Tadschikistan Bericht
Dreiradententour 2016/17

Tadschikistan Bericht

Reiseroute Tadschikistan: Grenze bei Tursunzade, Dushbane, Seven Lakes, Dushbane, Kulyab, Kalaikhum, Rushan, Bartang Tal, Khorog, Bulunkul, Mugrab, Karakul, Grenze
01.05 - 21.05.2017


Die Einreise nach Tadschikistan ist dann problemlos. Wir zahlen 10 US$ Straßenbenutzungsgebühr! pro Bike und reisen ohne Zollkontrolle ein. Wir können es kaum glauben. Über den Zoll haben wir uns zu früh gefreut, aber das wissen wir da noch nicht.

Als wir das Land "befahren" ist es bereits stockdunkel. An der Grenze hatten wir nach dem Straßenzustand gefragt: "TIP TOP" war die Antwort. Wir sind zunächst skeptisch. Aber es stimmt, dass Stück nach Dushanbe ist neuer Teer und die Ortsdurchfahrten sind tatsächlich beleuchtet (erstaunlich in einem Land, indem viele Menschen ohne Strom zurecht kommen müssen!). Von großen Plakaten werden wir vom Staatschef begrüßt.
Nach ein paar Kilometern bleibt die Ente einfach stehen. Alles aus! Klasse! Neue Sicherung - geht! Also nur mit Standlicht weiter. Zum Glück haben wir die Koordinaten eines Guesthouse von Fabian und Martin bekommen (N 38,61186 E 68,78434, grünes Tor, Nr. 12). Das Adventures Inn ist (zur Zeit?) geschlossen. Ohne GPS findet man das Hostel wahrscheinlich nicht. Danke Jungs!
Abends lernen wir dann noch Fabians Hobby kennen: kochen - und das kann er! Hostel Dushanbe2.JPG links Fabian, rechts Martin

Es wird ein langer, feuchter und fröhlicher Abend. Am nächsten Morgen ist das Frühstück auch nicht schlecht. Hostel Dushanbe2.JPG Jede "Mannschaft" bewohnt einen eigenen 10 Betten Schlafsaal, da wir zunächst das Haus für uns haben. Es gibt eine Küche, WiFi, eine Dusche und ein Klo. Wenn man fragt, kann man die Waschmaschine benutzen. Die Mopeds parken sicher im Hof. Hostel P.JPG Hier darf auch geschraubt werden.

Alles für umgerechnet 10 US$ pro Person / Nacht.
An den nächsten beiden Tagen ist zunächst Reisearbeit angesagt: Geld holen (Master Card ist schwierig, Koordinaten im Ioverländer[APP, sehr empfehlenswert]), einkaufen, Ölwechsel, homepage usw.. Die Zeit vergeht schneller als wir wollen.
Dushanbe ist eine saubere, moderne Stadt mit freundlichen Menschen. Aber es ist auch seine Stadt! Skyline.JPG Staatschef, überall präsent! Skyline.JPG Skyline Fahnenmast.JPG Der zweit höchste Fahnenmast der Welt. Leider ohne Wind. Kinderspielplatz.JPG Kinderspielplatz Kinderspielplatz.JPG Mülltrennung? Nur wo bringen sie ihn hin?

Manche Dinge aber sind wie eh und je: Der Basar Kinderspielplatz.JPG Kinderspielplatz.JPG Autoabteilung

Was uns in der Stadt auffällt, ist die massive Polizeipräsenz. Auf den Hauptstraßen stehen alle 200 m Polizeibeamte und kontrollieren. Sie halten besonders die großen, teuren Fahrzeuge an. Kontrolle.JPG Verkehrskontrolle

Die Kontrollen wirken, zumindestens von aussen betrachtet, sehr entspannt. Uns lassen sie in Ruhe.

Am zweiten Tag kommen noch Kathrin (Transalb, Hilden!) und Brain (990 KTM; Australien) ins Hostel. Jetzt sind wir für die nächste Zeit eine 6er Bande.
Dushanbe liegt auf etwa 700 m Höhe. Tagsüber sind es gute 30°C. Wir alle wollen aber in den Pamir und da sind wir über 4000 m hoch. Welche Temperaturen erwarten uns dort?
Ein erster kleiner Test: Eine Tour zu den Seven Lakes. Sie liegen etwa 240 km nordwestlich von Dushbane auf ca. 2000 m.
Die Strecke führt durch einen berüchtigten Tunnel. Er soll unbeleuchtet, nicht geteert und über vier Kilometer lang sein. Auf unserer Karte ist er als gefährlich gekennzeichnet. Wir sind gespannt! Tunnel 1.JPG Pause vor dem ersten Tunnel

Auf dem Weg nach oben herrscht dichter Lkw-Verkehr. Meist chinesische Fabrikate, die sich teilweise im Schritttempo zum 2738 m hohen Tunnel hinauf quälen. Der Tunnel.JPG Der Tunnel

Vor dem Tunnel angekommen Entwarnung: mittlerweile geteert und beleuchtet. Trotzdem ist die Fahrt hindurch recht abenteuerlich. Die schwarzen Wände und der nasse Asphalt schlucken das Scheinwerferlicht wie ein "schwarzes Loch". Defekte Lkw stehen auf der Fahrbahn und die Luft ist, dank EURO 6 freier Zone, zum Schneiden dick! Aber eigentlich keine wirkliche Herausforderung mehr.

Auf der Nordseite geht es in vielen Kehren wieder ins Tal. Dort kann man auch den Grund für die relativ gute Straße sehen. Die Chinesen betreiben dort einen Kohleabbau. xxxxx.JPG xxxxx.JPG xxxxx.JPG Auf einer prima, neuen Straße (China sei Dank) geht es Richtung der Seen. Auf dem Weg: Auf deem Weg.JPG Auf dem Weg. Reifenwechsel.JPG Reifenwechsel mit Hilfe des Be- / Entwässerungsgraben Siedlung.JPG Siedlung.JPG Tadschikische Siedlung in der Ebene Pause.JPG Pause Auf dem Weg.JPG Auf dem Weg zu den Lakes. In den USA hätten sie hier einen NP mit Zahlhäuschen eingerichtet!? Töpferwaren.JPG Wasserbehälter zum Kühlhalten? Bushaltestelle, Lehm.JPG Bushaltestelle, Flußkiesel.JPG Gebaut wird mit dem, was vorhanden ist.

Der Abzweig zu den Lakes wird dann welliger, um ca. 10 km vor Shing in eine Piste über zugehen. Abfahrt.JPG Abfahrt zu den Lakes

In Shing fragen wir nach dem Weg, da die Naviīs nur noch einen Trampelpfad anzeigen. Wir fragen nach dem Weg.JPG Wir fragen nach dem Weg
Wir fahren bis zum dritten See nach oben und finden einen sehr schönen Lagerplatz. Es geht nach oben.JPG Es geht nach oben Erster See.JPG Erster See Unser Camp am 3ten See.JPG Unser Camp am dritten See. Abendstimmung.JPG Abendstimmung

Auch die Einheimischen wissen diesen Platz zu schätzen. Zum Glück erreichen ihre "Anlagen" nicht die argentinische "Durchschlagskraft". Sie teilen ihr Essen mit uns und nach dem Üblichen: "Woher und Wohin?" haben wir, bei dezenter Musik, unsere Ruhe.
Nach den tausenden von "flachen" Kilometer ist die Bergwelt eine Wohltat für Augen und Seele. Auch sie lieben den See.JPG Auch sie lieben den See. Reparieren müssen sie fast immer!.JPG Reparieren müssen sie fast immer!

Nächster Tag: NIX tun - oder fast. Stefan und Fabian versuchen per Angel den Speiseplan zu erweitern. Sie beweisen viel Geduld, probieren unterschiedlichste Köder, aber die Fische sind zum Glück geduldiger. Martin und Fabian.JPG Martin vertritt Stefan während der neue Köder holt. Stefan und Fabian.JPG Stefan und Fabian mit ihrer Köderbox. Sie sind (leider!) trotzdem glücklos.

Da später Keiner Lust hat aufs Moped zu steigen, laufen wir zum vierten See. Kathrin und Stefan.JPG Kathrin und Stefan

wenig Wasser.JPG wenig Wasser.JPG Sie haben wenig Wasser.

Momentan haben die Seen recht wenig Wasser. Im Juni / Juli soll es besser sein, dann entwickeln sie auch ihre "berühmte" Farbenpracht.

Dorf am vierten See: Dorf.JPG Dorf2.JPG Kuhzaun.JPG Kuhzaun Waschküche.JPG Waschküche Kinder2.JPG Kinder1.JPG Kinder

Am Abend läuft Fabian zur Hochform auf: selbst gemachte Spätzle in Tadschikistan!!!!: Küchenchef.JPG Küchenchef selbst gemachte Spätzle.JPG selbst gemachte Spätzle

Zurück in Dushanbe geht ein weiterer Tag für Besorgungen und "Wunden lecken" drauf. Die Ente klappert ziemlich laut, die Gaszüge melden beginnenden Verschleiß und der Hauptbremszylinder leckt. Ente nach der Ankunft in Shing.JPG Ente nach der Rückfahrt in Shing

Wir Alle wollen aber endlich in den Pamir.
Auf dem Weg nach Dangara liegt die bis jetzt höchste Staumauer der Welt (immer noch?). Überlauf.JPG Überlauf?
Staumauer.JPG Staumauer

Damit auch Keiner vergißt wo er ist und wem er dieses Projekt zu verdanken hat: Fahnen.JPG tadschikische Fahnen
Sein Projekt.JPG Sein Projekt

Weiter Richtung Pamir: Gegenverkehr.JPG Gegenverkehr Laden am Weg.JPG Laden am Weg

Tadschiken: Männer.JPG Männer.JPG Männer.JPG Männer.JPG

Die Straßenverhältnisse werden zunehmend unangenehmer. Plötzlich stoppen mich zwei Männer wild winkend. Sie deuten auf den Hang links der Straße. Ein paar Steine liegen bereits auf der Straße, was hier aber nichts Ungewöhnliches ist. Einen Augenblick später setzt sich mit Getöse die nächste Steinladung in Bewegung und dann kommt der Hang ins Rutschen! Glück gehabt! Vielen Dank! sieht harmlos aus.JPG Sieht harmlos aus, aber dann: aber dann1.JPG aber dann2.JPG aber dann3.JPG aber dann4.JPG
Die Anderen sind inzwischen auch angekommen. Mittlerweile "stauen" sich auf unserer Seite sechs oder sieben Fahrzeuge.
Für die Tadschiken ist so ein Erdrutsch nichts Ungewöhnliches, passiert es doch während der Schneeschmelze laufend. Sie beginnen die Steine weg zuräumen und diskutieren einen möglichen Fahrweg. Einen großen Brocken bekommen wir selbst mit vereinten Kräften nicht einen Millimeter bewegt. Also drum herum!
Irgendwann traut sich der Erste. Mit heulender Kupplung "hoppelt" er über die Steine bis er mit dem rechten Hinterrad im Graben hängt. Kein Problem - ein paar Brocken untergelegt - viel Gas und weiter gehts! Schließlich ist er "durch"! Der Zweite, ein Lada Jeep, macht es besser. Er kommt ohne Hilfe durch. Dann sind wir an der Reihe. Da wir schmaler sind, haben wir wenig Mühe. Wir werden lernen, dass Steinschläge hier wirklich an der Tagesordnung sind. aber dann5.JPG aber dann6.JPG aber dann7.JPG
Eigentlich wollten wir heute bis Kalaikhum kommen, schlagen aber 20 km vor der afgahnischen Grenze unser Lager auf. Komische Sache, liest man doch nicht nur Positives über die Gegend. Wir haben heute gerade eben 150 km geschafft. Camp.JPG Camp Für Heute reicht es.JPG Für Heute reicht es. Morgen.JPG Da geht es Morgen weiter. (Leider sieht man die Löcher auf dem Bild nicht wirklich) Abend.JPG Abend er kommt.JPG "ER" kommt! Vollmond.JPG Vollmond

Am nächsten Tag erreichen wir Kalaikhum auch erst am Nachmittag. Nach langen Verhandlungen werden wir mit einem Homestay Besitzer einig. (Homestay: man wohnt im Haus des Gastgebers und benutzt sein Bad. Oft sehr familier, man schläft häufig in den ehemaligen Kinderzimmern)
Hier ist es ein wirklich guter Platz mit gutem Essen. Schlafen, Abendbrot (3 Gänga) und Frühstück für umgerechnet ca. 12 Euro / Person. (Von Westen kommend: nach der Brücke erste Gasse rechts, erstes Haus)
Man sitzt direkt über dem tosenden Fluß, der eine herrliche Abkühlung bringt. Tagsüber waren es über 35°C. (Mitte Mai!) Schuhe.JPG Vor dem Betretten des Hauses bitte Schuhe ausziehen. dicht am Wasser gebaut.JPG Dicht am Wasser gebaut. gute Stimmung.JPG Wir haben gute Stimmung.

Lobe nie eine Straße bevor du sie nicht zu Ende gefahren bist!

Der nächste Tag nach Rushan ist deftig. Die gefahrenen 140 km stecken in den Knochen wie 340 km. Aber die Landschaft / Gegend macht manches sch... Loch vergessen. Wir fahren durch das Panj Tal immer parallel zur afghanischen Grenze, das auf der anderen Flußseite liegt. Im Panj Tal: Vorfreude.JPG Vorfreude.JPG Vorfreude.JPG Vorfreude.JPG Vorfreude.JPG Vorfreude! Wieder einmal Füße waschen.JPG Wieder einmal Füße waschen ämpfer.JPG Kämpfer Waschtag.JPG Waschtag in einem afghanischen Dorf. Kinder.JPG Die Kinder auf der afghanischen Seite sehen aus wie überall. Dorf.JPG Afghanisches Dorf Abkühlung.JPG Abkühlung Christin.JPG Christin aus Canada. Eine der wirklichen Helden. Wir müssen nur Gas geben. Wir werden sie noch ein paarmal treffen.
Stay safe and enjoy!!!! Straßenverhältnisse.JPG Straßenverhältnisse.JPG Die Straßenverhältnisse sind schon für uns ........

Plötzlich gibt es eine heftige Explosion. Kurz darauf eine Zweite. Wie gesagt, wir sind im Grenzgebiet mit aktiver Schmuggleraktivität. Komische Gedanken eines westlichen Touris - Tagesschau Weisheiten! Die Erklärung ist dann relativ einfach. Sie bauen auf der afghanischen Seite eine Straße. Wofür auch immer? Sie bauen eine Straße.JPG Sie bauen eine Straße Ente.JPG Ente Die andere Seite.JPG Die andere Seite.JPG Die "andere" Seite, Welche ist die ........ Keine Anspielung.JPG Keine Anspielung!

Leider Fahren Fabian und Martin an einigen schönen Camp-Plätzen vorbei und so landen wir wieder in einem Homestay. Am Ortseingang steht links vor der Schule ein Schild. Wir handeln zwar wieder den Preis des Vortages heraus, aber ich glaube es ist keiner satt ins Bett gegangen. Dafür hat das Haus Charme. Man betritt es durch ihr Wohnzimmer. Rushan Homestay.jpg Rushan Homestay Ihr Wohmzimmer.jpg Ihr Wohmzimmer Ihr Schlafzimmer.jpg Ihr Schlafzimmer Martin schläft.JPG Martin schläft gut und fest. Ob das am "Hasen" liegt?

Das Positive an der Unterkunft in Homestays ist aus unserer Sicht: Das Geld kommt direkt bei den Menschen an, die auch die Leistung erbringen. Auch wenn wir handeln, die teilweise geforderten 20 US$ sind für hiesige Verhältnisse einfach "Wucher".

Vor unserer vermutlichen Trennung in Khorog, machen wir noch einen gemeinsamen Abstecher ins Bartang Tal. Es ist Schneeschmelze! Die bekommen wir auf der teilweise sehr rauhen Piste in Form von recht tiefen Wasserdurchfahrten zu spüren.
Martin hat Schräglage.JPG Martin hat Schräglage, aber es ist gut gegangen!

Der Zeltplatz entschädigt allerdings! Leider müssen wir die Strecke ja auch wieder zurück. Das wird dann noch haariger. Filmchen Das Filmchen hat Brain mit seiner GOPRO gemacht. Vielen Dank dafür! Ins Tal.JPG xxxxx.JPG xxxxx.JPG Camp.JPG Ente im Camp Angler.JPG Unsere "Angler" geben nicht auf! Kühlschrank.JPG Kühlschrank Schäfer.JPG Der Schäfer ist unser Berater Schäferhund.JPG Der Schäferhund Feierabend.JPG Feierabend

Nach einem faulen Resttag merken wir Abends, dass Stefanīs Zelt schon halb im Wasser steht. Das Schmelzwasser, das tagsüber entsteht, drückt den Hang herrunter. Abends hat es dann das Tal erreicht. Da kommen sehr seltsame Gefühle auf, der Erdrutsch ist ja erst zwei Tage her!
Stefan und Fabian ziehen ziehen zu uns auf die Wiese um, die noch! trocken scheint. Anschließend ziehen wir einen Graben, um das Wasser abzuleiten. Schon beim Graben füllt er sich mit Wasser. Es hat aber funktioniert. Wir haben eine trockene Nacht. Wohl dem der einen Klappspaten hat - nicht wahr Stefan! Der Schäfer, den wir morgens befragt hatten, sagte zwar, dass nur bei Regen Gefahr besteht, dass Schmelzwasser hat er aber vergessen zu erwähnen.

Wir bleiben zwei Tage und machen uns dann auf den Weg nach Khorog. Erdrutschbeseitigung.JPG Dieser Erdrutsch ist zum Glück vorher passiert. Gemüsestand.JPG Gemüsestand Drei Mann und ein Pflug.JPG Drei Mann, ein Pflug und Einer sagt wo es lang geht? Bauhof.JPG Bauhof

Khorog ist die Kreuzung der direkten Ost- und der längeren Südroute. Ein eher nicht berauscheder Ort. nicht wirklich schön.jpg nicht wirklich schön übliches Problem.jpg übliches Problem Jugendliche.jpg Jugendliche in Khorog Laden.jpg Laden Tankstelle.jpg Tankstelle saubere Autos.jpg Sie lieben saubere Autos. Verständlich bei dem Staub!

Wir ziehen in die unter Reisenden bekannte Pamir Lodge. Kein schlechter Ort.
Wir brauchen ein Zollbüro um unsere Motorradpapiere zu verlängern. Wir dürfen 30 Tage im Land bleiben, die Mopeds aber nur 15Tage. Warum auch immer!??
Das Zollgelände liegt direkt an der Friendship Bridge zu Afghanistan und ist streng bewacht!

Nachdem man uns eingelassen hat stellt sich heraus, dass der "Stempelbevollmächtigte" Urlaub hat. Wir sollen warten. Nach ca. 20 Minuten werden wir von einem Herrn im Trainingsanzug mit:"Mister, Mister" ins Zollgebäude gerufen. Er sei extra unseretwegen gekommen und es koste 10 US$ pro Motorrad! Martin macht die Bemerkung, dass die Verlängerung doch kostenfrei sei. Jetzt schaltet der "Trainingsanzug" auf hart. Wir seien frei das Papier, wo immer wir wollen, verlängern zu lassen. Hier kostet es 10 US$. Da wir keine verlässlichen Informationen über die Situation an der Grenze haben, willigen wir ein. Aber der "Trainingsanzug" hat noch einen Trumpf im Ärmel. Martinīs und Fabianīs Papiere sind einen Tag zuvor abgelaufen. Problem! Problem! Die Schweiz sei doch so ein reiches Land! Fabian gibt Martin einen weiteren Zehner und schon fliegt der Stempel auf die Formulare.
70 US$ für sechs Mal stempeln. Kein schlechter Lohn in Tadschikistan bei einem pro Kopfeinkommen von ca.1700 US$ im Jahr!!
Witzigerweise hängt an der Bürotür ein Antikorruptionsposter mit Beschwerdenummer! Wir verkneifen uns jede Bemerkung und ziehen ab. In ein paar Tagen werden wir wissen, ob die Stempel ihr Geld wert sind!

Nach zwei weiteren Tagen teilt sich die Gruppe. Stefan und ich nehmen den direkteren Weg über die M41, die anderen wollen die Südroute fahren.

Auf dem Pamir Highway
Eine Bemerkung vorweg: Highway bezieht sich hier wohl auf die Höhe und beschreibt keinesfalls den "Straßenzustand"!!! Es wird keine Spazierfahrt aber ein unbeschreibliches, landschaftliches Erlebnis, das die Mühen absolut rechtfertigt!! Zu beschreiben ist das mit Worten nicht wirklich!
Kinder vor der Schule.JPG Kinder vor der Schule Kinder.JPG Sie kommen immer angerannt Highway1.JPG Highway2.JPG Highway3.JPG Abholzung.JPG Abholzung.JPG Folge der Schneeschmelze. Hängebrücke.JPG Hängebrücke Reste aus dem Bürgerkrieg.JPG Reste aus dem Bürgerkrieg Distriktgrenze.JPG Distriktgrenze Kaffepause.JPG Kaffepause Ente.JPG immer höher.JPG Immer höher. Straße lesen.JPG Straße lesen.JPG Beschreibt den allgemeinen Zustand.JPG Beschreibt den allgemeinen Zustand.JPG Beschreibt den allgemeinen Zustand recht gut Kurz vor dem Tagesziel.JPG Kurz vor dem Tagesziel

Unser Tagesziel, Bulunkul - der kälteste Ort Tadschikistans, erreichen wir auf einer "wunderbaren" Wellblechpiste, die einen noch mal so richtig wach rüttelt!
Diesen Winter hatten sie -53°C!!!!!!!
Wir beziehen ein Homestay und schauen uns das Dorf auf dem "Dach der Welt" an. Hier gibt es nur Strom von kleinen Solaranlagen, Brunnenwasser und freundliche Menschen, die es schaffen sich mit diesen extremsten Bedingungen zu arrangieren.  coole Männer.JPG coole Männer schaut er zornig?.JPG Schaut er zornig? Kuh.JPG Wozu ist die Platte? Klo mit Aussicht.JPG Klo mit Aussicht (Hallo Heidi und Bernd) Im Dorf1.JPG Im Dorf2.JPG Im Dorf3.JPG Im Dorf4.JPG Im Dorf5.JPG  Im Dorf6.JPG  Im Dorf7.JPG Volleyball.JPG Volleyball mit Schiri! Wäscheständer.JPG Verbogenes Fahrgestell als Wäscheständer. Die traurigen Überreste.JPG Die traurigen Überreste. Feuerwehrausrüstung.JPG Feuerwehrausrüstung Brennstoff.JPG Brennstoff.JPG Brennstoff.JPG Brennstoff für den langen, harten Winter.

Die Nacht ist dann mit -3°C nicht so kalt wie erwartet. Am nächsten Morgen starten wir trotzdem erst, als die Sonne die Temperaturen auf angenhme Werte gebracht hat. Nächstes Ziel ist Murgab. Dort soll es Benzin geben, ausserdem ist es die größte "Stadt" am Pamir Highway. Highway11.JPG Highway13.JPG Highway14.JPG Jak Herde Highway15.JPG Highway16.JPG

Murgrab ist dann eher traurig! Wir finden aber eine "Tankstelle", ergänzen unsere Vorräte auf dem Basar und verlassen diesen Ort. Tanke in Murgab.JPG
Tanke in Murgab

Wir gehen lieber zelten! Schlafplatz1.JPG Der See sieht doch garnicht übel aus. Schlafplatz2.JPG schöne Aussicht1.JPG schöne Aussicht2.JPG Frühstück.JPG Frühstück auf 3845 m

Der nächste Tag beginnt nicht wirklich erfreulich. Kaum haben wir die 4000er Marke überschritten, fährt die Ente wie auf Eiern! Blick nach unten - Klasse: Plattfuß am Vorderrad.
Also Werkzeug raus, Wagenheber losschrauben und Rad ausbauen. Easy going! Dann versuchen wir den Reifen ins Tiefbett der Felge zu bekommen. Wir stehen beide! auf dem Reifen, aber der rührt sich nicht. Sagte ich, das wir auf 4000 m sind. Wir jappsen wie junge Hunde.
Also Honda auf den Hauptständer, Seitenständer ausklappen und das Gewicht der bepackten Maschine auf den Reifen. Beeindruckt den nicht im Geringsten!
Erst als wir auch noch unser Gewicht "anbieten" haben wir Erfolg. Schlauch raus, aufpumpen - Loch in der Flanke. Einer der vielen Steine hat es also geschafft. Um sicher zu gehen laufe ich noch zum etwa 200 m entfernten Bach und mache die "Wasserprobe". Plattfuß.JPG Wo ist der "Eindringling" Plattfuß.JPG Stefan hat einen Kompressor

Flicken drauf, montieren, aufpumpen. Zum Glück hat Stefan einen kleinen Kompressor dabei!!
Beim dritten Aufpumpen mit viel Spüli und Wasser bequemt sich der Reifen endlich zu "springen". Mir meiner Fußpumpe wäre ich vermutlich "gestorben".
Die ganze Aktion hat knapp zwei Stunden gedauert und wir sind beide ziemlich erschlagen. Wenigstens haben wir beim Montieren kein neues Loch geschaffen. Diese Variante wird gerne genommen!

Vor uns liegt der höchste Pass der Tour: 4655 m. Also weiter bergauf. Weiter nach oben;.JPG Weiter nach oben! Oben;.JPG Oben!

Unser Tagesziel ist Karakul am gleichnamigen See.
gefroren.JPG Der See ist am 20. Mai noch größten Teils zugefroren! Homestay.JPG Homestay in Karakul Gastgeber.JPG Unser Gastgeber ist General, sagt er zumindest. Grenzkontrollzaun.JPG Der Grenzkontrollzaun wurde von der Sowjet Union errichtet und nicht von China, wie es fälschlicherweise im Reiseführer steht! Jaks.JPG Jak Herde am Lake Karakul

Am nächsten Tag steht die Grenze an. Jaks.JPG

Läuft auf beiden Seiten locker ab. Der Stempel aus Khorog wird tatsächlich kontrolliert. Die 10 US$ waren also nicht umsonst.

An dieser Stelle wäre normalerweise ENDE. Hier nicht! Jetzt kommen noch ca. 17 km Niemandsland! Angeblich nur mit 4x4 zu befahren, bzw. mit geschobenem Fahrrad zu überwinden.
Unsere Erfahrung: raue Piste, aber nicht schlimmer als der Rest. Wollte da wieder Jemand ein Held werden?

Und jetzt schauen wir uns noch einmal um! Alai.JPG Alai.JPG Blick aus dem Alai Tal (Kirgistan) auf den Pamir.

Wenn das den Weg nicht wert war!