Thailand 1
Thailand (= erste Einreise mit Ente) – Südwesten – Zentrum - Nordwesten - 18.01. bis 11.02.2008
Der Grenzübergang ist relativ leer und die Einreise läuft unproblematisch. Das von unserem
Verschiffer angemahnte Zolldokument bekomme ich dank der Beispiel-Fotokopie problemlos.
Am Vorabend hatte ich mich schon auf eine Diskussion über die gültige Versicherung vorbereitet,
aber die will zum Glück keiner sehen. (Das war die erste Variante der Einreise
nach Thailand, es kommen noch zwei.)
Unser erstes Ziel ist Pak Bara im Ko Phetra Nationalpark. Wunderschön am Meer mit vorgelagerten
Inseln, guter Bungalow für kleines Geld, Abendessen am Strand – „Reisender, was willst Du mehr?“
Da die kleinen Restaurants hier kein Bier verkaufen (Islam!?), sind die Angestellten in
den Supermarkt gelaufen um welches zu kaufen.
Leider habe ich Hummeln im Hintern und wir sind schon am nächsten Morgen weiter gezogen.
Annette meint, wir sollen doch auch nach Pukhet gehen, der Kai versteht es falsch und
reißt die ganze Strecke in einem Stück ab. Dann die Ernüchterung, Pukhet ist genau so,
wie ich es mir vorgestellt habe: Tourismus im Übermaß, schier unglaublicher Verkehr.
Wir finden ein schlechtes, dafür teures Guesthouse, bleiben die Nacht und flüchten
am nächsten Tag nach Khao Lak. Noch eine Touristenburg. Mit etwas Glück beziehen wir
außerhalb des Ortes einen nagelneuen Bungalow, weit weg vom Troubel, nur halt nicht
am Meer (gleiche Einfahrt wie „Poseidon“).
Ranong
In Ranong dagegen bleiben wir drei Tage und genießen eine „ehrliche“ Stadt.
Zwar gibt es hier den Visa-Express, d.h. Touristen reisen kurz via Boot nach
Myanmar (Burma) und anschließend wieder neu nach Thailand ein und verlängern
so ihren Aufenthalt in Thailand für weitere 30 Tage, in der Stadt merkt man
von diesem Tourismusverkehr aber nicht viel.
Wir wohnen im Sin Tavee Hotel, heruntergekommen, aber ehrlich, mit guten Parkplatz
für die Ente, mitten in der Stadt für umgerechnet 3,50 Euro pro Nacht (160 Baht). Klasse!
Wir ziehen durch die Stadt ohne uns etwaige Sehenswürdigkeiten anzuschauen und lassen das
Leben dort auf uns wirken.
Es herrscht scheinbar Chaos, aber irgendwie funktioniert es doch,
sicherlich ein Merkmal dieser Region Asiens (die anderen kennen wir ja noch nicht).
Nach Ranong überqueren wir die Berge um an die Westküste zu fahren und weiter
nach Nordwesten nach Kanchanaburi zum River Kwai.
Wir mogeln uns durch den Verkehr als von links ein Landrover mit Hänger einbiegt.
Kurzer Blick zu Annette: die Zigeuner, Cordula und Jochen!
Die sollten zwar jetzt in China sein, aber sie sind genau vor uns. Großes Hallo
am Straßenrand! Jochen gibt uns die GPS-Daten von ihrem Standplatz am Tiger Tempel
und wir verabreden uns für den Abend bzw. den nächsten Tag. Annette und ich
bleiben in der Stadt und suchen Quartier direkt am „River Kwai“-Fluss.
Am nächsten Morgen gebe ich die Koordinaten in den Garmin ein, gucke nicht (!)
richtig auf die Karte und los geht’s.
Nach 40 km schöner Fahrt auf einer kleinen guten und leeren Straße stehen wir
an einem Fluß. Da drüben muss es sein, nur der Fluss ist im Weg. Die beste Technik
hilft nichts, wenn der Kai sie nicht richtig bedient.
Also alles zurück, über die Brücke und siehe da, wir finden den Zug der beiden.
Sie sind natürlich schon längst im Tempel unterwegs.
Wer sich mit Tigern fotografieren lassen will, dem sei der Tempel ans Herz gelegt.
Wir fanden es nicht so toll. Wir hatten den Eindruck, die Tiere stünden unter Drogen.
Dem wird in einer Info-Broschüre des Tempels ausdrücklich widersprochen. Erklärt wird
die „Zahmheit“ der großen Katzen damit, dass sie von klein auf Menschen gewöhnt
sind, trainiert werden und tagsüber in der Sonne natürlicherweise sehr müde seien.
Außerdem lebten sie in einer Umgebung, die keinen Stress bedeute, entgegen der
Situation z.B. in einem Zirkus.
Wir hoffen, dass es so ist wie in der Broschüre beschrieben und hoffen ebenso,
dass das Eintrittsgeld den Tieren zugute kommt.
Laut Broschüre werden von den Mönchen dort z.B. verletzte Tiere oder Tiere,
die Dorfbewohner dort abgeben, aufgenommen - Wildschweine, Wasserbüffel, Rehe,
Pfauen - konnten wir alle frei laufen sehen.
Die Tiger leben – abgesehen von der Vorführungszeit ebenfalls „frei“ in einem
großen „Steintal“, dessen Eingang „natürlich“ versperrt ist.
Wir wollen gerade abfahren, da kommen Jochen und Cordula auch aus dem Tempel.
Es bleibt nicht viel Zeit, denn die beiden wollen am gleichen Tag noch weiter.
Wir verabreden uns in Nakhon Ratchasima, wo die beiden das Haus eines Onkels
während der nächsten Zeit bewohnen. Dankenswerterweise nehmen sie unseren
zweiten Vorderradreifen mit, den wir seit Hua Hin spazieren fahren. Sie
fahren ostwärts, wir weiter nach Norden, über Kamphaeng Phet nach Lampang.
Hier gibt es in der Nähe ein Elefantenzentrum, in dem arbeitslose Arbeitselefanten
aufgenommen, junge Elefanten und ihre Mahouts ausgebildet und kranke Elefanten
in einem Hospital medizinisch betreut werden.
Für die zahlenden Gäste führen diese großen Tiere spielerisch einige Arbeitsgänge
vor und zwei der grauen Riesen „malen“ sogar ein Blumenbild. Sehr beeindruckend.
Wenn man sich die Tempelruinen, z.B. in Angkor (Kambodtscha), dann fällt auf, dass
die Steine alle mind. zwei Löcher haben: Seil durch und die Elefanten konnten sie ziehen.
Auf mich hat dieses Zentrum viel tiergerechter gewirkt als das Tigerspektakel.
Weiter nach Chiang Mai
Dieses Stadt hat wahrscheinlich alles, was des Touristen Herz begehrt:
Alte Stadtmauern, viele Wats, unendliche Auswahl an Unterkünften, Essensgelegenheiten
in allen Variationen, Handwerksläden, Märkte, Yoga- und Massagezentren, Sprach- und
Thai-Kochkurse usw. usw. kurz, man merkt sehr deutlich, dass Chiang Mai schon lange
Touristenhochburg ist. Die Bevölkerung hat sich darauf eingestellt.
Für unser Empfinden war diese Stadt ein wenig zu touristisch. Wir haben die
Gelegenheit genutzt und ein thailändisches Buffet genossen... dann sind
wir nach Besuch einiger Wats relativ schnell weiter gezogen.
Mittlerweile sind wir wirklich im Norden
Die Gegend um Chiang Mai ist wunderschön. Es herrscht wenig Verkehr und wir
fahren durch die Berge nach Chiang Do. Wir finden im „Mallee“-Guesthouse
keine Luxus- dafür aber eine sehr ruhige und friedliche Unterkunft.
Uns besuchen Sao und Pico mit ihrem großen Honda-Roller-Gespann. Sie haben
uns auf der Straße gesehen und sind uns nachgefahren.
Pico ist Deutscher mit einer bemerkenswerten Lebensgeschichte und lebt
nun in Thailand. Wir verbringen viele interessante Stunden im Gespräch
und lernen von Sao auch wieder ein Stück mehr über die thailändische Küche.
Am nächsten Morgen versuchen wir, einen Rundweg durch die Berge zu fahren, trotz intensiver,
stundenlanger Suche finden wir den Einstieg nicht, sehen aber Dörfer und Tempel,
die wir sonst nicht gesehen hätten.
Weiter geht es auf kleinen Straßen entlang der Grenze zu Myanmar zum so
genannten Goldenen Dreieck.
Busladungsweise fallen hier die Touristen ein.
Die Golden Triangle ist je nach Definition ein mehr oder weniger großes
geographisches Gebiet, in dem beim Dorf Sop Ruak der Fluss Mae Sai (Ruak)
in den Mekong mündet und sich die Grenzen von Thailand (Siam),
Myanmar (Burma) und Laos treffen.
Auch die chinesische Grenze liegt ganz in der Nähe. Früher war die Gegend
berühmt berüchtigt für den Opiumschmuggel. Der heutige Tourist bekommt
bis auf ein Mohn-Museum davon nichts mehr mit.
Chiang Khong
Unser Tag endet im Grenzort Chiang Khong mit der Begutachtung der Grenzgegebenheiten
und der „Fähre“. Für uns geht es heute leider nicht weiter, da der Zoll sonntags
geschlossen ist. Auch die Autofähre soll erst am Montag wieder fahren,
wenn ein LKW kommt?! Wir gehen früh schlafen, denn wir wollen möglichst
früh die Grenzformalitäten hinter uns bringen, da die Straße zu unserem ersten Ziel
in Laos, Luang Namtha, in einem sehr schlechten Zustand sein soll (Info aus dem Internet).
Also stehen wir am Montag um kurz vor 8 Uhr an der thailändigen Immigration
(departure): lange Schlange, aber es geht zügig. Zoll kein Problem! Fähre:
Vielleicht um 10 Uhr. Wir schauen zu wie Scharen von „Fußgrenzgängern“
in Longtailbooten nach Laos geschippert werden. Preis 20 Baht pro Person!
(ca. 45 Baht sind ein Euro)
Wir warten und beobachten das Treiben. Irgendwann kommt Bewegung
in die „Fährmannschaft“. Und tatsächlich, es kommt ein Tieflader,
der auch direkt auf die Fähre fährt. Ich rolle ihm nach und frage
nach dem Preis: „500,- Baht !“ Ich versuche zu handeln, denn der Preis
ist völlig überzogen! Der gute Mann geht weg und signalisiert dem Kapitän
abzufahren. Er weiß genau, dass er die einzige Fähre betreibt und wir
nach Laos wollen. Wir zahlen. (Totenkopf – groll)