USA / Alaska Reisebericht
Dreiradententour 2016/17

Alaska

Reiseroute in Alaska: Anchorage, Hatcher Pass, Georg Park Hwy, Denali NP, Elliot Hwy, Dalton Hwy, Fairbanks, Denali NP, Denali Hwy, Tok Cut Off, Tok, Tayler Hwy, Top of the World Hwy
Juli 2016

Jetzt beginnt also tatsächlich die 4te größere Reise. Nach über 30 Jahren bin ich wieder allein unterwegs.
Ein wirklich merkwürdiges und auch trauriges Gefühl!!!
Aber wie steht in der "Kopfzeile der Tour": Immer, immer weiter gehen.....!!!

Im Wartebereich des Flughafens spricht mich eine ältere Französin an. Sie reist zum 21sten Mal nach Alaska! Diesmal ist Sie dem Polarbären auf der Spur. Mit einem Wasserflugzeug lässt sie sich in der Wildnis absetzen und wandert dann. Leider muss sie jedesmal Hin- und Rückflug bezahlen, da der Pilot ja leer zurückfliegt. Als ich ihr den Preis für die "Enterverfliegung" nenne , grinst sie nur und schweigt!
Mit reichlich Verspätung startet der Flieger Richtung Alaska.
Wir fliegen über Grönland und vom Fenster aus kann ich ein wenig von der phantastischen Landschaft erahnen.
Grönland von oben.JPG Packeis.JPG Was ich wusste aber vergessen hatte, hier oben wird es ja im Sommer nicht dunkel. Führt später zu massiven Einschlafproblemen.
Ankunft: Ein paar Fragen durch den Beamten - Fingerabdrücke - Foto - 6 Monate im Pass! Was hatte ich vor diesem Moment Angst! Es gibt da ja auch andere Geschichten!
Am Infoschalter ruft man für mich bei der Spedition an. Sorry, frühstens morgen. Viel Erfolg, willkommen in Canada!
Also ins Hostal (Shepard Hostal, 42nd Plaza 2845). Für Flugplatzaktionen ideal gelegen! Ansonsten viel!!! zu laut. Die Wasserflugzeuge haben genau darüber ihren Einflug. Schalldämpfung - Quatsch - das wiegt doch!

Nach einer extrem schlechten Nacht geht es morgens mit dem Taxi zur Spedition. Der Laden ist zu. Der Taxifahrer telefoniert für mich: mailbox. Ok, ich warte. Kurz vor 9 Uhr kommt Maggie. Sie fangen erst um neun an, sie kocht mir einen Kaffee und wir unterhalten uns. Auf dem Bild der Überwachungskamera des Lagerraums sehe ich die "Entenkiste"! ALLES klar.
Kurz danach kommt eine ziemlich zerknitterte weitere Mitarbeiterin. Au weh, das wird heiter. Denkste! Wie in einer Fernsehshow reisst sie einen Umschlag auf: Hier und hier muss der Zoll stempeln! Wie komme ich zum Zoll. Sind ca. 20 Minuten. Sie druckt mir die Wegbeschreibung aus. Das die Strassen für Fussgänger eigentlich gesperrt sind kümmert hier Keinen.
Beim Zoll alles easy goingen. Ein paar Kopien, ein paar Stempel: in 20 Minuten ist alles fertig! (der Zoll ist im alten Terminal über dem Infoschalter; kostet nix!)
Vor dem Gebäude frage ich ein Paar ob sie mich zur Spedition mit nehmen können. Klar! Als wir beim Auto ankommen sehe ich, dass es völlig beladen ist. Sie quetscht sich hinten in die Campingsachen und lässt mich vorne sitzen. No worry! Vielen Dank, 20 min. Fussweg gespart.
Die Stempel sind in Ordnung: Macht 140$ für die Entsorgung der Kiste. Ich versuche zu handeln. Nix. Ok, ich gebe ihr drei 50er. Sie kann nicht wechseln und ich habe leider keine Kredeikarte! Ok: 100$. Wenigstens etwas!
Kiste auf, Ente raus, Starter - klingt einfach nur gut!!
Jetzt geht es wirklich los!

Vorher noch einkaufen. Da kommt die Ernüchterung. Die Preise liegen auf deutschem Niveau oder darüber. Raucher und Biertrinker müssen sich warm anziehen: Kippen nicht unter 7,50$! Nur der Sprit ist in Anchorage günstig: 1 Gal (3,78 l) 2,80 $. Das ändert sich mit zunehmender Entfernung! (Death Horse: 4,65 $)

Es geht in Richtung Hatscher Pass; endlich Schotter und ein erster Eindruck von der Weite des Landes. Hatscher Pass.JPG erster Schotter.JPG Hatscher Pass.JPG Hatscher Pass.JPG Diese kleinen Kerle (Scurrils) springen hier reichlich herum. Dieser versucht ein Auto zu knacken. Scurril.JPG Er hat doch Nüsse.JPG lieber verstecken.JPG Weiter geht es in Richtung Denali. von oben.JPG ein bisschenChile.JPG auf dem Weg.JPG wie im Fernsehn.JPG Natürlich hat sich der "Grosse" in Wolken gehüllt. er versteckt sich.JPG er versteckt sich.JPG sieht fast so as.JPG Aber ich komme ja noch einmal wieder!
Richtung Norden: Nur Weite und Landschaft mit viel Wald. weites Land.JPG weites Land.JPG weites Land.JPG weites Land.JPG weites Land.JPG weites Land.JPG
Der Dalton Hwy oder Mythen in Tüten
Er führt über knapp 600 km meist entlang der Alaska Pipeline nach Deathhorse (da endet die öffentliche Strasse). Ausser mir scheint es noch mehr "Punktesammler" zu geben. Es ist recht viel los. Über Yukon und dann nach Norden. Yukon Crossing.JPG Erster Fototermin: Artic Circle Artic Circle.JPG Schon wieder eine Zahl (Grufty on Tour), aber vor fast 40 Jahren!! waren mein Freund Jörg und ich schon einmal am Polarkreis. Damals sind wir mit einer Kreidler und einer Ktm mit 50 ccm zum NordKap gefahren. Artic Circle.jpg
Wir wollten wissen ob es dort Pommes gibt!! Lange her!

Landschaftlich ist es bis zum Atigun Pass, dem höchsten in Alaska (4736 ft), auch eine durchaus reizvolle Tour (Tankvolumen 400 km!!) nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG nach oben.JPG Danach fällt das Land zum Meer hin ab. Waren auf den Bildern immer Bäume / Wald zusehen liegt es daran,dass es hier "nur" Wald gibt. Auf den Bildern von "oben" kann man aber den landschaftlichen Wandel sehen. Hier wachsen keine Bäume mehr.
Stoppen wird hier mit Juckreiz bestraft. Aber man muss dank der amerikanischen "Baustellenregelung" stoppen und auf das Pilot Car warten. Ich habe sie nicht gezählt, aber gefühlt sind es 1 Millionen Moskitos die schlagartig über einen herfallen. Kein Witz. Wer hier pinkeln muss, sollte sich das gut überlegen! Ich hatte immer gedacht die Leute übertreiben: NEIN!! Am Himmel kann ich die ersten Vorboten sehen, die die Nacht und den nächsten Morgen sehr unangenehm machen werden. Vorboten.JPG Vorboten.JPG Deathhorse ist dann so, wie es der Name schon sagt! Aber das "wichtige Schild", den Beweis haben sie. Leute, die Zeit und Geld haben (Zimmer ab 159 $) können für 50 $ mit dem Bus der Ölgesellschaft bis ganz nach OBEN fahren. Das Ziel.JPG sonst Nichts.JPG Der Garmin zeigt: N70,20023°; W148,45938 und bis jetzt 806 Tageskilometer. Es sollen noch einmal 100 km werden! bis das Zelt im strömenden Regen endlich einen Platz neben der "Strasse" gefunden hat.
Bei Regen / nasser Fahrbahn wird der Dalton dem Mythos der gefährlichen Strasse durchaus gerecht! Es ist sehr "schmierseifig". Zum Glück hat die Ente 3 Räder. Am Morgen immer noch Regen und eine Sicht um die 50 m. Kein wirklicher Spass! Zum Staubbinden sprühen die Amis Etwas auf die Strasse, was alles wie mit Zement einkleistert. dreckige Ente.JPG Seit Kambodscha war die Ente nicht mehr so zugesaut!!
Nach dem Pass scheint wieder die Sonne! Gut! Die Schweinerei bleibt. Ich habe in den 1,5 Tagen bestimmt 30 Motorräder gesehen. Fast ausschliesslich neue BMW 1200GS in Vollausstattung von Touratech und beladen wie die Packesel. Dabei campen die wenigsten von ihnen, wie die Schlangen vor den drei Motels an der Strecke zeigen.
Der Rückweg nach Fairbanks verläuft entspannt, man weiss ja, dass nichts Schwieriges, ausser Sitzfleisch vor einem liegt. Schafe.JPG Rückweg.JPG Sinn der Strasse.JPG gezündelt.JPG In Fairbanks folge ich dem Tipp eines Bikers und steuere Svens Basecamp (Davis Rd. 3505) an. Gehört für mich zu den Top 10, die ich kenne. Für 16 $ kann man ordentlich zelten und es ist Alles vorhanden, was ein Reisender braucht. Dazu in einem tip top sauberen und ordentlichen Zustand. Das Publikum, meist Rad- und Motorradfahrer (als ich da war). Unter anderem John ein Extremradfahrer. Er erfährt die Wildnis! Beeindruckend!! Seine HP www.wanderingbybicycle.com Sehr informativ auch für Motorradfahrer. Unter anderem von Banff nach Mexiko und den Cooper Canyon offroad. Der Betreiber Sven ist Schweizer und im Hauptberuf Musher (Schlittenhundeführer). Ein feiner Kerl.
Nach dem Dalton sollte es natürlich ein Feierabendbier geben. Panny's Geschichte mit dem Ausweis stimmt tatsächlich! Auch von mir wollten sie die ID. Sehe ich aus wie 18?? Am nächsten Tag erst einmal allgemeine Reinigung. saubere Ente.JPG 10 $ später. Es soll nicht von langer Dauer sein! Sachen.JPG Das Fell habe ich mich nicht getraut zu waschen, so staubt es auch seitdem.

In Alaska haben die leute relativ viel Geld und leben entsprechend gut. Ich habe nicht genau verstanden ob sie keine oder nur sehr wenig Steuern bezahlen. Der Staat kassiert 25% von den Öleinnahmen.
Fairbanks ist zwar die zweitgrösste Stadt im Bundesstaat, aber sehr ruhig, keine Skyline dafür aber sehr grosszügig angelegt. Platz haben sie ja reichlich. Auffallend sind die vielen Fastfoodläden. Man geht "essen" bzw. holt sich sein Essen. Wenn nicht gerade BBQ angesagt ist. Ist es sehr oft! So sehen übrings die meisten Menschen hier auch aus.

Zunächst geht es zurück zum Denali NP. Die Lkw´s sind wie das Land etwas grösser. P1040331.JPG P1040332.JPG P1040321.JPG P1040322.JPG Wieder Wolken!! (klaro) Ich kaufe den Annual Pass "America the beautiful", der den Eintritt zu allen amerikanischen NP`S beinhaltet (80$). Wenigstens den Parkway will ich unter die Räder nehmen. P1040323.JPG P1040325.JPG P1040329.JPG Früher als geplant ist Schluss. Die Strasse ist gesperrt: ein Bär!! Aber genau die will ich doch sehen! Der anschliessende Denali Hwy ist deutlich ansprechender als der Dalton. Es gibt aber keine Sticker. Entsprechend hält sich der Verkehr zum Glück in Grenzen (5 Fahrzeuge auf ca. 200 km). P1040327.JPG P1040330.JPG P1040338.JPG P1040342.JPG P1040351.JPG P1040352.JPG P1040361.JPG P1040354.JPG Die Dollars für die Entenreinigung hätte ich mir sparen können. Es regnet schon wieder. Dafür gibt es einen sehr schönen Übernachtungsplatz. P1040374.JPG "Fernsehzimmer" P1040376.JPG Blick aus dem Zelt

Alaska ist ein verdammt grosses,leeres Land mit Wildnis pur. Die habe ich ja nur im Ansatz erahnen können. Um die wirklich erleben zu können muss man mit extremeren Offroadgerät als die Ente ausgestattet sein, oder noch besser: laufen u. o. Kanu fahren! P1040377.JPG Die vorhandene Infrastruktur ist auf RV Touristen ausgelegt, die bereit sind 30$ für einen Übernachtungsplatz auszugeben. Natürlich mit Dump Station! Ich habe ja nur einen ganz kleinen Teil gesehen, artgerechte Entenhaltung ist aber sehr gut möglich! P1040381.JPG Da oben ist die Grenze
Nach 3260 km wechsele ich nach Canada.