jetzt beim Schreiben schon etwas mehr Gelassenheit, wir werden es erleben.
  Einen guten Tipp gab mir ein Kollege , der seit langer Zeit regelmäßig nach Thailand reist. Kauf dir eine Computer Bild, da gibt es Telefonlisten! Nun wir sind keine Freunde der .... . Also trotzdem in den nächsten Supermarkt und siehe da: Ein wirklich guter Tipp!! Ist nach unserem jetzigem Kenntnisstand die preiswerteste Art - außer Email, die aber ja nicht jeder nutzen kann- zu kommunizieren:
Im Guten und im Bösen!
Auf den “Reiseseiten” werden immer wieder einzelne Produkte als “Die Lösung” beschrieben. Die Lösung gibt es unserer Erfahrung nach nicht! Beispiel: Wir haben letztes Jahr ein Hilleberg Zelt für die Elbrusreise gekauft. Super Zelt!! Platz bis zum Abwinken (Keron 4). Nur: es steht nicht “alleine”. Wenn man das nicht braucht: Super. -Wirkliche Qualität zu einem entsprechenden Preis, würden wir wieder kaufen!!
Für die jetzt geplante Tour wollten wir aber ein Zelt, das wir vor der Polizeistation aufbauen können und das dennoch ein “gewisses Platzangebot” bietet. Gibt es leider von Hilleberg nicht. Also starten wir mit einem VauDe Zelt. Ralf hat uns gewarnt www.grimms-outdoor.de.