Laos Reisebericht
ANKE´s Dreiradententour 2007/08

Laos

Laos – Nordosten (Huay Xai bis Vientiane) – 11. Febr. 2008 bis 18. Febr. 2008

Die Überfahrt geht schnell, der Antriebsteil der Fähre kann sich sehr praktisch 90 Grad zur Ladefläche verstellen. IMG_5868.JPG Am laotischen Ufer wird die Ente völlig überflüssigerweise mitten im Dreck stehend unten herum abgespritzt. Wir denken zunächst, es sei ein Joke und fahren weiter.
Wir haben noch keine Visa und keine Ahnung, was an der Laos-Grenze mit der Ente passieren wird. Irgendwann eine Schranke. O.k., auf geht’s!
Annette bleibt bei der Ente und ich versuche mein Glück. Pässe! Kein Visum? Nein! Dann zurück nach Thailand! Nee! Motorrad! Ach so: Customs! Wo? Da! ...zeigt irgendwo hin.
Plötzlich steht der Wassersprenger neben mir und will Geld, das war wohl eben die offizielle „Quarantäne-Desinfektion“ (?!). Ich habe keines! Meine Frau! Wo ist der Zoll? Er hat wohl Angst, dass ich ihm entwische und so zeigt er mir den Weg.
Beim Zoll wieder ein wichtiger Beamter ohne Ahnung, aber nett. Zum Glück habe ich auf der Thai-Seite das Zollpapier kopiert, das hilft ihm, er schreibt es ab. Als er fertig ist, drückt er mir den Zettel in die Hand, ich solle zurück gehen.
Den Wassersprenger habe ich immer noch im Schlepptau. IMG_5864.JPG Zurück an der Schranke erklärt mir der Beamte ich solle 200 Baht für die Zollbescheinigung bezahlen. Ich hole Geld und bezahle! Auch der Wassersprenger bekommt sein Geld (Ich weiß, ich weiß, aber wir wollen weiter, außerdem habe ich keine Lust mehr.)
Jetzt meint der gute Mann doch noch weitere 100 Baht dafür haben zu wollen, dass er die Schranke öffnet. Ich muss ziemlich böse geguckt haben und mein Tonfall war sicherlich auch nicht sanft. Wir sind ohne zu zahlen durch die Schranke gefahren. Jetzt nur noch die Visa. Die soll es am zweiten Pier geben, dafür müssen wir durch die Stadt.
Wir fragen u.a. einen jungen Uniformierten nach dem Ausstellungsort, beim Zeigen in die Richtung würgt er sein Motorrad in Bergaufrichtung ab. Wir schieben ihn an.
Als wir an der Immigration ankommen, sind die Formulare ausgegangen. Massen von Einreisenden, Ausfüllen der Visaanträge, plus ein Passbild, plus Passport, 30 US Dollar pro Person, Scheine dürfen nicht beschädigt sein. Anschließend noch die Einreiseformalitäten, also waren es insgesamt drei Personenschalter am zweiten Pier. IMG_5888.JPG Nach einer Stunde sind wir dann aber durch und wir fahren auf Laos` Straßen, überraschenderweise im Rechtsverkehr nach Monaten Linksverkehr in Australien, Singapur, Malaysia und Thailand.
Jetzt müssen wir nur noch aus der Grenzstadt raus. Zunächst finden wir finden die Straße Nr. 3 nach Luang Namthan nicht. Schilder, wer braucht denn so einen Quatsch außer uns?
Und wir haben keine bzw. keine vernünftige Straßenkarte. Also fahren wir nach Himmelsrichtung und nach ein paar Umkehrmanövern haben wir den Weg gefunden.
Die Straße ist nagelneu, in Topzustand und leer. Quer durch die Berge haben sich die Maschinen gefressen, bergauf, bergab, Serpentinen (warum nicht durchs Tal?). Viele Löcher weist die Straße trotzdem auf und Ausbesserungen, die nicht angekündigt sind. Wir fahren entlang intensive altrosa-farbener Erde, der gefräste sichtbare Fels zeigt z.T. alle Schattierungen. Wie eine Schlange windet sich die Straße bergauf und bergab, teils sehr steil, durch den Wald mit wirklich grandiosen Ausblicken (China's Geld sei Dank). IMG_5876.JPG Wir fahren durch viele Dörfer, selbst die auf der Landkarte als Orte eingetragenen „menschlichen Siedlungen“ sind „nur“ Dörfer. Holz- und Strohhäuser, die Menschen leben davor in Gemeinschaft auf Lehmboden.
Annette hat Hemmungen zu fotografieren. Die “Lehmdörfer” haben wir deshalb als kurze Videosequenzen - nicht als Fotos, die während der Durchfahrt verträglicher zu machen waren.
WOVON leben die Menschen hier? IMG_5879.JPG Fröhliche Gesichter, ungläubiges Staunen, wenn sie uns sehen, Winken und Nicken. Die Menschen wirken glücklich und zufrieden.
Die Straße fast leer, selten mal ein „modernes“ Auto, selten ein Moped, ein Trecker, ein Hako, ein Tuk Tuk, ein LkW. Wir haben die Straße für uns.
Ein Elefant mit seinem Mahout am Rand, viele abgeholzte Hügel, viel Landwirtschaft (Handarbeit!), Fruchtbäume, freilaufende Kühe, Enten, Ziegen, Hühner, Schweine, Hunde, Katzen etc.

Luang Namthan

. Die „Städte“ in Laos unterscheiden sich deutlich von den Dörfern.
Beim abendlichen Einkauf haben wir zum ersten Mal in Asien das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden. Und tatsächlich, im nachhinein stellen wir fest, dass uns zu viel berechnet wurde.
In dem kleinen Laden stehen natürlich keine Preise an den Waren und Verständigung ist nur umständlich möglich. Lehrgeld der ersten Tage in einem neuen Land. IMG_5898.JPG Das erste Guesthouse will 25 US Dollar pro Nacht – das ist uns zu viel, das zweite will 160 Baht, aber es ist uns dort so unangenehm, dass wir das Zimmer nicht nehmen. Das dritte Guesthouse, nobel von außen, will 220 Baht und die Ente kann im Hof stehen. O.k., genommen, dafür stellt es sich später als sehr laut heraus, Sh...!

Dienstag, 12. Februar 2008

Wir schlafen beide so bescheiden in dieser ersten Nacht in Laos. Morgens ab 5 Uhr geht in diesem ruhigen Haus, nach hinten gelegen, die Aktion los, ein Frau wuselt ums Haus, raschelt, rotzt mehrfach übertrieben laut, spukt aus (typisch und leider sehr verbreitet in Asien, uns wird jedes Mal übel), laute Männerstimmen etc. Wir brauchen lange, bis wir einigermaßen wach sind, so müde sind wir... IMG_5905.JPG
Im Ort Frühstück, Fruchtsalat und Baguette mit Butter und Jam. Kais erstes Baguette seit Monaten. Baguette ist Standard in Laos.
Wir zahlen wieder in Baht (60 Baht), aber dabei geht immer das Rundungsgeld verloren, also tauschen wir 2500 Baht in Kip um.
Der Kurs in der Bank ist schlechter als wir im Internet (301 für 1 Baht) gesehen hatten, wir erhalten nur 278 Kip für 1 Baht. Dafür hat`s heute tatsächlich Straßenschilder. Ist doch was!
Das Wetter ist kühl, voll bedeckter grauer Himmel. Nach ein paar Kilometern zieht Annette sich einen Pullover über.
Etwas später beginnt es zu tropfen, Regenkleidung ist angesagt und Annette zieht ihre Motorradstiefel, die sie seit Wochen wegen der Hitze nicht an hatte, wieder an.
Wir fahren Richtung Chinese Border. Wollen wenigstens mal rüber gucken. Wieder Dörfer voller Strohhütten und Holzhäusern.
Dörfliches Leben mit Tieren zusammen auf festem Lehm. Straße gut. Dann Grenzsteine, die die Kilometer zur chinesischen Grenze herunter zählen.
Der Grenzort auf thailändischer Seite zeigt auf einmal Steinhäuser, groß, dekorativ, farbig bemalt, Ladengeschäfte darin, ähnlich wie in Thailand, auffällig anders als die Dörfer vorher. Überall prangen chinesische Schriftzeichen. IMG_5910.JPG Leider stoppt uns die thailändische Grenzkontrolle schon vor dem letzten 1 km Grenzstein. Wir wollten rüber rollen, werden leider zurück gepfiffen. Wir schieben die Ente zurück, steigen ab. Machen Fotos. Sehen auf der anderen Seite eine große Gruppe Chinesen, die Fotos am 1-km Grenzstein machen, wir wollen auch. Gehen einfach rüber. Keiner hält uns diesmal auf. Hallo mit den Chinesen. Interessierte und fröhliche Ausfrage beginnt. Sie sind in einer Gruppe von 10 neuen Fahrzeugen unterwegs: 5er BMW, ein Lexus, VW Santana, hochpreisige Autos, das letzte Fahrzeug ist ein Hummer, mit Kameramann, alle Fahrzeuge mit roter chinesischer Flagge und durchnummeriert von 1-10 auf großen gelben runden Plaketten. Die chinesische Elite. Fröhlich winkende Trennung. Dann müssen wir leider die ganze Strecke zurück fahren.
Wie gerne wären wir nach China rein gefahren. IMG_5902.JPG Ein Straßenschild nach Vientane, der Hauptstadt von Laos. Die Straße ist wesentlich schlechter als gestern. Stein-Loch-Staubstraße wechselt sich ab mit Asphaltierung, manchmal alle paar Meter, manchmal alle paar hundert Meter. Für 44 km benötigen wir zwei Stunden. Erst abends um fünf Uhr sind wir in Udom Xai. Die erste Stadt, die man als solche bezeichnen könnte, seit wir am Mekong gestartet sind.
Städte hier sind genauso fürchterlich wie wir sie überwiegend schon in Thailand empfunden haben. Aber es gibt eine Touristeninfo – bemerkenswert!. IMG_6050.JPG
Das erste Guesthouse scheint keinen Platz für die Ente zu haben. Das zweite hat entweder Zimmer mit Fenstern ohne Dusche oder Zimmer ohne Fenster, nein danke. Das dritte klappt, wir können die Ente sogar hinter dem Gebäude unsichtbar abstellen. 40- oder 50.000 Kip für ein gutes Zimmer – das sind keine 5 US Dollar, ca. 3,70 Euro.
Abends werden wir dringend gewarnt vor Diebstahl, wir sollen die Ente in der außen liegenden Küche einschließen. Sie passt jedoch nicht rein. Der nette Vermieter ruht nicht eher bis Kai alles abgebaut und in der Küche verstaut hat, was nicht niet und nagelfest ist. Später am Abend landen wir zum Essen in einem offensichtlich von einem Reiseführer empfohlenen Restaurant, denn hier sind überwiegend Touristen, obwohl gar nicht sehr viele in der Stadt zu sein scheinen. Die Chinesengruppe übernachtet auch hier. Noch ein Preisbeispiel: eine große Flasche Bier hatte in Luang Namtha im Restaurant 9000 Kip gekostet, im Laden in Udom Xai 9000 Kip, im Restaurant 10000 Kip. Verrückte Preise.
Temperatursturz, das Wetter wird nicht wärmer, eher kälter. Abends frieren wir. Zum Glück gibt´s im Hotel einigermaßen dicke Decken. Später hören wir, dass die Kältewelle wohl direkt aus China rüberschwappt. Dort saßen um das chinesische Neue Jahr herum doch so viele Menschen in Eis und Schnee fest. IMG_6020.JPG

Mittwoch, 13. Februar 2008

Wir starten erst um 10:30 Uhr, denn hier konnten wir endlich wieder mal ausschlafen, wir hatten es bitter nötig! Die Ente steht unversehrt draußen, in der Küche sind noch alle unsere Sachen wohlbehalten vorhanden.
Wo geht es zu unserem nächsten Ziel – Lung Pra Pang?
Bei der Fahrt durch Udom Xai gestern Abend haben wir keine Schilder gesehen. Unsere kleine Karte im Reiseführer lässt sich in der Stadt nicht nachvollziehen. Wir fragen, bekommen eine Richtung, wir fragen später wieder, bekommen wieder eine Richtung.
Ich bin zuversichtlich, Kai bleibt skeptisch. Fehler in der Reiserichtung stellen sich hier in den Serpentinen u.U. erst nach zig Kilometern heraus und zurück fahren macht nicht wirklich Spaß... IMG_6169.JPG Eine Frau steht bis zu den Knien in der Kälte im Fluss und wäscht ihre Wäsche...
Aber die eingeschlagene Route ist richtig. Die Straße ist schmal kurvig, führt bergauf, bergab. Bis 1300 Meter. Meist um 600 Meter. Fahren in den Wolken – ständig Fieselregennässe. Sehr kalt.
Wir haben alles angezogen. Pullover, wollene Unterhose. Trotzdem frieren wir. Nach den ersten 1,5 Stunden versuche ich, mich warm zu laufen, keine Chance. Dabei ist es „nur“ kalt, nicht eisig, aber es war einfach zu schnell von wochenlanger Hitze über 30 Grad runter - auf, wir schätzen um die 10 Grad morgens 10:30 beim Start.
Dichter Urwald, wie in den Vortagen kleine Bambus-, Stroh-, Holzhäuser, kaum mal ein Betonsockel, eine Betonwand, geschweige denn ein komplettes Steinhaus – sehr selten. Auch Glasscheiben sind eine Rarität, meist nur Holzläden, wenn überhaupt. In den Dörfern frieren die Menschen auch. Haben Decken und Handtücher um den Körper, den Kopf, dicke Sachen an. Überall werden Feuer entzündet. IMG_6146.JPG Gemeinsam sitzen sie draußen drum herum. Wie schon in den Tagen zuvor, überraschte, fassungslose, interessierte, fröhliche, lachende Gesichter, wenn die Ente in Sicht kommt.
Die Spannbreite der Gesichtsausdrücke ist schier endlos. Aber wir fahren immer lächelnd und lachend durch, nicken zu, winken und spätestens dann wird zurück gelacht, gewunken. Einfach eine fröhliche Tour, obwohl – irgendwann spät am Nachmittag wird’s bisi anstrengend zu so vielen Leuten ununterbrochen freundlich aufmerksam zu sein...
Wir treffen zwei kanadische Fahrradfahrer (couple) (ihr englisch ist soo angenehm gut verständlich – dazu muss ich anmerken, dass wir das thailändische Englisch nur schwer verstehen können!), die uns warnen, dass immer noch chinese New Year gilt - das neue Jahr der Chinesen begann Anfang Februar – d.h. auch Ausländer, die in China wohnen und arbeiten, haben jetzt zwei Wochen frei und verbringen ihren Urlaub u.a. in Luang Prabang (World Heritage Town), also sind Zimmer rar und die Preise seien hoch. Sie haben 50 US Dollar für ein Zimmer bezahlt. Tatsächlich waren uns schon wieder viele Chinesen, auch Konvois entgegen gekommen. IMG_6021.JPG Die laotischen und chinesischen Wagen (zum Glück relativ wenige) brettern durch die Straßendörfer, während Erwachsene, Kinder, Tiere am Rand sitzen, auf der Straße laufen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Unfälle hier passieren... Aber die Dorfbewohner scheinen stoisch...
Endlich eine Verkaufsbude mit Obst und Gemüse – ich kann für ca. 70.000 Kip Weißkohl, Gurken, Tomaten, Frühlingszwiebeln und Mandarinen für 2-3 Tage erstehen. Die Preise sind eher etwas höher als in Thailand auf dem Markt.
Wir erreichen Luang Pra Pang. Wir sind nicht orientiert, wo wir in die Stadt herein kommen. Keine Straßennamen. Wir haben zwar den Auszug eines Stadtplanes im Reiseführer, aber eine ganze Weile rollen wir und eine Orientierung gelingt nicht. Dann entdecken wir Europäer, Franzosen, sie zeigen auf ihrer Map wo wir gerade sind und dann ist alles kein Problem mehr. IMG_6029.JPG Das erste Haus bietet keinen Stellplatz für die Ente, das zweite ist voll, das dritte ist ein Volltreffer. Zwar 20 US Dollar, dafür ein perfektes Zimmer, Twin-Betten, Fernseher mit Deutsch Welle-TV, Kühlschrank, Klimaanlage und ein sehr optimales Bad, dass auch noch funktioniert (in Südostasien eine absolute Ausnahme), Mosquitonetze vor den Fenstern, zudem ein leises Plätzchen, da ein Stück vom Touristenrummel entfernt.
Wir sind happy und gönnen uns einen Tag in Luang Prabang. Abends ins Restaurant. Essen, die gestern noch 10.000 Kip kosteten, kosten hier 17.000. Im Einkaufsladen wissen die Verkäufer ihre Preise selbst nicht oder bescheißt.... hemmungslos, das haben wir noch nicht raus.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Wir erobern das Zentrum von Luang Prabang. IMG_6038.JPG
Außerdem müssen wir zum zweiten Mal Geld tauschen. Die Bank ist nicht an beschriebener Stelle.
Am Verkehrskreisel machen wir fasziniert Fotos vom Verkehr der Mopeds, Gespanne und Tuk-Tuks. Auch die Geschäfte und technische Details ziehen uns an. Ein Seerosenteich mit über und über blühenden rosaroten Seerosen. Ein Restaurant direkt am Ufer. Eigentlich ist ja Frühstückzeit, oder? Fruchtsalat mit Wassermelone, Papaya und Ananas, hmmmm! Weiter zur Markt-Ecke: Machetenähnliche große Messer – vielleicht zum Öffnen der jungen Trinkkokosnüsse? Früchtevielfalt, Handwerksachen jeglicher Couleur, Baguettes werden gefüllt, Kuchen wird angeboten.
Wir finden die zweite Bank, sie ist nur leider geschlossen. Die Post ebenso. Öffnungszeiten stehen nicht dran. Engländer und Franzosen haben schon auf die laotischen Plakate geschrieben. „Bitte Öffnungszeiten in englisch und oder französisch!“ Wir wandern weiter, ein Wat (Tempel) neben dem nächsten. Fotosession.
Der Stadthügel mit 328 Stufen, die ersten 138 dürfen wir kostenlos gehen, die zweiten sollen 10.000 Kip kosten.
Der Königspalast, jetzt Nationalmuseum, ist noch geschlossen. Wir wandern weiter. IMG_6111.JPG Ein Exchange-Büro mit langer Schlange, aha, andere haben ebenfalls keine Bank gefunden. Der Kurs ist weiter gefallen auf 275,15 Kip pro 1 Baht. Nach einer halben Stunde sind wir wieder flüssig und können den Königspalast ansteuern. 30.000 Kip Eintritt pro Person, Schuhe aus, Taschen abgeben, keine Fotos! Wir wandern über Holzparkett und sehen reich verzierte Wände und Decken, viele Exponate in Vitrinen, überwiegend Buddhas, aber auch Geschenke an die Königsfamilie von anderen Nationen (Deutschland war nicht dabei) und Schriftrollen und Bücher. Dann die Privaträume der Königsfamilie mit Geschirr, Musikinstrumenten, Masken usw. Es war nett, aber wir finden, zu teuer. IMG_6117.JPG Später erfahren wir von unserem Vermieter, dass Luang Prabang ausschließlich vom Tourismus lebt und am Ende einer langen Kette steht, in der alle Städte davor verdienen, was die Preise in Luang Prabang in die Höhe treibt. Es sei preiswerter, trotz der Entfernung, Dinge aus Thailand einzuführen als in der eigenen Stadt, dem eigenen Land zu kaufen. Klar, dass die Touristen die Zeche zahlen sollen.
Auf dem Rückweg wandern wir endgültig durch permanente Rauschwaden, alle haben jetzt wegen der Kälte ihre Aufwärmfeuer am Brennen, neben „unserem“ Ladenbesitzer steht ein offenes Holzkohlebecken neben der Kasse. Noch schnell ins Internet, 100 Kip pro Minute.
Abends kommen wir ins Gespräch mit unserem Vermieter. Er ist laotischer Vietnamese, erst vor einem Jahr aus Deutschland zurück gekommen, wo er 28 Jahre gelebt und gearbeitet hat. Er erzählt uns, wie die Steuerbeamten hier mit Hotelbesitzern verfahren. Er wollte eigentlich nur 10 Zimmer bauen, musste aber 14 erstellen, dabei sprachen die Behörden sogar bei der Innengestaltung mit und wo die Abflüsse zu liegen haben.. IMG_6131.JPG Berechnet werden ihm von der Steuer im voraus 19 Tage a 3 US Dollar a 14 Räume – egal, ob er sie belegen konnte oder nicht – und es ist nicht das ganze Jahr Saison... Sein Haus, die „Villa Tavandang„ (Ban Mano, Manomay Road in Lung Prabang, nahe Zentrum) können wir auf jeden Fall empfehlen. Die Ente konnten wir auf einem geschlossenen Parkplatz eines Hotels in der nächsten Querstraße unterstellen (Tipp von „unserem“ Gasthaus).
Exkurs: Kai sagt, der Toast in Laos iss nix... Und die Baguettes sind wohl ähnlich. Kai träumt vom rheinischen Schwarzbrot, hart zum Kauen, jetzt sofort mit zerlaufenem Käse.
Hier in Laos kann man sogar mit den Geldwechslern um den Wechselkurs handeln. Die Beträge sind zwar gering, aber immerhin. In Thailand hatten wir nie Anlass zur Annahme, man würde uns einen überhöhten Preis nennen. Hier in Laos haben wir diesen Eindruck ständig. IMG_6136.JPG
Nachts regnet es, morgens wieder. Leider müssen wir weiter, die Zeit drängelt.
Die Postkarten kosten 3000 Kip pro Stück, die Briefmarken nach Deutschland 7500 Kip pro Stück. Gemüse auf dem Markt erstaunlich preiswert 10.000 Kip für eine Tüte, also haben sie mich davor wohl wieder abgezogen!? Das Kilo Mangos 13.000 Kip, scheint o.k.

Freitag, 15. Februar 2008

Unser vietnamesischer Vermieter weist uns den Weg aus Luang Pra Bang raus, klappt gut!
Zunächst kurven wir wie an den Vortagen wieder durch Berge, am Ende des Tages bis Veng Vieng in einem Tal. Dort stoppen wir noch vor der Stadt, weil Annette auf einer Organic Mulberry Farm nächtigen will. Die preiswerteren kleinen Holzbungalows kurz davor nehmen wir allerdings lieber.
Am nächsten Morgen gehen wir auf der Organic Farm frühstücken. Die Farm ist ein lokales Projekt, das von anderen asiatischen Organisationen unterstützt wird. Neben der organischen Früchte-, Tee- und Seidenproduktion werden Unterkünfte und Essen für Touristen angeboten, eigene Produkte vermarktet wie z.B. Bananenlikör, Marmeladen, Tee. IMG_6137.JPG Davon und von Spenden werden Projekte für den Ort finanziert, z.B. eine Bibliothek, Unterricht, u.a. Englisch-Unterricht, und kostenlose Schulbusse.
Entgeltlose Projektmitarbeiter, die ihre Unterkünfte selbst bezahlen, sind immer herzlich willkommen. Leider konnten wir uns kaum auf Englisch verständigen, der Bananenlikör, den ich als Geschenk erwerben wollte, wurde mir offen (!) gebracht und es lagen zwar einige Produkte aus, doch keiner schien für den Verkauf zuständig. Na ja, wichtig ist, dass das Projekt gestartet ist... und das Frühstück war lecker!
Der Weg nach Vientiane ist flach, staubig mit viel Verkehr und unendlich vielen (Vor-)Orten. Vientiane selbst wirkt dann relativ angenehm, gar nicht so groß, keine Skyline, der Mekong zeigt ein sehr breites versandetes trockenes Flussbett. IMG_6175.JPG Im Ortskern haben wir mehrfach kein Glück bei der Unterkunftssuche, es scheitert an fehlendem Stellplatz für die Ente oder die Gästehäuser sind schlicht voll.
Auf dem Weg in die Randbezirke kommen wir an einem sehr nüchtern wirkenden „modernen“ Glasbauhotel vorbei, dass groß auf den Scheiben 20,- US Dollar für ein Double-Zimmer stehen hat (B + P Hotel).
Drinnen erweist es sich als erstaunlich gemütlich, die Hotelangestellten sind freundlich und entgegenkommend, Frühstück ist sogar eingeschlossen und wir wohnen direkt um die Ecke von Mekong-Ufer und Stadtzentrum von Vientiane. Prima getroffen! IMG_6223.JPG Auf Erkundungstour durch die Stadt geraten wir im Hof eines Tempels in ein langes Gespräch mit zwei jungen Mönchen, die diese Gelegenheit gerne nutzen, um ihr Englisch zu verbessern, wie sie sagen.
Wir erörtern gemeinsam viele Fragen zwischen den Kulturen. Beide Seiten lernen wie weit sie von einander entfernt sind und lernen gleichzeitig etwas über- bzw. voneinander.
Zum Beispiel, dass eine Familie, die auf den Hof gefahren kommt und nach dem Chef-Mönch fragt, Essen mitgebracht hat als Gegengabe dafür, dass sie mit dem Mönch zusammen ein akutes familiäres Problem klären will. Das ist eine normale Aufgabe für Mönche, Probleme der Bevölkerung zu begleiten, Ratschläge zu geben. Und auch lebenslang zu studieren, z.B. Lehrer zu werden. IMG_6222.JPG Auf unsere Frage, ob sie Fleisch essen, erklären sie uns, dass sie Fleisch essen dürfen, wenn es als Geschenk gebracht wird, aber nicht von bestimmten Tierarten wie z.B. Großwildkatze. Da fragen wir uns dann schon, ob das denn so richtig sein kann... Völlig selbstverständlich scheint auch die Nutzung von Handy, Internet, Kameras zu sein.
Die beiden empfehlen uns den Besuch eines sogenannten Buddha-Parks, in dem ein Mönch ganz besondere Steinfiguren und –gebilde hat erschaffen und aufstellen lassen.

Der Park ist skurril und sehenswert, leider ist die Straße dorthin nicht geteert mit unendlich vielen Schlaglöchern und entsprechend staubig. IMG_6245.JPG Nach Besuch des Parks verlassen wir Laos über die Friendship-Bridge Richtung Thailand.